Asashoryu zurückgetreten

Wissenswertes zum Thema Ozumo

Moderator: tsunamiko

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Heikotoriki
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Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Heikotoriki »

Das habe ich aus dem englischen Forum

http://www.japantoday.com/category/spor ... uestioning

Ich finde es schade, andere werden sich freuen, auf jeden Fall werden die nächsten Basho nicht mehr so spannend werden, weil sie, wie ich denke, von Hakuho dominiert werden.

Wamahada
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Wamahada »

Schade, das ist wirklich schade!
Ein brillianter Yokozuna tritt ab.
Ein Yokozuna mit Ecken und Kanten, keinesfalls weichgespült von der Etikette des NSK.
Alles Gute für Deine Zukunft, Asa!

Wamahada :cry:

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Ganryu
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Ganryu »

Hmmm . . . welche Quote hätte ich wohl bekommen, wenn ich darauf gewettet hätte, daß Kaio länger im Geschäft bleibt als Asashoryu? 8)

Seinen Rücktritt sehe ich, was die sportliche Seite des Sumo betrifft, als Verlust an, denn er ist einer der stärksten Yokozunas gewesen und in den letzten Jahren der Prüfstein für alle Prätendenten. Seine charakterlichen Eigenschaften stehen auf einem anderen Blatt; die sind aber ein wichtiger Aspekt, gerade beim Sumo. Insgesamt ist Asashoryus Rücktritt ein wichtiges Ereignis für das Sumo, bewegt mich aber nicht sonderlich.

Einige Kommentare aus Japan Today finde ich ganz witzig und / oder interessant:

"He was scared of punishment from the new streamlined Takanohana I reckon."
(Hmmm . . . vielleicht sollten sich die Sumofriseure besser auch vorsehen?)

"Sumo is dead without Asa."
(Definitiv nein. Wenn Sumo tot ist, dann trägt Asashoryus Entscheidung vielleicht dazu bei, ist aber sicher nicht die Ursache.)

"Sumo is finished, this sports demise could not have arrived any sooner."
(Randgruppensportarten - aus europäischer Sicht - sind zählebig. Ich setze auf die jahrhundertealte Tradition, mal ganz abgesehen von der wirtschaftlichen Seite des Sumo.)

"Since he quit, I never see sumo again."
(Das muß das Sumo allerdings aushalten können.)

"I guess I'll start buying more Bulgarian yogurt and root for Kotooshu from now on."
(Ein erfolgversprechendes Rezept, um mit der Krise fertig zu werden.)

"Good but bad."
(Besser als schlechter . . . das stimmt natürlich, und wird immer wieder gerne genommen.)

Jedenfalls ist jetzt Gelegenheit, die Frage "Wer wird der nächste Yokozuna?" mal wieder hervorzukramen, die bei Asashoryus Dominanz bislang eher akademischer Natur gewesen ist.

Viele Grüße,

Kana-san

Oroganosato
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Oroganosato »

was sein verhalten ausserhalb - und teilweise auch innerhalb - des ringes angeht, komme ich zwar zu einer negativeren einschaetzung als wamahada, ich finde, dass er teilweise einfach grenzen ueberschritten hat - und zwar nicht im positiven, und manchmal nicht einmal im akzeptablen sinne. andererseits finde ich sein ende als aktiver unter diesen umstaenden ebenfalls schade. er war bis jetzt dominant - vllt nicht mehr gegenueber hakuho, wohl aber gegenueber dem rest der liga.
auch wenn er zum ende hin ein paar kaempfe mehr verloren hat.

sportlich ohne zweifel ein herausragender yokozuna.


falls kana-sans frage nach dem naechsten yokozuna nicht rhetorisch gemeint war, sage ich:
unter den in makuuchi aktiven am ehesten ama.
wobei kana-san mein augenmerk mit seiner frage nach der wett-quote auch auf einen interessanten "jungen" talentierten aussenseiter-tipp gelenkt hat... :wink:

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Manatsumai
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Manatsumai »

Scheiße.

tainosen
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tainosen »

Tja - irgendwann muss ein Yokozuna ja als Yokozuna zurücktreten - aber vielleicht war es gerade jetzt der richtige Zeitpunkt - nach dem 25. Basho - und nicht erst nach einem Kosho wegen des Ellenbogen oder nach einer Suspendierung wegen ungebührlichen Verhaltens.
Ich finde schon, dass die Etikette der NSK dazu da sind, sich daran zu halten - sie verdeutlichen ein Teil des Selbstverständnisses des Sumo während des Basho, auf dem Doyho, aber auch zwischendurch - Letzteres entzieht sich unserer Wahrnehmung - gleichwohl ist es in Japan mindestens genauso wichtig wie der Rest - man denke hier an die Ermahnungen an Baruto, der sich in bürgerlicher Kleidung der Öffentlichkeit gezeigt hat.

Ich behalte den, wenn auch teilweise unbeherrschten aber, unbedingten Siegeswillen von Asa in Erinnerung - eine Kampfeigenschaft, die ich bei vielen anderen nicht zu erkennen vermag und seine technische Virtuosität gepaart mit einer Unmenge Kraft.
Ob sein Sumodasein mit allen Ecken und Kanten dem Sumo eher abträglich war oder wegen der vielen Schlagzeilen + sportlichen Erfolge (da war doch ein Zensho-Yusho-Jahresrekord) mehr Aufmerksamkeit und damit Zulauf verschafft hat - dieses Resümee überlasse ich den Historikern.

Machs gut Asa - und lass Dich nicht von den K1-Managern ködern :motz, sondern spiele lieber Fußball in der monoglischen Steppe
Wo Elefanten sich bekämpfen, hat das Gras den Schaden.

Takasima
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Takasima »

ohje nu wirds noch langweiliger. :roll:
wenigstens konnte man ihn lieben oder hassen...
nu ists fast nur noch egal gegen wurscht

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heisikuomi
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von heisikuomi »

Somit ist das eingetreten, was ich schon vorhergahnt habe und das mit gerade mal 29 Jahren :(

Schade :cry: ich bin über diesen schritt traurig, da er das Zeug hatte, um Taihos rekorde von 32 Yushos zu überbieten :|

Damit werden die nächsten 5 - 10 Bashos ziemlich langweilig, da diese Hakuho dominieren wird !

Als nächsten Yokozuna anwärter, kommt für mich Aoki in frage :sumo auf den bin ich mal gespannt :applaus wie er sich in den oberen Ligen behauptet.

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Jakusotsu
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Jakusotsu »

heisikuomi hat geschrieben:Damit werden die nächsten 5 - 10 Bashos ziemlich langweilig, da diese Hakuho dominieren wird !
Komisch - als Asashoryu vor fünf Jahren alles dominiert hat, haben sich lange nicht so viele darüber beschwert, dass es langweilig gewesen wäre.
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gernobono
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von gernobono »

ich bin enttäuscht

vor 5 jahren noch habe ich mir den rücktrittstag von asashoryu mit feuerwerk und luftballons vorgestellt...

jetzt freue ich mich nur ganz normal :applaus

mir wird ein yokozuna, der seine gegner nach dem aus noch vom doyho schubbst, der verletzte rikishi in auf die kaputten stellen tritt und der auch sonst fast immer neben der spur war, nicht fehlen

anders als tainosen hoffe ich, dass er zu k1 geht.....da würde er sicher gut aussehen und hätte garantiert erfolg....wäre ja nicht viel anders als sein sumo.......

ein erfolgreicher yokozuna, der meiner meinung nach von den zu schwachen gegner profitiert hat.....

Metzinowaka
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Metzinowaka »

Ich bin nie ein großer Freund von Asashoryu gewesen. Rein sportlich bedauere ich es trotzdem dass er gegangen ist. Er war für mich ein Kämpfer mit einem großen Technik-Repertoire.

Seine ganzen Querelen drumherum (ungenehmigter Heimaturlaub, Fußballspiele trotz Verletzung, falsche Hand bei der Entgegennahme der kensho-Umschläge, abgeschlagener Autospiegel beim monoglischen Konkurrenten usw. usw.) gingen mir schon tierisch auf den Keks. Manche mögen Bad Boys, ich muss sie nicht haben.

Aber warum sollte es jetzt langweiliger werden ? Weil die Yokozunas sich die Siege nicht mehr gegenseitig zuschieben können (z.B. bei Aki 2009,Hatsu 2009) Jetzt muss Hakuho seine Siege halt ohne die Hilfe seines Yokozuna-Kollegen einfahren. Außerdem hätte es diesmal (die Ergebnisse von Asashoryu mit einberechnet) ein Stechen zwischen Baruto und Hakuho gegeben. Also weit entfernt von langweilig.

Wird es eigentlich ein danpatsu-shiki für Asashoryu geben oder wird man diese aufgrund des jüngsten Vorkommnisse nicht durchführen ?

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tsunamiko
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tsunamiko »

heisikuomi hat geschrieben: Damit werden die nächsten 5 - 10 Bashos ziemlich langweilig, da diese Hakuho dominieren wird !

oh..ich wusste nicht das die zeit beim sumo von september 2003 bis ende 2007 langweilig war....da hat asa doch fast alles gewonnen....
...there are so many different ways that lead to the gods
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but only one way that leads to the next gucci boutique...........


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Manatsumai
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Manatsumai »

Jakusotsu hat geschrieben: Komisch - als Asashoryu vor fünf Jahren alles dominiert hat, haben sich lange nicht so viele darüber beschwert, dass es langweilig gewesen wäre.
Das ist nicht komisch, sondern logisch: Asashoryus Kämpfe waren nie langweilig.
Wie hätten sie das auch sein können - bei seiner Flexibilität, Technik und Schnelligkeit?

