13. Kurzer Zwischenstopp
Heute gehen wir ins Theater. Keine Sorge, ich schleppe euch nicht in eine stundenlange No-Aufführung. Stattdessen gehen wir ins Kabuki-Theater und auch nicht, um uns etwas anzusehen, was wir nicht verstehen, sondern, um uns das Theater anzusehen.
Dafür machen wir einen kurzen Zwischenstopp in Shikoku, in Kokohira, um genau zu sein. Hier gibt es ein altes Kabuki-Theater, das heute nicht nur noch genutzt wird, sondern außerhalb der Aufführungszeiten auch für Touristen zur Besichtigung freigegeben ist. Dabei kann man nicht nur den Zuschauerraum erkunden, sondern auch hinter die Kulissen schauen. Also, auf geht's. Einmal durch die wirklich niedrige Tür ducken und wir sind drin.
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Innen kommen wir natürlich als erstes in den Zuschauerraum, wir sind ja auch durch die Tür für die Zuschauer eingetreten. Hier dürfen wir aber nicht nur frei herumlaufen, sondern auch in den ersten Stock steigen, von dem man einen wirklich guten Überblick hat: auf die traditionelle Bühne mit Kiefer, die Sitzboxen, die ein wenig an diejenigen beim Sumo erinnern, die Logen links und rechts sowie die Holzstege, die zur Bühne führen und nicht für die Zuschauer, sondern für die Darsteller sind und in den Stücken eine wichtige Rolle spielen.
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Wir können auch auf die Bühne steigen und uns umsehen. Hier sehen wir, dass es sich um eine Drehbühne handelt, so können schon seit alters her im Stück Szenenwechsel durchgeführt werden. Auch gibt es eine Falltür, wenn man genau hinsieht, aus der Darstellen überraschend auftauchen können. Beim kabuki ist eben immer was los.
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Hinter der Bühen ist der Bereich, wo die Darsteller sich aufhalten und vorbereiten. Das ist nictht ganz so spektakulär, weil es ohne Darsteller nicht so viel zu sehen gibt. Aber wessen Büro ist schon spannend.
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Wirklich spannend wird es im Keller, wo man die Bühnentechnik besichtigen kann. Das heißt, hier sieht man die Hebeplattformen, auf denen Darsteller aus den Falltüren auftreten können. Und man sieht, wie die Drehbühne bewegt wird. Das ganze ist nicht automatisiert, sondern so, wie es in der Vergangenheit bedient wurde: mit Menschenkraft. Die Drehbühne wurde von Menschen im Kreis bewegt, wenn ein Szenenwechsel anstand. Das geht in der Realität zum Teil erstaunlich schnell, zumindest, wenn man erfahrenes Personal dafür hat. Wenn nicht, naja...
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Und morgen verlassen wir Shikoku schon wieder. Schön war's.
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