artikel aus harper's new monthly magazine vom august 1869

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tsunamiko
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artikel aus harper's new monthly magazine vom august 1869

Beitrag von tsunamiko »

Am 8. Juli 1853 tauchten die Schwarzen Schiffe unter Perry im Hafen von Uraga in der Nähe des heutigen Tokyo auf und am 31. März 1854 wurde ein Vertrag geschlossen, der amerikanischen Schiffen zwei Häfen öffnete. Damit endete die Politik der Abschottung. Am 9. Mai 1866 also 12 Jahre nach der Vertragsunterzeichnung kamen die Autoren des Artikels in Japan an und hatten unter anderem auch etwas zum Thema Sumo zu sagen............



..............Ringen ist ein sehr beliebt zum Amüsement in Japan und wird praktisch in ganz Japan betrieben. Wo auch immer ein Dorf sich mit einem Tempel schmücken kann wird ein Teil seines Grundes der Förderung des Single-Stick (eine Art Fechten) und des Ringens gewidmet. Reisende Berufssportler zeigen ihr Können in Kämpfen, was bei den Einheimischen ein sehr beliebtes Amüsement ist. Wir hatten das Glück eine derarte Vorstellung in Yokohama zu erleben. Ein Ichibo per Person verschaffte uns den Eintritt in ein Amphitheater, das ganz aus Bambus gebaut war und gerade nur genug abgedeckt war um die Sonne und den Regen abzuhalten. Innen war es sehr ähnlich wie ein Zirkus aufgebaut, es gab einen inneren Ring für die Darsteller frei gehalten war und um ihn herum Reihen von Sitzen die in Etagen angeordnet waren. Als wir eintraten hatten zwei stämmige Burschen gerade die Arena betreten und wanderten herum wobei sie ihre Arme und Beine streckten und ihre Muskeln einer applaudierenden Menge zeigten, die so laut für ihre jeweiligen Favoriten schrien wie die Geldgeber beim angelsächsischen Pferderennen. Sie waren gross und enorm fett. Gewicht wird beim japanischen Ringen als erstrebenswerter als Muskeln angesehen, da auch das aus dem Ring geschoben werden als Niederlage zählt. Ihre Kleidung besteht aus einem um die Taille geschlungenem Tuch. Nachdem sie das Sich-Brüsten zu ihrer Zufriedenheit beendet hatten nahm jeder von ihnen eine Prise Salz aus einer ihm von einem Gehilfen gereichten Tasse, wurde noch einmal abgewischt und wandten sich dem Kampf zu indem sie eine Hand knapp über dem Knie auf jeden Oberschenkel legten, sich leicht bückten und jedes Bein abwechselnd hoben, gleichzeitig hoben sie die Hand und legten sie mit einem lauten Klatschen wieder auf den Schenkel wenn der Fuss wieder auf den Boden stampfte. Das machten sie sich gegenüberstehend ca eine Minute, langsam und bedächtig. Dann, mit den Händen immer noch auf den Schenkeln, hockten sie sich ca einen Fuss voneinander entfernt hin. Der Kampf war offensichtlich einer der mehr Aufmerksamkeit bekam als die anderen. Die zwei Ringer waren die Meister ihrer jeweiligen Distrikte und da beide viele Anhänger im Publikum hatten schien das Haus sich in zwei Gruppen zu teilen und das wetten war extrem angeregt. Erst nach zwei oder drei Fehlstarts kamen sie zur Sache, wobei sie kurze Rufe von sich gaben, während sie darum rangen, den anderen zu packen. Das Hauptziel von jedem war abgesehen davon den Gegner zu packen und festzuhalten, den anderen über die Umrandung des Kreises zu schieben und sie stiessen und schoben sich gegenseitig einige Zeit bevor sie das Hauptziel erreichten. Schliesslich hatten sie beide einen festen Griff bekommen und während sie vorwärts und rückwärts schwankten, und sich umkreisten wurde die Begeisterung der Zuschauer zu einem Aufruhr und sie feuerten ihren jeweiligen Favoriten freudig an.
Einige Zeit sah es so aus als ob der gössere Mann den anderen mit seinem blossen Gewicht und Kraft runterdrücken würde und für einen kurzen Moment hatte er ihn völlig unter Kontrolle, als der andere sich mit einer kurzen Anstrengung befreite, sein Gewicht mit einem schnellen Stoss zum Einsatz brachte und der Fuss des Gegners den Ring verliess - eine unerwartete Wendung im Kampfgeschehen, die von seiner Partei mit enthusiastischstem Applaus begrüsst wurde. Das Ergebnis des zweiten Kampfes war, dass der grosse Mann seinen vorherigen Bezwinger einfach warf unter den Anfeuerungen seiner Freunde. Beim dritten und entscheidenden Kampf brauchten beide länger für ihre Vorbereitungen und erst nach dem zweiten Aufruf, dass es Zeit wäre durch den Schiedsrichter nahmen sie ihre Postionen in der Arena ein. Die Aufregung war jetzt überwältigend. Das Blut der Ringer kochte. Sie kamen sofort zusammen ohne Schreie, weil keiner es sich leisten konnte, seinen Atem zu verschwenden. Sich drehen und wendend kämpften sie sich von Seite zu Seite - erst hatte der eine einen momentanen Vorteil, dann der andere. Jetzt schaffte der Grössere es fast den Wurf aus der vorherigen Runde zu wiederholen; dann wurde er fast von den Füssen gestossen und dann, ohne ihren Griff zu lockern standen die Beiden einige sekunden völlig bewegungslos. Der Schwergewichtige war aber zu fett um durchzuhalten and schliesslich, nachdem sein sehnigerer antagonist einen guten untergriff beka, in über sein knie bog, stolperte der gigant und fiel, sein gegner auf ihn drauf. in diesem moment schien es als ob die hälfte der versammelten menge verückt geworden wäre. schreiend, tanzend und singend bekräftigten sie ihre freude auf die wildeste denkbare art. etliche mäntel, obis und schuhe wurden dem sieger zugeworfen - ein mann zog sich wirklich bis auf das lendentuch aus um die zahl der der geschenke zu erhöhen. der siegreiche held selbst schien von seinem sieg berauscht zu sein, stolzierte durch den ring, "bekämpfte" energisch einen imaginären gegner, schlug sich auf schenkel, arme und brust und benahm sich ganz wie ein wandernder krieger, bei der triumphalen heimkehr von seiner schlägerei. ...............................
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Heikotoriki
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Re: artikel aus harper's new monthly magazine vom august 1869

Beitrag von Heikotoriki »

tsunamiko hat geschrieben: der siegreiche held selbst schien von seinem sieg berauscht zu sein, stolzierte durch den ring, "bekämpfte" energisch einen imaginären gegner, schlug sich auf schenkel, arme und brust und benahm sich ganz wie ein wandernder krieger, bei der triumphalen heimkehr von seiner schlägerei. ...............................
Gab es damals tatsächlich schon einen Sumotori vom Schlage eines Takamisakari ??? :D :D :D

Danke für den hochinteressanten Bericht und die Übersetzung.

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tekariko
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Re: artikel aus harper's new monthly magazine vom august 1869

Beitrag von tekariko »

schööön,

vielen Dank
Tekariko

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