Bei Hakuho sieht das anders aus ... :kaffee



PS. Genial sein Kampf gegen Musashimaru, als er sofort dessen Bein packte und Musashimaru auf einem Bein hüpfend aus dem Ring mußte. Welch ein Kampf! :mrgreen:

Martl
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Martl »

Manatsumai hat geschrieben:
Jakusotsu hat geschrieben: PS. Genial sein Kampf gegen Musashimaru, als er sofort dessen Bein packte und Musashimaru auf einem Bein hüpfend aus dem Ring mußte. Welch ein Kampf! :mrgreen:

Wann war der Kampf?

Danke

Ganzohnesushi
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Ganzohnesushi »

Ich finde es einfach nur schade, denn der Kampfstil von Asahoryu hat mir von Anfang an gut gefallen, insofern wird mir da schon etwas fehlen. Was sein persönliches Verhalten betrifft, ist sein Verlust sicherlich leichter zu verschmerzen, aber ehrlich gesagt war und ist es mir ziemlich egal, ob ein Yokozuna irgendwo Fussball spielt oder sich morgens bis 4.00 Uhr ordentlich einen hinter die Binde kippt. Ob Mike Tyson oder Tiger Woods, im Prinzip hat doch jede Sportart ihre schwarzen Schafe und ich muss den anerkannt guten Sportler ja nicht persönlich mögen.

Alles in Allem macht mich diese Nachricht ein wenig traurig.

Ganzohnesushi

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Ganryu
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Ganryu »

gernobono hat geschrieben:ein erfolgreicher yokozuna, der meiner meinung nach von den zu schwachen gegner profitiert hat.....
Das sehe ich auch so. Zumindest während der Zeit, als er Siege für seine Promotion brauchte:

Aki Basho 2002:
Die beiden Yokozunas Musashimaru und Takanohana dominieren.
Asashoryu als fünfter Ozeki (nach Chiyotaikia, Tochiazuma, Kaio, Musoyama) profitiert nur von Tochiazumas Ausscheiden und erreicht ein 10-5.

Kyushu Basho 2002:
Beide Yokozunas und zwei Ozekis (Kaio, Chiyotaikai) scheiden aus.
Asashoryu erreicht mit 14-1 das Yusho.

Hatsu Basho 2003:
Beide Yokozunas und alle Ozekis außer Musoyama scheiden aus (Takanohana intai).
Asashoryu erreicht wieder mit 14-1 das Yusho und wird Yokozuna.

Ich denke, Asashoryu hatte es außerordentlich leicht, Yokozuna zu werden. Selbstverständlich war das völlig legitim und nicht zu beanstanden, aber die Umstände waren halt für ihn sehr günstig. An dem Punkt habe ich damals in den Diskussionen im Chat die Ansicht vertreten, daß Asashoryus Yokozuna-Zeit nicht besonders lange dauern würde (siehe Wakanohana), denn wenn die verletzten und ausgefallenen Kollegen erstmal wieder im Dohyo stünden, . . . etc. etc.
Da habe ich mich geirrt. Daß Asashoryus Dominanz so deutlich ausfallen und so lange andauern würde, hätte ich nicht gedacht, und es zeigt mir, daß er seinen Rang zu Recht einnahm.
Seine Rolle als enfant terrible aber und die von Gernot angesprochenen Unsportlichkeiten haben dazu geführt, daß ich ihn nie mochte. Deshalb nehme ich sein intai zur Kenntnis, bin aber nicht davon betroffen.

Viele Grüße,

Kana-san

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Manatsumai
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Manatsumai »

Martl hat geschrieben: Wann war der Kampf?
Aki Basho 2001, Tag 6: M1w Asashoryu gewinnt mit ashitori gegen Y1e Musashimaru

Ich hab´s aus der Sumodatenbank - auswendig wußte ich den Zeitpunkt nicht mehr. :oops:


PS. Es gibt doch dieses doofe Sprichwort:
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Schade, wenn manche Leute nur den Schatten sehen. :roll:
Es läßt sich nicht bestreiten, daß Asashoryu Mist gebaut hat. Genauso wenig kann man aber bestreiten, daß er ein großer Yokozuna war und Platz 3 in der Bestenliste mehr als verdient hat.

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gernobono
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von gernobono »

Manatsumai hat geschrieben: Es läßt sich nicht bestreiten, daß Asashoryu Mist gebaut hat. Genauso wenig kann man aber bestreiten, daß er ein großer Yokozuna war und Platz 3 in der Bestenliste mehr als verdient hat.
so ein seltsamer allgemeinplatz...
ich bestreite das sehr wohl.......
sein dritter platz in der bestenliste ist vollkommen unverdient.....

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Manatsumai
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Manatsumai »

aaah - Du meinst, es hätte Platz 2 werden müssen? :Zweiter
Stimmt. :mrgreen:
Oder :Erster

Es ist schade, daß es dazu jetzt zu spät ist. Man wird nie erfahren, was noch möglich gewesen wäre.

Andererseits ist es besser, mit einem Turniersieg aufzuhören und nicht weiterzumachen, bis die Leute irgendwann mal Mitleid mit einem bekommen, weil man immer älter und schwächer wird. :roll:

(Ich rede nicht von Kaio, sondern von Chiyotaikai.)

PS. Ich vermute, daß Hakuho über den Rücktritt auch nicht glücklich ist. Das Leben als einziger Yokozuna wird bestimmt um einiges schwerer, die Verantwortung größer - jetzt sind alle Augen nur noch auf ihn gerichtet.
Ama oder Baruto oder wer auch immer sollten sich also anstrengen. :D
Zuletzt geändert von Manatsumai am 4. Feb 2010 20:02, insgesamt 1-mal geändert.

Matitsuomi
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Matitsuomi »

Ich finde das sehr bedauerlich.

Weniger charakterlich, da war er sicher nicht das leuchtende Vorbild, aber sportlich. Wobei ich weniger Angst habe, dass Sumo langweilig wird (obwohl ich auch Hakuho vorerst sehr dominant sehe, und keinen Kämpfer in der Nähe. Vielleicht mal für ein Basho oder zwei, aber Hakuho wird - Verletzungen außen vor - lange durchgehend oben dabei bleiben. Die Aussage, dass er es ohne "Zuschieben" von Asa schwerer haben wird, kann ich auch nicht einmal ansatzweise nachvollziehen - ob deren Kämpfe getürkt waren, weiß ich nicht, aber seine Bilanz gegen die anderen Kämpfer ist so schlecht nun auch wieder nicht...). Ich werde mehr technisch gutes und beeindruckendes Sumo vermissen, das er beherrscht hat. Das mag ich zwar nicht in jeder Sportart als alleiniges Kriterium, aber er war mir nie so unsympathisch wie mancher Fußballverein, als dass mich das gestört hätte.

Obendrein bin ich ja auch Statistikfreund (naja, bei dem Studium kein Wunder...) und hätte mich über die Möglichkeit, dass er weiter Rekorde bricht, gefreut. Hätte ja nicht kommen müssen, aber alte Rekorde mal ein wenig wackeln zu sehen, auch wenn sie letztlich nicht umfallen müssen, das macht mir schon Spaß.

Allerdings möchte ich auch sagen, dass ich in ihm definitiv keinen "unangepassten Helden" sehe. Ich finde viele der Regeln und der Etikette des Ozumo hochgradig lächerlich und mülleimerwürdig - wie zum Beispiel das Verbot der Zivilkleidung in der Öffentlichkeit. Ich finde schon, aus sportlicher Sicht, die Regelung, dass Yokozunas nicht absteigen können ebenso falsch, wie die, dass es keinen Rücktritt vom Rücktritt geben kann. Aber zum einen steht es mir als Ausländer nicht zu, die japanische Kultur in Sportdingen zu ändern - ich kann nur meine Meinung haben, und die hat nicht viel Hintergrund hier - und zum anderen und wichtiger: wenn Regeln Mist sein sollten, dann sollte man sich dafür einsetzen können, dass sie geändert werden. In Bereichen, in denen man aber nicht verpflichtet ist teilzunehmen (sprich: solchen außerhalb des wirklichen Lebens - kein Mensch muss Sumoprofi werden, und die Regeln sind vorher bekannt, wenngleich deren Auswirkung auf das eigene Gemüt kaum im Voraus abschätzbar sein dürften), hat man sich meines Erachtens an die Regeln der Gemeinschaft, der man beitritt, zu halten. Wie gesagt, man sollte kritisieren dürfen, was einem nicht gefällt (auch wenn ich bezweifle, dass das im Ozumo so einfach möglich ist), aber die Regeln gelten erst mal und ich habe kein Recht auf meinen eigenen Stil, der dem entgegensteht, selbst wenn dieser außerhalb dieser Gemeinde kein Problem darstellt. Wäre es eine Regeln, in diesem Forum jeden Post mit "Dreimal heiliger Wiesenknöterich" zu beginnen, dann mag ich das albern finden, aber wenn ich hier mitschreiben will, dann habe ich mich daran zu halten - und nicht über Konsequenzen zu beschweren, wenn ich rausfliege wenn ich es nicht tun sollte.

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Meyeryu
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Meyeryu »

Heisst das jetzt, das wir auf der nächsten banzuke nur 41 Makuuchi-Ringer haben werden ?

Ach ja, zu Asashoryu's Rücktritt: Pah, Feigling. Ein hochkantiger Rausschmiss aus dem NSK wäre der krönende Abschluss seiner Karriere gewesen, nicht ein (freiwilliger) Rücktritt aus Angst vor dem was kommt... :doppelätsch
Mori-u-rara, ting tang walla walla bing bang,
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Meyeryu
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Meyeryu »

P.S. Schade, wenn ich so zurückblicke, erinnere ich mich mittlerweile mehr an seine Eskapaden als an sein Sumo. Sehr schade, denn das wahr durchaus ansehnlich...
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Asashosakari
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

Manatsumai hat geschrieben:Es läßt sich nicht bestreiten, daß Asashoryu Mist gebaut hat. Genauso wenig kann man aber bestreiten, daß er ein großer Yokozuna war und Platz 3 in der Bestenliste mehr als verdient hat.
Wenn da statt Yokozuna "Athlet" stehen würde, ließe sich das in der Tat nicht bestreiten. Zu einem großen Yokozuna gehört aber nun mal mehr, als nur im Dohyo zu dominieren; wenn's nicht so wäre, hätte es rund um Asashoryu in den letzten Jahren deutlich weniger Zwistigkeiten gegeben.

