tainosen hat geschrieben:Sein Einstieg als Ms15 im Jahr 2009 hat er sicherlich einer Sumo-Karriere außerhalb des Ozumo zu verdanken!?
Und welche Art von wohl schwerer Verletzung an Tag 3 des Hatso-Basho 2010 hat ihn für 8 Monate pausieren lassen?
- um dann kometengleich in nur 6 Basho von Sd94W die Makuuchi durchzustarten (unter "unfreiwillige Unterstützung" seines Aufstieges durch die Entlassungsserie einmal ausgeblendet).
Kurzer Karriereüberblick: Wie viele andere Sekitori heutzutage "entstammt" Miyamoto/Myogiryu einer der bekannteren Talentschmieden im Oberschulenbereich, in seinem Fall der Saitama Sakae. Dort war er im selben Jahrgang wie Sawai/Goeido aktiv, und auch ähnlich erfolgreich - die beiden trafen 2004 im nationalen Turnier um den Titel des Oberschul-Yokozunas im Finale aufeinander, wobei Sawai das Match für sich entscheiden konnte. Während er dann zu Beginn 2005 direkt ins Profilager wechselte, entschied sich Miyamoto für ein Sumostipendium an der
Nihon Taiiku Universität (Japanischen Universität für Sportwissenschaften- sorry, kein dt. Wiki-Eintrag), einer der großen drei bis vier im Universitätssumo (zusammen mit der
Nihon, der
Kinki und je nach Wohlwollen noch der
Tokyo Nogyo).
Soweit ich mich erinnere, war der 2008er-Abschlussjahrgang frei von echten Superstars, die größten Namen war wohl noch Sugiyama (heute Takarafuji) und Aoki (heute Tokushoryu, Juryodebüt im kommenden Kyushuturnier), beide von der Kinki Universität. Jedenfalls hat die Nihon Taiiku in den letzten sieben, acht Jahren sehr gut rekrutiert, und Miyamoto hatte ein recht starkes Team im Rücken, unter anderem ein Jahr unter ihm Tateno (jetzt Chiyozakura) und ein weiteres Jahr darunter Meigetsuin, der dieses Jahr als Ms15 angefangen hat und den wir sicher auch bald als Sekitori sehen werden.
Langer Rede kurzer Sinn, während die Nihon Taiiku damals in Teamwettkämpfen so stark wie lange nicht mehr war (und das nach 2008 auch fortgesetzt hat), war Miyamotos Einzelerfolg, der ihm den Ms15-Start eingebracht hat, wohl...ich möchte nicht sagen "überraschend", aber doch etwas unerwartet, aber so kann's halt gehen, wenn es keine echten Favoriten im Feld gibt. Der betreffende Titel war der beim jährlichen
Nationalen Sportfest (oder so ähnlich...gibt wohl keine einschlägige dt. Übersetzung), bei dem Sportler im Namen ihrer Heimatpräfektur an Einzel- und Teamwettkämpfen teilnehmen. Die Teilnehmerfelder in den Sumoturnieren sind dort traditionell recht stark besetzt. Den Sieg hatte Miyamoto damals übrigens nur etwa 4 Monate nach einem Kreuzbandschaden im rechten Knie errungen - die Bandage trug er auch ein weiteres halbes Jahr später bei seinem Profidebüt noch, wie man in
Fays Bild auf der DB sehen kann.
Anyway, mit der Möglichkeit zum hohen Banzuke-Einstieg im Rücken entschied sich Miyamoto für eben jenes Profidebüt, wobei er sich unter den diversen interessierten Heyas für das Sakaigawa-beya entschied, wo sein alter Kumpel Sawai als Goeido in den zwischenzeitlichen 4 Jahren schon ordentliche Erfolge eingefahren hatte. Der Aufstieg in die Juryo gelang ihm dann ohne sonderliche Probleme, inklusive Umbenennung in Myogiryu, aber nach nur zwei Kämpfen im Hatsu 2010 war schon verletzungsbedingt Schluss. Diesmal war's das linke Knie und eine Meniskusverletzung, die sich nach anfänglichem Optimismus (die ersten Presseberichte sprachen von 2 Wochen Heilungszeit) doch als deutlich schlimmer herausstellte und operiert werden musste, und dann zu dem halben Jahr Ausfall führte.
Die OP scheint aber die richtige Entscheidung gewesen zu sein, wenn man sich seine Ergebnisse seit der Rückkehr anschaut - und vor allem, wenn man mal den Vergleich zieht zu Kiyoseumi und Sakaizawa, die sich ebenfalls beide relativ früh in ihrer Profikarriere am Knie verletzt hatten und dann nach rein konservativer Behandlung die nächsten Jahre mehr schlecht als recht (und mit ultimativ karrierebeendendem Yaocho) noch die Klasse in der Juryo gehalten haben.
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