Also: großer Sportler, und auch meiner Meinung nach völlig verdient zu 25 Yusho gekommen (ob's nun bei mehr Konkurrenz "nur" 20 oder so gewesen wären, ist mir relativ egal*), aber so einfach aus der Anzahl der Turniersiege auf die "Größe" zu schließen, da kann ich beim besten Willen nicht mitgehen, und bin offensichtlich auch bei weitem nicht der Einzige. Nichtsdestotrotz, mal vom ganzen nervigen Drumherum abstrahiert - im Ring werd' auch ich ihn vermissen.

* Im Übrigen ist mir in dem Zusammenhang auch egal, dass er vielleicht schon viel früher hätte fliegen müssen. In dem Zeitraum, in dem er dabei sein durfte, hat er's auf 25 verdiente Siege gebracht, basta. [/kanzler]

Feginowaka
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Feginowaka »

Grundsätzlich kann ich meinen alten Sumo-Freunden Gernot und Mätzi nur zustimmen.
Mir wird dieser Fremdkörper, der sich nie richtig eingliedern konnte und dem es an der nötigen Dosis „hinkaku“ gefehlt hat, nicht fehlen.
Sumo ist nicht nur Sport, sondern da gehört viel mehr dazu, es ist sozusagen eine eigene Lebensweise und das hat Asashoryu nie kapiert. Er wollte nur den Erfolg um jeden Preis und den Erfolg hatte er, dafür hat er sich sogar meinen Respekt verdient.

Ich will jetzt nicht sagen, dass ich grundsätzlich keine „bad boys“ mag, aber ins Sumo passt so jemand einfach nicht. Beim K-1 oder Wrestling ist mir das egal (ich oute mich hiermit sogar als Badr Hari-Fan :wink: )
Ich möchte jetzt auch nicht alle negativen Momente aufzählen (das haben einige andere schon gemacht :mrgreen: ), die mir zu Asashoryu einfallen, sondern ihm einfach
1. danken, dass er Sumo die letzten Jahre durch seine Technik sportlich bereichert hat
2. gratulieren, dass er der bevorstehenden Suspendierung oder Rücktrittsforderung mit dem eigenen vorzeitigen Rücktritt zuvorgekommen ist und sein Gesicht gewahrt hat
3. für seine Zukunft alles Gute wünschen

Nicht nur für Sumo beginnt eine neue Ära, auch ich fühle mich erlöst und freue mich auf mein Comeback beim Sumo!
Und heute werde ich das erst mal „gebührend“ feiern :-D :mrgreen:

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Wamahada »

Das habe ich heute gefunden:

http://www.yomiuri.co.jp/dy/sports/20100205TDY01305.htm

Wamahada

Gregoryu
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Gregoryu »


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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

Hier ein Artikel aus dem Spiegel:

Hier der Link http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,676090,00.html
--
Cu, Alex

Takasima
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Takasima »

GebauerA hat geschrieben: Sein Vergehen: Er hatte sich von einem Turnier krank abgemeldet, um in der Heimat an einem Fußballspiel teilnehmen zu können.[/font]
Das hab ich etwas anders in Erinnerung - da sieht man mal wieder wie die Presse Dinge verbiegt (oder die Erinnerung trügt).
Aber ist ja auch nu egal.
Mein "Problem" mit dem Rücktritt ist auf jeden Fall die Tatsache das ich nun schon soooo lange mich mit Sumo beschäftige. Die Kämpfer mit denen man es damals Ende der 90er Anfang der 00er zu tun hatte- irgendwie konnten sie nie FÜR MICH würdig ersetzt werden. Enfant terrible hin und her- wenigstens konnte mich jemand wie Asa mit seinen Fähigkeiten begeistern. Kann Hakuho bedingt auch- aber irgendwie mangelts mir da auch an Persönlichkeit.
Könnte auch daran liegen das man auf Eurosport nichts mehr sieht um eine "Beziehung" aufzubauen.
Ja und jetzt??? Es ist nun keiner mehr dabei der mich irgendwie für Sumo "begeistern" könnte.
Zu unkonstant und meistens hoffnungslos de(n) m Yokozuna unterlegen mit nur seltenen Lichtblicken.

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GebauerA
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

Takasima hat geschrieben:
GebauerA hat geschrieben: Sein Vergehen: Er hatte sich von einem Turnier krank abgemeldet, um in der Heimat an einem Fußballspiel teilnehmen zu können.
Das hab ich etwas anders in Erinnerung - da sieht man mal wieder wie die Presse Dinge verbiegt (oder die Erinnerung trügt).
Yepp. Ich glaube er war krank und ist zur Genesung in die Mogelei zurueck. Dort hat er dann - wohl ungeplant - Fussball gespielt.

Nichts desto trotz bedauere ich den Ruecktritt bis zum geht nicht mehr.

IMHO war er die Moeglichkeit der Weiterentwicklung des Sumo. Durch sein nicht angepasstes Verhalten, hat er einige Dinge aufgedeckt, die tatsaechlich verbesserungswuerdig sind.

Der Verband will einerseits moeglichst keine Veraenderung seiner Regeln und Ansichten, andererseits sollen aber die Einnahmen (Sponsoren, Zuschauer, etc.) steigen. Dies in einer sich veraendernden Umwelt? Das so etwas nicht funktionieren kann, wird sich jeder selbst ausrechnen koennen.

Entweder kommt man also mit geringeren Einnahmen zurecht und wird, auch in Japan, zu einer Nischensportart abrutschen oder man passt sich an die Gegenwart an.

Seine Eskapaden haben den Verband wohl ziemlich zum Schwitzen gebracht, aber sie haben auch genuegend Schlagzeilen produziert und darauf kommt es schliesslich in unserer heutigen Zeit an.
--
Cu, Alex

Ganzohnesushi
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Ganzohnesushi »

Feginowaka hat geschrieben:Nicht nur für Sumo beginnt eine neue Ära, auch ich fühle mich erlöst und freue mich auf mein Comeback beim Sumo!
Heißt das etwa, Du hast wegen Asashoryu mit dem Sumospielen aufgehört? :shock: Ich kann das kaum glaubern, er ist bzw. war doch nur einer von 42 in Makuuchi.

Ganzohnesushi

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Feginowaka »

Ganzohnesushi hat geschrieben:Heißt das etwa, Du hast wegen Asashoryu mit dem Sumospielen aufgehört? :shock: Ich kann das kaum glaubern, er ist bzw. war doch nur einer von 42 in Makuuchi.

Ganzohnesushi
Ohne jetzt zu ausführlich zu werden:
Ja, er war einer der Gründe, wieso ich aufgehört hatte. :evil:
Nein, er war nicht der Hauptgrund. 8)
Und nebenbei: Vitali Klitschko kam auch vier Jahre nach seinem Rücktritt zurück in den Ring :aetsch

Metzinowaka
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Metzinowaka »

GebauerA hat geschrieben:IMHO war er die Moeglichkeit der Weiterentwicklung des Sumo. Durch sein nicht angepasstes Verhalten, hat er einige Dinge aufgedeckt, die tatsaechlich verbesserungswuerdig sind.
Welche ?
Das es toll ist Autospiegel zu zerdeppern oder sich besoffen vor Diskos zu prügeln ?

Es gibt bestimmt einige Dinge im Sumo über die man diskutieren und aus meiner Sicht auch verbessern könnte. Mir fallen da Dinge ein wie das Verbot selber Auto zu fahren, keine Freizeitkleidung in der Öffentlichkeit zu tragen, die teilweise brutalen Trainingsmethoden, weiterbildende Maßnahmen für Kämpfer die nie den Profi-Status erreichen werden, aufbrechen der veralteten Strukturen des Sumo-Verbandes.

Aber was hat Asashoryu hierzu beigetragen ?

M.E. war er als ausländischer Yokozuna auch gar nicht in der Position solche Veränderungen herbeizuführen. Wobei ich mir außer den Taka/Waka-Brüdern auch keinen vorstellen könnte, der etwas in dieser Art während seiner aktiven Zeit hätte beeinflussen können.

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GebauerA
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

Metzinowaka hat geschrieben:
GebauerA hat geschrieben:IMHO war er die Moeglichkeit der Weiterentwicklung des Sumo. Durch sein nicht angepasstes Verhalten, hat er einige Dinge aufgedeckt, die tatsaechlich verbesserungswuerdig sind.
Welche ?
Das es toll ist Autospiegel zu zerdeppern oder sich besoffen vor Diskos zu prügeln ?
Nein, diese Vorfaelle meine ich natuerlich nicht. Da haette jeder Fussballer ebenfalls Probleme mit seinem Verein. Mit geht es eher um Eigenarten beim Kampf, wie seine offensichtliche Freude nach einem gewonnenen Kampf, was ihm ebenfalls angekreidet wurde.
Metzinowaka hat geschrieben: Es gibt bestimmt einige Dinge im Sumo über die man diskutieren und aus meiner Sicht auch verbessern könnte. Mir fallen da Dinge ein wie das Verbot selber Auto zu fahren, keine Freizeitkleidung in der Öffentlichkeit zu tragen, die teilweise brutalen Trainingsmethoden, weiterbildende Maßnahmen für Kämpfer die nie den Profi-Status erreichen werden, aufbrechen der veralteten Strukturen des Sumo-Verbandes.
Genau diese Dinge meine ich.
Metzinowaka hat geschrieben:Aber was hat Asashoryu hierzu beigetragen ?
Alles und gar nichts. Asa hat direkt nichts dazu beigetragen, indirekt sehr wohl, weil der Verband an ihm sehen kann, dass es so nicht weitergeht (ausser sie schmeissen alle Auslaender raus). Dasselbe gilt für die kiffenden Russen, wenn der Verband nicht bald solche Einschraenkungen, wie Du sie genannt hast, ueberprueft, wird er immer mehr Aerger mit den Junx bekommen. Es laesst sich doch heute kaum noch jemand so einsperren und behandeln.
Metzinowaka hat geschrieben:M.E. war er als ausländischer Yokozuna auch gar nicht in der Position solche Veränderungen herbeizuführen. Wobei ich mir außer den Taka/Waka-Brüdern auch keinen vorstellen könnte, der etwas in dieser Art während seiner aktiven Zeit hätte beeinflussen können.
Es geht nicht darum das er etwas veraendern konnte, es geht darum zu zeigen, das Veraenderungen notwendig sind.

Die Taka/Waka-Brüder sind noch von der alten Art und haben perfekt ins System gepasst. Glück für Sie.
--
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Ganzohnesushi »

Feginowaka hat geschrieben:Ja, er war einer der Gründe, wieso ich aufgehört hatte. ...
Und nebenbei: Vitali Klitschko kam auch vier Jahre nach seinem Rücktritt zurück in den Ring
Hat der etwa auch wegen Asashoryu pausiert? :wink:

Aber ganz im Ernst, für mich ist das nicht nachvollziehbar, dass das Benehmen (oder besser Fehlverhalten) eines Yokozuna einem die Lust am Sumo bzw. Sumospielen verderben kann. Wie auch immer, willkommen zurück bei den Sumo Games (außer GTB, da bist Du ja aktiv geblieben).

Zum eigentlichen Thema: So wenig, wie mir Asashoryus Verhalten das Sumo vermiesen konnte, so wenig glaube ich auch, dass es nach seinem Intai langweilig wird. Ok, Hakuho mag jetzt eine Weile dominieren, aber es bleibt doch trotzdem spannend. Wer schafft es als nächster Nicht-Yokozuna wieder ein Yusho zu holen? Wird Baruto der nächste Ozeki? Und wann? Wer wird Yokozuna Nr. 70?i Ist Kaio mit 40 immer noch Ozeki? :lol:

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Jakusotsu
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Jakusotsu »

Ganzohnesushi hat geschrieben:Ist Kaio mit 40 immer noch Ozeki? :lol:
Ja, aber mit 42 Yokozuna. 8)
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katakura
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von katakura »

... ich bedauere zwar auch asas rücktritt, da mit ihm ein kampfstarker sumotori mit enormem siegeswillen und beeindruckender kampfbilanz geht, finde aber diesen schritt nach all dem, was er sich geleistet hat, nur folgerichtig und längst überfällig ...

... sportler, die nichts von fairplay halten und sich ebenso bewusst wie regelmäßig über geltende regeln ihres sports (die sie sehr wohl kennen), hinwegsetzen, haben nichts anderes verdient ... ich finde es gut, dass in dieser beziehung den egomanen und a...löchern auch grenzen ihres verhaltens aufgezeigt werden und sie mit konsequenzen rechnen müssen ...

... schlimm genug, dass uns genug medien immer wieder suggerieren wollen, dass man es heutzutage nur mit chuzpe, rücksichtslosigkeit und ellbogeneinsatz zu etwas bringen kann und "unangepasste" typen feiern, die sich "durchbeißen" ... dabei bleibt leider viel zu oft die frage unbeantwortet, auf wessen kosten das alles geht ... und nein, es geht eben nicht einfach nur darum, "schlagzeilen zu produzieren", genau DAS ist die falsche einstellung! ... aber gut, hier ließe sich trefflich diskutieren, aber das fass möchte ich dann hier doch nicht anstechen :) ...

... wie matitsuomi hätte aber auch ich gerne gesehen, wie asa an alten rekorden gekratzt oder sie gar gekippt hätte ... allzuviel hat ja nicht gefehlt ...

... das sumo wird asas rücktritt jedenfalls mit leichtigkeit verkraften, und ich bin sicher, dass wir weiterhin spannende bashos sehen werden ... wo jemand geht, macht er platz für einen neuen ... das war schon immer so ...

... und auch wenn ich kein fan asas gewesen bin, entbiete ich ihm ein aufrichtig gemeintes gassho und wünsche ihm ein ehrenvolles danpatsu-shiki ...

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Shitatedashinage »

Na super, jetzt wird's noch langweiliger. Bisher hieß es wenigstens noch: "gewinnt Hakuho oder Asashoryu das nächste Basho?" Jetzt wird es wohl so kommen, dass Hakuho die nächsten Jahre das Sumo so dominieren wird wie Asa es einst tat und dass er wohl minimum neun der nächsten zehn Turniere gewinnen wird.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

GebauerA hat geschrieben:
Metzinowaka hat geschrieben:Aber was hat Asashoryu hierzu beigetragen ?
Alles und gar nichts. Asa hat direkt nichts dazu beigetragen, indirekt sehr wohl, weil der Verband an ihm sehen kann, dass es so nicht weitergeht (ausser sie schmeissen alle Auslaender raus).
Wie viele ausländische Rikishi kannst du denn aufzählen, die solch massive Probleme mit den Kyokairegeln haben bzw. hatten? (Hinweis: Momentan sind insgesamt über 50 aktiv.) Kinderkram wie Barutos Ausgangssperre wegen falschen-Kleidung-Tragens lasse ich hier als Antwort allerdings nicht gelten, weil ich davon ausgehe, dass ähnliche Vorfälle bei japanischen Rikishi auch gang und gäbe sind, dort aber stallintern geregelt werden und sich nicht sofort die Presse draufstürzt.

Jedenfalls hat Asashoryu (mit viel gutem Willen betrachtet) zur Bereinigung der Probleme des Verbandes "beigetragen", indem er die Presse durch seine diversen Skandale und Skandälchen so in Jagdstimmung gebracht hat, dass auch bei den anderen Skandalen stärker nachgegraben wurde und sie nicht so einfach wie früher unter den Teppich gekehrt werden konnten. Und da wären wir auch gleich beim nächsten Thema:

GebauerA hat geschrieben:Dasselbe gilt für die kiffenden Russen, wenn der Verband nicht bald solche Einschraenkungen, wie Du sie genannt hast, ueberprueft, wird er immer mehr Aerger mit den Junx bekommen. Es laesst sich doch heute kaum noch jemand so einsperren und behandeln.
Der Verband hätte die Marijuana-Probleme sicherlich liebend gern unter den Teppich gekehrt (zugegebenermaßen bei Wakakirin eher noch als bei den Russen), aber da gibt es nun mal die Tatsache, dass selbst weiche Drogen in Japan deutlich stärker kriminalisiert sind als hierzulande, und zum anderen das Ozumo in der japanischen Gesellschaft immer noch eine Vorbildfunktion innehat (bzw. innehaben soll). Da kann der Verband nicht einfach die "Einschränkungen überprüfen", mal ganz abgesehen davon, dass Rauschgiftkonsum von Spitzensportlern auch in westlichen Kulturkreisen genügend negative Schlagzeilen produziert und mit Sicherheit nicht allgemein akzeptiert ist (und einige der Betroffenen Glück haben, in Einzelsportarten aktiv zu sein).

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

Asashosakari hat geschrieben:
GebauerA hat geschrieben:
Metzinowaka hat geschrieben:Aber was hat Asashoryu hierzu beigetragen ?
Alles und gar nichts. Asa hat direkt nichts dazu beigetragen, indirekt sehr wohl, weil der Verband an ihm sehen kann, dass es so nicht weitergeht (ausser sie schmeissen alle Auslaender raus).
Wie viele ausländische Rikishi kannst du denn aufzählen, die solch massive Probleme mit den Kyokairegeln haben bzw. hatten? (Hinweis: Momentan sind insgesamt über 50 aktiv.) Kinderkram wie Barutos Ausgangssperre wegen falschen-Kleidung-Tragens lasse ich hier als Antwort allerdings nicht gelten, weil ich davon ausgehe, dass ähnliche Vorfälle bei japanischen Rikishi auch gang und gäbe sind, dort aber stallintern geregelt werden und sich nicht sofort die Presse draufstürzt.
Meine Frage ist doch, ob diese Kyokairegeln sinnvoll sind. IMHO haben Auslaender mit diesen, fuer Japaner sicherlich eher zu verstehende Regeln, eher Probleme.

Es kommt daruf an, wohin sich Sumo entwickeln will. Status quo bedeutet, das es bleibt wie es ist, aber Sumo wird sich rueckwaerts entwickeln. Weniger Sponsoren, weniger Zuschauer, weniger junge Maenner die diesen Sport betreiben wollen.
Ich kann es jetzt nicht mit einem Link belegen, aber ich habe einen Artikel ueber die Zuschauerzahlen und deren Altersdurchschnitt gelesen, in dem von einer "Ueberalterung" der Fans geschrieben wurde.

Um ein juengeres Publikum anzusprechen muesste Sumo wohl "cooler" werden (wobei mir persoenlich das wohl weniger gefallen wuerde). Dazu muessten wohl einige Zoepfe abgeschnitten werden. Alles was nichts mit dem Sport an sich zu tun hat muss dann in Frage gestellt werden. Schau Dir mal an, wie die Regeln in anderen Sportarten andauernd angepasst werden, um die Zuschauer und Sponsoren bei der Stange zu halten.

An einen dritten Weg (alles bleibt wie es ist und die Zuschauer und Sponsoren bleiben trotzdem bei der Stange) glaube ich nicht, dazu wird heutzutage zuviel anderes geboten.
Asashosakari hat geschrieben:Jedenfalls hat Asashoryu (mit viel gutem Willen betrachtet) zur Bereinigung der Probleme des Verbandes "beigetragen", indem er die Presse durch seine diversen Skandale und Skandälchen so in Jagdstimmung gebracht hat, dass auch bei den anderen Skandalen stärker nachgegraben wurde und sie nicht so einfach wie früher unter den Teppich gekehrt werden konnten.
Auch meine Meinung. Asa hat dadurch zu einer groesseren Berichterstattung ueber Sumo gefuehrt. Jede groessere Berichterstattung lockt wiederum Sponsoren und Zuschauer an, ergo hat er zu einer Weiterentwicklung beigetragen.
Asashosakari hat geschrieben:Und da wären wir auch gleich beim nächsten Thema:
GebauerA hat geschrieben:...kiffenden Russen..
Der Verband hätte die Marijuana-Probleme sicherlich liebend gern unter den Teppich gekehrt (zugegebenermaßen bei Wakakirin eher noch als bei den Russen), aber da gibt es nun mal die Tatsache, dass selbst weiche Drogen in Japan deutlich stärker kriminalisiert sind als hierzulande, und zum anderen das Ozumo in der japanischen Gesellschaft immer noch eine Vorbildfunktion innehat (bzw. innehaben soll). Da kann der Verband nicht einfach die "Einschränkungen überprüfen", mal ganz abgesehen davon, dass Rauschgiftkonsum von Spitzensportlern auch in westlichen Kulturkreisen genügend negative Schlagzeilen produziert und mit Sicherheit nicht allgemein akzeptiert ist (und einige der Betroffenen Glück haben, in Einzelsportarten aktiv zu sein).
Hier habe ich mich wohl missverstaendlich ausgedrueckt. Drogen werden in jeder Sportart zurecht missbilligt. Ich habe nur das Gefuehl das dieses extreme Einsperren zu einem "ausbrechen", wie zum Drogenkonsum, fuehren kann. Gebe ich den Sumotori in anderen Beziehungen mehr Freiraum, kommen sie eventuell nicht auf solch daemliche Gedanken.
--
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

GebauerA hat geschrieben:Meine Frage ist doch, ob diese Kyokairegeln sinnvoll sind. IMHO haben Auslaender mit diesen, fuer Japaner sicherlich eher zu verstehende Regeln, eher Probleme.
Nein, wenn der durchschnittliche Japaner Sumo z.B. vollständig mit Baseball gleichsetzen würde, käme er sicherlich auch zu der Ansicht, dass das Regelwerk antiquiert ist. Aber das ist nun mal eine Eigenart des Sumo, seine Traditionen zu betonen, und dass z.B. Rikishi nur im Yukata und mit Mage raus dürfen, finde ich nun wahrlich nicht so dramatisch. Wenn überhaupt, sollte da eher die Frage gestellt werden, ob einige rangabhängige Aspekte (z.B. kein vernünftiges Schuhwerk und nur dünne Kleidung für Neulinge unterhalb der Sandanme) wirklich notwendig sind, aber die haben mit den Lebensbedingungen der Stars nur peripher zu tun.

Und wie Hananotaka heute im englischen Forum geschrieben hat - anderswo in japanischen Sportligen (von der Schule bis zum Profibereich) gibt's auch das volle Programm mit Züchtigung und Trainieren bis zum Umfallen, aber irgendwie regt sich da keiner drüber auf. Erinnert mich ein bisschen an die USA, wo Major League Baseball seit Jahren über das Thema Doping regelmäßig fast gekreuzigt wird, während sich in der NFL und im College Football (wo ganz offensichtlich deutlich mehr geschluckt wird) kaum ein Schwein dran stört.

Abgesehen davon gilt auch im Sumo: der Fisch stinkt vom Kopf her. Ausländische Rikishi, die das Glück haben, unter einem engagierten und vernünftigen Oyakata zu trainieren, scheinen nach meinem Eindruck auch nicht mehr Probleme mit den Regeln zu haben als die japanischen Rikishi.

GebauerA hat geschrieben:Es kommt daruf an, wohin sich Sumo entwickeln will. Status quo bedeutet, das es bleibt wie es ist, aber Sumo wird sich rueckwaerts entwickeln. Weniger Sponsoren, weniger Zuschauer, weniger junge Maenner die diesen Sport betreiben wollen.
Ich kann es jetzt nicht mit einem Link belegen, aber ich habe einen Artikel ueber die Zuschauerzahlen und deren Altersdurchschnitt gelesen, in dem von einer "Ueberalterung" der Fans geschrieben wurde.
Ach, das hat man über das Sumo schon sooo oft geschrieben, und in Schwächephasen hat jedes Entertainment das Problem, dass die Fanbasis älter wird. Als 1927 Tokyo- und Osaka-zumo vereinigt wurden, war das nicht etwa der ideale Merger of Equals, sondern de facto eine Notmaßnahme, weil Osaka praktisch tot war (trotz jahrhundertelanger Tradition). Nur fünf Jahre später hat dann im Rahmen von Lohnstreitigkeiten die halbe Makuuchi den Dienst quittiert - und was war das Resultat dessen? Ein Jungspund namens Futabayama fand sich unvermittelt und eigentlich viel "zu früh" in der Topklasse wieder, und hat in den nächsten Jahren das Sumo praktisch im Alleingang wieder zu einem Riesenereignis gemacht.

Gleichermaßen anno Taiho, als dank seiner extremen Dominanz die Zuschauerzahlen auch schwächelten - ein paar Jahre später unter Kitanoumi und Wajima sah auch das schon wieder ganz anders aus. Oder ganz zu Anfang der 1990er, als innerhalb von weniger als zwei Jahren praktisch alle Topstars der 80er Jahre aufhörten - wer hätte da gedacht, dass keine fünf Jahre später mal das existieren sollte, was heute immer noch gerne als einzigartiges goldenes Zeitalter (mit Taka/Waka/Ake/Maru) verklärt wird?

Natürlich kann man immer vermuten, dass es dieses Mal anders sein wird, aber die Historie des Sumo ist nun mal, dass es so tief im Bewusstsein der japanischen Gesellschaft verankert ist, dass beim Vorhandensein der richtigen Charaktere und Duelle auch wieder das größere Interesse da sein wird. Natürlich kann der Verband da seinen Teil zu beitragen (im engl. Forum habe ich neulich ein paar Tausend Worte drüber verloren, dass sie es sich mit der Zwei-Yusho-Regel für Yokozuna unnötig selbst schwer gemacht haben), aber:
GebauerA hat geschrieben:Um ein juengeres Publikum anzusprechen muesste Sumo wohl "cooler" werden (wobei mir persoenlich das wohl weniger gefallen wuerde). Dazu muessten wohl einige Zoepfe abgeschnitten werden. Alles was nichts mit dem Sport an sich zu tun hat muss dann in Frage gestellt werden. Schau Dir mal an, wie die Regeln in anderen Sportarten andauernd angepasst werden, um die Zuschauer und Sponsoren bei der Stange zu halten.
...Sumo zu einem MMA-Klon ohne Ringseile/Käfig zu machen, ist mit Sicherheit der falsche Ansatz. Ich bin nun wahrlich kein Freund des durchschnittlichen Werbefritzen oder Marketing-Consultants ('tschuldigung an diejenigen, die sich jetzt getroffen fühlen :P), aber eine Tatsache ist ja doch fast universell gültig: Wer sich gesteigerter Konkurrenz gegenüber sieht, muss das herausstellen, was ihn einzigartig macht, und sich nicht ob des vermeintlichen kurzfristigen Erfolges seinen Konkurrenten anpassen. Die können nämlich das, was sie machen, meist besser, und am Ende geht man erst recht unter.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Ganryu »

Mir sind zwei Ansichten in der Diskussion besonders aufgefallen, denen ich zustimme:
katakura hat geschrieben:schlimm genug, dass uns genug medien immer wieder suggerieren wollen, dass man es heutzutage nur mit chuzpe, rücksichtslosigkeit und ellbogeneinsatz zu etwas bringen kann und "unangepasste" typen feiern, die sich "durchbeißen" ... dabei bleibt leider viel zu oft die frage unbeantwortet, auf wessen kosten das alles geht ... und nein, es geht eben nicht einfach nur darum, "schlagzeilen zu produzieren", genau DAS ist die falsche einstellung!
Asashosakari hat geschrieben:Sumo zu einem MMA-Klon ohne Ringseile/Käfig zu machen, ist mit Sicherheit der falsche Ansatz.
Die dem Sumo eigenen Grundsätze Tradition, Würde, Lebensstil (im Sinne von "do") sind mir persönlich wichtig, und ich hoffe, daß sie weder verwässert werden, noch, daß Rikishi oder verantwortliche Organisatoren das Sumo zugunsten kurzfristiger Entwicklungen in eine falsche Richtung lenken.

Viele Grüße,

Kana-san

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

[geaendert] Sorry, hat sich erledigt
--
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Ganryu »

GebauerA hat geschrieben:Das hat Asashosakari geschrieben
Du warst NOCH schneller als meine Berichtigung . . . 8)

:Chinese

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von gernobono »

was ich so zuletzt gelesen habe, gibt es für asashoryu auch nicht die für yokozuna übleichen 5 jahre mit einem jun-toshiyori...
er ist kein japaner und kann also kein jun-toshiyori haben

also ist er raus aus der sache.....

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Beitrag von Manatsumai »

Inzwischen habe ich das Video von Hakuhos Pressekonferenz gesehen. :? Ich hätte nicht gedacht, daß er wegen Asashoryus Rücktritt total von der Rolle ist und es ihn so sehr mitnimmt. :shock:

Ist sowas in Japan unwürdig: ein Yokozuna, der rumheult, weil der Kollege zurückgetreten ist? :roll:

Ich finde es jedenfalls sehr ungewöhnlich. Immerhin ist Asashoryu nicht gestorben, sondern erfreut sich (hoffentlich) bester Gesundheit und man kann davon ausgehen, daß es ihm ohne Sumoverband besser geht als mit. :mrgreen:

Oder waren die beiden sooo eng befreundet?


Habt ihr schon mal etwas Vergleichbares im Fernsehen gesehen?

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Stevebono »

Ein grosser Yokozuna ist zurückgetreten!

Ich messe ihn nicht an der Zahl seiner geholten Yushos.

Es war absolut erfrischend zu sehen, wie er als aufstrebender Maegashira die Etablierten Sumotori reihenweise aus dem Dohyo "gejagt" hat.

Man hatte von Anfang an das sichere Gefühl: Das ist der neue Yokozuna!

Ich bin beileibe kein Asahoryu-Fan, dazu halte ich zu viel auf Tradition und Etikette im Sumo, wünsche ihm aber nur das Beste für sein Leben nach dem Sumo, es war eine tolle und aufregende Zeit mit ihm :Chinese
Ein Kluger bemerkt alles; ein Dummer macht über alles eine Bemerkung

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Kitanoyama »

Irgendwie habe ich das befürchtet, wenngleich es zum jetzigen Zeitpunkt doch überraschend kam. Mein erster Gedanke war nur "Idiot", aber andererseits hat er die richtigen Konsequenzen daraus gezogen. Wenigstens das...

Rein sportlich gesehen sehe ich es als Verlust an das er sein Intai erklären musste/wollte. Er ist einer der technisch begabtesten und erfolgreichsten Rikishi aller Zeiten und mit seinem 25 Yusho hat er dies mehr als verdeutlicht. Er war nie einer meiner Lieblingsringer aber ich zolle ihm dennoch einen gewissen Respekt.
"Alles ist wie immer, nur schlimmer"

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Schnappamawashi »

oh mann,
ich war eine Woche im Urlaub
komme zurück
und jetzt das
mir bleibt glatt die Spucke weg.
Einen Kommentar dazu erspare ich mir
es ist alles geschrieben, was mir jetzt auch durch den Kopf geht

Gruß
Schnappamawashi :?: :?: :?:
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Profomisakari »

Da geht es mir wie meinem Vorredner Schnappamawashi.
10 Tage war ich nicht im Netz - und dann lese ich als Erstes das!!

Bei dieser doch recht unterschiedlichen Diskussion muss ich wohl auch meine Meinung äußern.
Zunächst war ich nur verblüfft, weshalb ..?
Schließlich waren seine Eskapaden nicht erst seit gestern bekannt und er ließ sich immer etwas Neues einfallen. Aber jetzt hatte er doch das Yusho vorzeitig gewonnen und sich nur kleinere Dinge zu Schulden kommen lassen. Man war es ja von ihm nicht anders gewöhnt. Warum sollte er also, wo doch sogar neue Rekorde möglich schienen?
Erst danach fand ich die Nachricht von seinen persönlichen Entgleisungen im anderen Thread gefunden.

Ja, da muss ich nun sagen, dass da das Intai der einzig mögliche Schritt für ihn war, ganz gleich, ob es ihm nahe gelegt wurde oder ob er selber drauf gekommen ist.

Und trotzdem muss ich sagen, dass er mir fehlen wird. Nicht die Schubser, mit denen er geschlagene Gegner noch vom Dohyo schickte, nicht seine großspurigen Auftritte, Sprüche und Extratouren zwischen den Bashos.
Aber er hatte wie kaum ein anderer der jetzigen Szene den unbändigen Willen zum Sieg, der ihm regelrecht aus den Augen funkelte.
Mir gefiel die Vielzahl der von ihm beherrschten Techniken und die Schnelligkeit, mit der er diese zum Ansatz bringen konnte. In den Zeiten, als er seinen Gegnern besonders überlegen war, fiel mir auf, dass er wiederholt versuchte, die jeweiligen Gegner mit ihren eigenen Techniken zu schlagen - und dies auch meistens durchzog.

Ich sag es ehrlich: Ich werde ihn schon erst einmal vermissen. Aber ich bin sicher, dass es nich lange dauern wird - und wir werden neue Leute sehen, die ihn im Basho vergessen machen.
Trotzdem - er wird nicht aus den Statistiken verschwinden - und vielleicht errinnern wir uns später an ihn genauso wie an andere sportlich große Sumotori, die sehr wohl auch ihre Ecken und Kanten hatten.

Profomisakari

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

Profomisakari hat geschrieben:Ja, da muss ich nun sagen, dass da das Intai der einzig mögliche Schritt für ihn war, ganz gleich, ob es ihm nahe gelegt wurde oder ob er selber drauf gekommen ist.
Um diese Information noch aus dem engl. Forum rüberzuziehen - es wurde ihm in der Tat nahegelegt (naja, eher die Pistole auf die Brust gesetzt), allerdings war auch das sehr kontrovers. Die Abstimmung im Kyokai-Vorstand ging 7:5 aus, die unterlegene Alternative zum Rücktritt wäre wohl eine 5-Basho-Suspendierung gewesen.

Taro
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Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Taro »

Mein Gott, Katja hatte recht : Wunder gibt es immer wieder!

Da schaut man nach 2 1/2 Jahren mal wieder rein - und dann das.

Eigentlich ein Grund wieder beim Tippspiel mitzumachen ...

Akezuma
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Akezuma »

Klasse! Famous! Unbeschreiblich! :riesenfreu

Er war immer ein Fremdkörper...

Der beste Rücktritt der letzten 12 Jahren (seit ich Sumo-Fan bin).

Akebono
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Akebono »

Hallo Akezuma,

auch ich mochte Asashoryu überhaupt nicht und bin froh, daß er nun aufhört mit dem Sumo.

:-)

Wamahada
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Wamahada »

Es ist schon traurig, solche Kommentare wie die von Akebono und Akezuma hier lesen zu müssen.
Offenbar ist manchem an exzellentem Sumo weniger gelegen als an bedingslose Anpassung an die teilweise doch recht fragwürdigen "Regeln" des Sumoverbandes.
Mit dem Rücktritt von Asashoryu wird das Sumo keinesfalls attraktiver, ganz im Gegenteil.

Aber so ist sie nunmal, unsere schöne Welt...

Wamahada

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von heisikuomi »

Schließe mich meinem Vorredner an :sumo

Verstehe solche Äußerungen auch nicht, da mit Asashoryu ein "feiner" Sumotori (vom Kämpfen her) zurückgetreten ist. :(

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tsunamiko
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tsunamiko »

um es mit den worten eines posters aus dem englischen forum zu sagen...mit asashoryu ist ein hervorragender athlet zurückgetreten und ein lausiger yokozuna...

sumo ist mehr als nur ein sport...der teil sport wird vom amateursumo abgedeckt...das ozumo ist mehr als ein sport...es beinhaltet rituale, sitten und gebräuche, die zu einem grossen teil sehr alt sind und die einen grossen teil des sumo ausmachen....hinkaku ist bei einem yokozuna das zauberwort und das war bei asashoryu höchst mangelhaft entwickelt...

aber um ehrlich zu sein habe ich keine lust das jetzt lange auseinanderzupflücken...nur...meiner persönlichen meinung nach hätte man ihn schon nach dem letzten zwischenfall rausschmeissen sollen und seinem oyakata das gehalt um 50 prozent kürzen
...there are so many different ways that lead to the gods
so many ways that lead to enlightment


but only one way that leads to the next gucci boutique...........


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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Oroganosato »

ich schliesse mich tsunamiko weitestgehend an und moechte folgendes zum thema "fragwuerdige regeln"(im ozumo) hinzufuegen:
ich halte dieses argument in bezug auf asashoryu fuer nicht stichhaltig!
natuerlich kann man sich ueber sinnhaftigkeit und relevanz von bestimmten regeln grundsaetzlich streiten und sich kritisch mit ihnen auseinandersetzen und die tatsache, dass ozumo in japan heutzutage nicht mehr so beliebt zu sein scheint wie frueher, zeugt fuer mich davon, dass diese kritische auseinandersetzung auch tatsaechlich stattfindet.
aber eines geht nicht:
man kann nicht, nachdem sich herausgestellt hat, dass jemand nicht in der lage ist, die regeln zu befolgen, auf diese regeln schimpfen!
asashoryu hat sich - meines wissens - freiwillig fuer ozumo und eben nicht fuer den amateursport entschieden - er kannte den preis! er wollte ihn nur nie zahlen. ich ziehe jetzt einen vergleich, der ansonsten nicht viel mit ozumo zu tun hat, aber in diesem zusammenhang sehr gut passt: wenn ich mich entscheide, eine laufbahn beim militaer einzuschlagen, stimme ich durch meinen eintritt in die armee einem verhaltenskodex und einem regelwerk zu. und ich kann in den taetigkeiten, die ich fuer das militaer ausuebe noch so gut sein, wenn ich nicht in der lage bin, die regeln zu befolgen, dann liegt das problem nicht bei den regeln, sondern bei mir selbst!

in gewisser weise spiegelt das auch einen allgemeinen gesellschaftlichen missstand wider, naemlich, dass probleme immer erst dann besprochen werden, wenn etwas passiert ist. siehe "kundus-affaere": erst wenn ein deutscher oberst verdaechtigt wird, gegen regeln verstossen zu haben, wird darueber diskutiert, ob die regeln ueberhaupt praktikabel sind. das ist einfach nicht richtig! entweder gibt es regeln - dann muessen sie aber auch gelten, oder die regeln sind fragwuerdig - aber dann sind es keine regeln mehr!
wir sollten uns das nicht so zurecht legen, wie wir es gerade brauchen!
die tatsache, dass wir(ich auch) einzelne regeln fuer wenig sinnvoll halten, aendert nichts daran, dass es diese regeln gibt, dass asashoryu teilweise dagegen verstossen hat, und dass er dementsprechend behandelt wurde!

in einem punkt stimme ich wamahada allerdings zu:
attraktiver als vorher ist die liga jetzt sicherlich nicht.
andererseits hat dieses problem zumindest das potential, sich selbst zu loesen.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

Oroganosato hat geschrieben:Regeln und Militär Beispiel gesnippt
Grundsätzlich hast Du Recht, das Regeln dazu da sind eingehalten zu werden. Wo ich Dir nicht zustimmen kann ist bei dem Ansatz, dass erst hinterher (nach einem Regelbruch) ueber die Sinnhaftigkeit einer Regel diskutiert wird und das dies Quatsch waere.

Regeln werden meistens von Bürokraten (nicht im negativen Sinne gemeint) gemacht. Stellt man bei der Anwendung der Regeln fest, das etwas nicht passt, wird diskutiert. Dies passiert zwangslaeufig hinterher!

Asa hat einige Regeln gedehnt, gebrochen oder halt gar nicht beachtet. Ich finde das gerade er in seiner Position dazu berechtigt ist. Ob dies dann korrekt ist sollte diskutiert werden. Danach hat man sich allerdings daran zu halten!
--
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tsunamiko »

GebauerA hat geschrieben: Asa hat einige Regeln gedehnt, gebrochen oder halt gar nicht beachtet. Ich finde das gerade er in seiner Position dazu berechtigt ist. Ob dies dann korrekt ist sollte diskutiert werden. Danach hat man sich allerdings daran zu halten!
also wenn sich runde 670 rikishi an die regeln halten können und nur einer nicht, dann sollen für den einen die regeln geändert werden?????
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Schnappamawashi »

Leider ist es jetzt zu spät
ASA hat übertrieben und sich den Grenzen nicht genähert oder seinen Spielraum, der zugegenermaßen sehr klein ist, ausgenutzt. Er hat einfach gemacht, was ihm in den Sinn kam. Im normalen Leben wären seine "Eskapaden" sicher gar nicht aufgefallen und jede Firma hätte bei einem sehr guten Angestellten garantiert nicht gemeckert. Aber niemand weiß, ob ASA nicht grundsätzlich die Regeln brechen will, um sich selbst zu beweisen, was er für ein toller Kerl ist. Vielleicht zeigt es die Zukunft, wenn er zufälligerweise ständig bei Rot über die Ampel fährt, weil ihm das so gefällt.
Oder sind die Regeln etwa so eng, dass man sie auf Dauer gar nicht einhalten kann? Das glaube ich allerdings nicht, denn genügend Rikishi beweisen das Gegenteil.
Ich wünsche ASA, dass er im normalen Leben zurecht kommt, genügend Geld sollte er verdient haben. Beim könnte ich mir gut vorstellen, dass er Fernsehreporter oder so etwas ähnliches wird. Allerdings sollte er dazu besser Englisch können. Berührungsängste hat er ja nicht. Vielleicht kommt dann in Zukunft mehr an die Öffentlichkeit, wie es hinter den Kulissen zugeht als jetzt. Das wäre doch der absolute Knaller, den ich nur Asashoryu zutrauen würde und sonst niemand.
Also nochmals zum verständnis: sein Sumo habe ich geliebt, seine Art nicht gerade und speziell sein Auftreten gar nicht. Deshalb ist es nicht so tragisch, wenn er nicht mehr kämpft.
Und für Baruto ist es eine harte Nuss weniger auf seinem Weg zum Ozeki.

Gruß
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

tsunamiko hat geschrieben:
GebauerA hat geschrieben: Asa hat einige Regeln gedehnt, gebrochen oder halt gar nicht beachtet. Ich finde das gerade er in seiner Position dazu berechtigt ist. Ob dies dann korrekt ist sollte diskutiert werden. Danach hat man sich allerdings daran zu halten!
also wenn sich runde 670 rikishi an die regeln halten können und nur einer nicht, dann sollen für den einen die regeln geändert werden?????
Wo habe ich denn so etwas geschrieben?
--
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

GebauerA hat geschrieben:Wo habe ich denn so etwas geschrieben?
In welche Richtung zielte der folgende Kommentar denn?
GebauerA hat geschrieben:Asa hat einige Regeln gedehnt, gebrochen oder halt gar nicht beachtet. Ich finde das gerade er in seiner Position dazu berechtigt ist.
Dass gerade Asashoryu es sich leisten konnte, mag ja unbestreitbar sein, aber daraus auch gleich eine "Berechtigung" zum Regelbruch abzuleiten...hmm. Ich kann hier diesmal noch nicht mal mit der "die Japaner sehen das aber ganz anders"-Keule kommen, denn eigentlich erwartet man ja auch in unserem Kulturkreis von im Ansehen höhergestellten gerade eine Vorbildfunktion. (Ob sinnvoll oder nicht, sei mal dahingestellt.) Hoffentlich ist der schleichende Zusammenbruch der Zivilisation nicht schon so weit fortgeschritten, dass sich das ins komplette Gegenteil verkehrt hat...

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Na ja, erfolgreichen Sportlern oder anderweitig erfolgreichen Personen verzeiht man in unserem Kulturkreis doch jeden Mist, den sie gemacht haben.
Die im Ansehen höher gestellten Personen, wie Du es sagst, müssten eigentlich Topsportler, Politiker, Künstler und wohl auch im Beruf außergewöhnlich erfolgreiche Menschen sein. Sorry, aber eine Vorbildfunktion haben z.B. Politiker und Topmanager eher in umgekehrt proportionaler Hinsicht (ich breche die Regeln bzw. Gesetze, wie es mir gerade passt) und bei den anderen beiden Sparten gilt das ebenfalls nur sehr bedingt. Einem Dieter Baumann hat man ja sogar das Märchen mit der Zahnpastatube abgenommen.
Das hat zwar jetzt nichts direkt mit dem Rücktritt zu tun, aber ich mochte das nicht unwidersprochen so stehen lassen.

Ich bedauere es, dass es zu diesem Rücktritt kommen musste. Es ist die Eigenheit des Sumos, dass man sich dort Sachen nicht leisten kann, die in vermutlich allen anderen Sportarten toleriert worden wären, gerade wenn es sich um den Topstar gehandelt hätte. Ich kann die Sumotraditionalisten verstehen, die sich über das Karriereende freuen. Da mich aber auch im Wrestling (ja, ich schaue Wrestling und weiß, dass das alles abgesprochen ist) nicht sonderlich für die Soapelemente und das Gut vs Böse-Spiel interessiere, sondern mir die Kämpfe auch dort nur unter dem sportlichen Aspekt anschaue, hat der SumoSPORT einen großen Verlust erlitten. Für die Sachen im Sumo außerhalb der Turniere und des sportlichen Wettmessens ist es möglicherweise ein Gewinn.
Bei Muhammad Ali war mir früher seine große Klappe und seine Arroganz auch egal. Ich bin sportlich wohl zu amerikanisiert, als dass ich die Gefühle der Fans des Sumo in seiner Gesamtheit (also mit allen Ritualen etc.) teilen kann. Ich werde die Turniere ohne Asa langweiliger finden.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

Tikay hat geschrieben:Na ja, erfolgreichen Sportlern oder anderweitig erfolgreichen Personen verzeiht man in unserem Kulturkreis doch jeden Mist, den sie gemacht haben.
Dass Theorie und Praxis häufig auseinanderfallen, will ich auch gar nicht anzweifeln. (Habe ich ja auch für Asashoryus Fall so dargestellt.) Aber ist es doch noch ein recht weiter Weg von "na gut, wir lassen das mal durchgehen" zu "der/die ist prominent, der/die darf das". Sicher gibt es einige Menschen, die Promis quasi als neuen Adelsstand behandeln, für den "normale" Regeln außer Kraft gesetzt sind, aber zum einem ist das meist recht durchsichtig selektiv - wen man mag, dem gesteht man das Recht auf mieses Verhalten zu*, anderen halt nicht - und zum anderen glücklicherweise (noch) nicht mehrheitsfähig.

Und wie du ja auch darstellst, haben manche Berufsgruppen sich nicht umsonst ihren kollektiven Ruf ruiniert. Bei gesamtgesellschaftlich eher "unwichtigen" Gruppen wie Sportlern und Schauspielern ist halt nur die Schwelle höher als bei Politikern und Managern, bis Volkes Meinung kippt. Asashoryu hat es leider geschafft, die japanische Schwelle wiederholt und in beeindruckender Manier zu überschreiten. Und der Verband hat nun die Reißleine gezogen, bevor es in der Tat auch dort den Ruf des kompletten Berufsstandes erwischt. (Wobei der Ruf der Verbandsleitung sicherlich schon längst gelitten hat.) Wenn es nicht parallel auch noch die Drogen- und Prügelskandale gegeben hätte, wäre Asashoryu womöglich noch dabei, aber als wahrgenommener Teil einer unheiligen Dreifaltigkeit von rufschädigenden Einflüssen war sein Abschied wohl schlussendlich unvermeidlich.

* Eine interessante Dynamik, die mir neulich im englischen Forum erst so richtig klar geworden ist - viele Asashoryu-Fans dort drüben hatten (und haben teilweise noch immer) die Angewohnheit, das von der Presse gezeichnete Bild von Asashoryu für vollkommen falsch zu halten, das von genau denselben Journalisten gezeichnete Bild von Hakuho aber für völlig zutreffend. Und das sind schon die "vernünftigen" Asashoryu-Fans, nicht diejenigen geistig Umnachteten, für die im Kyokai sowieso nur Rassisten sitzen.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Ich wollte Asas verhalten auch nicht entschuldigen, ich widersprach nur der Aussage mit der Vorbildfunktion. Dieses Ideal galt im Sport bis zu dem Zeitpunkt, als man dort Millionär werden konnte.

Asa hat ganz sicher eine Grenze überschritten, bei der der Sumoverband eingreifen musste. Es ist halt Sumo, da sind die Maßstäbe anders als beispielsweise im Fussball oder Boxen. Ich war halt sportlich ein Anhänger von ihm gewesen, weil es einfach ein anderes Sumo war, als dass von Takanohana, Akebono, Musashimaru und Co., durch die ich den Sport kennenlernte.
Nachvollziehen kann ich aber die Entscheidung des Verbandes trotzdem, nur wird für mich der Sumosport ärmer dadurch.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

Tikay hat geschrieben:Ich wollte Asas verhalten ....
Deiner Aussage wuerde ich zustimmen
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tsunamiko »

Tikay hat geschrieben:Ich wollte Asas verhalten auch nicht entschuldigen, ich widersprach nur der Aussage mit der Vorbildfunktion. Dieses Ideal galt im Sport bis zu dem Zeitpunkt, als man dort Millionär werden konnte.

Asa hat ganz sicher eine Grenze überschritten, bei der der Sumoverband eingreifen musste. Es ist halt Sumo, da sind die Maßstäbe anders als beispielsweise im Fussball oder Boxen. Ich war halt sportlich ein Anhänger von ihm gewesen, weil es einfach ein anderes Sumo war, als dass von Takanohana, Akebono, Musashimaru und Co., durch die ich den Sport kennenlernte.
Nachvollziehen kann ich aber die Entscheidung des Verbandes trotzdem, nur wird für mich der Sumosport ärmer dadurch.
das sieht man vielleicht nicht überall so....das hat madorosumaru vor den olympischen spielen im englischen forum gepostet, als es auch darum ging ... promistatus und so

zitat

für die, die die aufregung um asashoryus unfähigkeit dem image des "sumosymbols" gerecht zu werden, hier ein ausschnitt aus japan today. die japaner nehmen die verantwortung ihrer helden ernst, genau wie die verpflichtung gegenüber der rolle und der gesellschaft.
vancouver - [snowboarding] der teilnehmer kazuhiro kokubo wurde von der veranstaltung zum willkommen der japanischen athleten im olympischen dorf ausgeschlossen, weil er nicht korrekt gekleidet zur abreise am narita airport in japan erschien.

"ich weiss ich habe einen fehler gemacht, ich werde nicht zulassen, dass es meinen wettkampf beeinflusst" sagte kokubo, der am flughafen mit loser krawatte und einem aus der hose hängenden hemd gesichtet wurde.

kokubo ist einer der wenigen japaner von denen man eine medaille in vancouver erwartet. als die medien fotos von ihm am flughafen veröffentlichten ging eine flut von ungehaltenen anrufen beim joc und der nationalen ski vereinigung ein. "wie kann er es wagen sich so anzuziehen und auszusehen. weiss er nicht, dass er japan in den augen der welt repräsentiert" kokubo musste sich bei einer pressekonferenz entschuldigen und die drei trainer, die ihn auf dem flug begleiteten wurden #"verwarnt" weil sie es an der nötigen führung hatten mangeln lassen. ich denke es gibt überll takasagos, auf den pisten wie auf dem dohyo

sogar der chef des joc musste sich öffentlich äussern. "wir planen keine disziplinarmassnahmen während der olymischen spiele" aber er behielt sich das recht vor weitere massnahmen zu ergreifen nach dem ende der veranstaltung. "
zitatende

und der hatte nur einen gelockerten schlips und ein unordentliches hemd......verglichen mit asa ein waisenknabe
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Klar haben die Japaner in vielen Dingen gänzlich andere Ansichten als wir in Europa, insbesondere zum Individualismus. Gut finden, muss ich das ja trotzdem nicht.
Ich kann den geforderten Rücktritt von Asa dabei noch weit mehr nachvollziehen, als diesen Unsinn (aus meiner Sicht!) mit dem Dresscode. Das sind Sportler, die zu Olympia reisen. Glauben die Kritiker ernsthaft, dass das Ausland tatsächlich die Japaner negativer sieht, weil da ein paar ohne Krawatte oder mit Hemd aus der Hose einfliegen?
Eher im Gegenteil würde ich sagen.
Pervers finde ich die Entschuldigung auf einer dafür einberufenen Pressekonferenz. Aus meiner Sicht geradezu unfassbar und absurd.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Stevebono »

@Tikay

ist hier zwar OT, aber ich bin auch Wrestling-Fan :doppelätsch

Klar ist dort vieles Show und die Kämpfe müssen abgesprochen sein, sonst gäbe es in jedem Kampf unzählige Knochenbrüche und andere schwerste Verletzungen!

Aber unter dem sportlichen Aspekt ringt mir keine andere Sportart mehr Respekt gegenüber diesen Athleten ab :Chinese

Mein "Liebling" dort zur Zeit ist Jeff Hardy :twisted:

Allein seine Flugeinlagen sind der absolute Wahnsinn, Artistik auf absolutem Weltniveau gepaart mit Athletik.

An rumschubsenden Riesenbabys ala "Big Show" oder "Great Khali" kann ich mich allerdings nicht erwärmen!

"Woooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo"
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tainosen »

Mir fällt im Zusammenhang mit dem Diskussionsverlauf folgendes Zitat ein:

"Fortschritt ist nur möglich, wenn man intelligent gegen Regeln verstößt!"
Boleslaw Barlog (*1906),
dt. Regisseur u. Generalintendant


Nur: Kann und soll es im Ozumo Fortschritt geben?
Passt Fortschritt zum Ozumo? z.B. In Sachen Videobeweis ist Ozumo im Vergleich mit der FIFA Science Fiction. Wollte Asashoryu Fortschritt bewirken oder war er einfach nur ein unerzogener extrovertierter Rümpel?

Jedenfalls erlaube ich mir als Asafan festzustellen, dass seine Regelverstösse nicht intelligent waren :roll: .
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

tainosen hat geschrieben:"Fortschritt ist nur möglich, wenn man intelligent gegen Regeln verstößt!"
Boleslaw Barlog (*1906), dt. Regisseur u. Generalintendant
Super Zitat!

Um mal hier meinen Standpunkt zu verdeutlichen. Ich denke nicht das Asa "intelligent" gegen die Regeln verstossen hat, um einen "Fortschritt" zu ermoeglichen, er hat es IMHO wohl gemacht, weil er selbst Vorteile hatte und ein bisserl egozentrisch/egoistisch ist. Andererseits hat er einige Diskussionen angeregt und das ist doch in Ordnung.

Dazu gehoert im uebrigen so ein Kleinkram wie das erkennbare zeigen von Freude nach einem Gewinn des Kampfes (oder halt das Ballen der Faust) - so was wird in Zukunft wohl auch normal werden, wenn mehr Auslaender zu Yokozunas werden.
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

GebauerA hat geschrieben:Dazu gehoert im uebrigen so ein Kleinkram wie das erkennbare zeigen von Freude nach einem Gewinn des Kampfes (oder halt das Ballen der Faust) - so was wird in Zukunft wohl auch normal werden, wenn mehr Auslaender zu Yokozunas werden.
Ja, da hat Asashoryu als erster ausländischer Yokozuna natürlich zwangsläufig neue Maßstäbe gesetzt...

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tainosen »

GebauerA hat geschrieben: Dazu gehoert im uebrigen so ein Kleinkram wie das erkennbare zeigen von Freude nach einem Gewinn des Kampfes (oder halt das Ballen der Faust) - so was wird in Zukunft wohl auch normal werden, wenn mehr Auslaender zu Yokozunas werden.
So gehen die Meinungen auseinander - gerade dies ist für mich kein Kleinkram sondern Essential des Ozumo. Man sollte dankbar für den Sieg sein und dem unterlegenen Gegner Respekt zollen auf dem Doyho.
In der Kabine oder später im Interview kann der Sieger dann seiner Freude Ausdruck verleihen - wie auch immer.
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Man kann doch Freude zeigen und den Gegner trotzdem respektieren, oder? Das Eine schließt doch das Andere nicht aus. Soll man ne Gesichts-OP machen lassen, nur damit man nach einem Kampf nicht lächelt oder grinst?
Ich kann völlig verstehen, wenn man Asashoryu wegen seiner Eskapaden nicht leiden kann. Doch wenn ein Roger Federer nach dem verwandelten Matchball gegen Nadal nicht jubeln dürfte, weil er damit vermeintlich keinen Respekt vorm Gegner zeigt, würde mich das ziemlich verwundern.
Klar sollte man keine so lächerliche Siegesshow wie beim Boxen abziehen, die teilweise noch die Punktrichter beeinflussen soll, doch der Sumosport wird sicher nicht dadurch gefährdet, dass ein Yokozuna Emotionen zeigt.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tainosen »

Tikay hat geschrieben:Ich kann völlig verstehen, wenn man Asashoryu wegen seiner Eskapaden nicht leiden kann. Doch wenn ein Roger Federer nach dem verwandelten Matchball gegen Nadal nicht jubeln dürfte, weil er damit vermeintlich keinen Respekt vorm Gegner zeigt, würde mich das ziemlich verwundern ...
Ich konnte Asashoryu trotz seiner Eskapaden leiden. Aber Dein Vergleich erscheint mir wie die Gleichung Ozumo:Tennis=Apfel:Birne.
Ozumo ist eben ein japanischer Sport, so wie z.B. das Fechten von französicher Sprache, Regeln und Benimmvorschriften geprägt ist.

Ich bin als Kampfrichter im Karate (jap. Verband) tätig - auch etwas urjapanisches. Wenn jemand eine Wertung erhält, hat er sich zum Kampfrichter zu verbeugen. Übermäßige Freude über Wertungen oder den Sieg auf der Kampffläche gelten als unsportlich und führen ggf. zu Verwarnungen.
Diese mitunter für uns nicht nachvollziehbare Regelung hat vielleicht damit etwas zu tun, dass es im japanischen Kulturkreis als viel schwieriger und erstrebenswerter gilt, sich ständig selbst zu besiegen (Training, Fleiß, Kontrolle, Respekt) als den Gegner.
Und von Nicht-Freuen ist ja nicht die Rede. Es geht nur um den Ausdruck der Freude auf dem Dojo. :stomp
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Beitrag von Hakanonami »

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