Advent, Advent, Adventskalenderzeit
Moderator: Watashi
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Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
21. Die Brücken am Fluss
Wir bleiben noch auf Kyushu und fahren weiter nach Westen und ein Stück nach Süden, nach Nagasaki. Heute geht es aber nicht um Ausländer oder Atombomben oder auch nur japanische Tempel. Nein, heute geht es um Brücken.
Einer der Flüsse, die durch Nagasaki fließen, ist der Nakashima-gawa. Wenn man diesem durchs gesamte Stadtgebiet folgt, gibt es duzende von Brücken zu sehen. Wir wandeln aber nur einen Teil des Flusses entlang. Aber selbst auf diesem kurzen Stück sieht man nicht nur eine Reihe von Brücken, sondern auch wie der Fluss deutlich breiter wird. Bei unserer ersten Brücke ist er in Teilen trocken und sieht eher wie ein breiter Bach aus.
Gehen wir weiter, sehen wir nicht nur unsere zweite Brücke (und Nr. 3 gleich dahinter), sondern auch, wie sich der Nakashima-gawa langsam zu einem ernstzunehmenden Fluss entwickelt.
Die wichtigste Brücke (kulturell betrachtet, nicht verkehrstechnisch) ist jedoch die Megane-bashi ein Stück weiter. Diese wurde 1634 von einem Mönch als Zugang zum Tempel Kofuku-ji gebaut und zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen Brücken hier am Fluss zwei Bögen hat und nicht nur einen Bogen oder einfach nur gerade ist. Aufgrund ihrer Bedeutung als historisches Relikt ist sie auch ein staatlich designiertes wichtiges Kulturgut. Und damit man das auch ordentlich ansehen und fotografieren kann, gibt es davor eine Reihe Trittsteine, damit sich der Tourist angemessen in Stellung bringen kann.
Bei der Megane-bashi ist der Name auch Programm:
眼鏡 megane - Brille
橋 -bashi - Brücke
眼鏡橋 Megane-bashi also die "Brillenbrücke".
Wenn man die Brücke von direkt von vorne ansieht, weiß man auch, wieso sie so heißt: Die Bögen sehen mit den entsprechenden Spiegelungen im Fluss tatsächlich wie eine Brille aus. Man braucht nicht mal sehr viel Phantasie.
Wir bleiben noch auf Kyushu und fahren weiter nach Westen und ein Stück nach Süden, nach Nagasaki. Heute geht es aber nicht um Ausländer oder Atombomben oder auch nur japanische Tempel. Nein, heute geht es um Brücken.
Einer der Flüsse, die durch Nagasaki fließen, ist der Nakashima-gawa. Wenn man diesem durchs gesamte Stadtgebiet folgt, gibt es duzende von Brücken zu sehen. Wir wandeln aber nur einen Teil des Flusses entlang. Aber selbst auf diesem kurzen Stück sieht man nicht nur eine Reihe von Brücken, sondern auch wie der Fluss deutlich breiter wird. Bei unserer ersten Brücke ist er in Teilen trocken und sieht eher wie ein breiter Bach aus.
Gehen wir weiter, sehen wir nicht nur unsere zweite Brücke (und Nr. 3 gleich dahinter), sondern auch, wie sich der Nakashima-gawa langsam zu einem ernstzunehmenden Fluss entwickelt.
Die wichtigste Brücke (kulturell betrachtet, nicht verkehrstechnisch) ist jedoch die Megane-bashi ein Stück weiter. Diese wurde 1634 von einem Mönch als Zugang zum Tempel Kofuku-ji gebaut und zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen Brücken hier am Fluss zwei Bögen hat und nicht nur einen Bogen oder einfach nur gerade ist. Aufgrund ihrer Bedeutung als historisches Relikt ist sie auch ein staatlich designiertes wichtiges Kulturgut. Und damit man das auch ordentlich ansehen und fotografieren kann, gibt es davor eine Reihe Trittsteine, damit sich der Tourist angemessen in Stellung bringen kann.
Bei der Megane-bashi ist der Name auch Programm:
眼鏡 megane - Brille
橋 -bashi - Brücke
眼鏡橋 Megane-bashi also die "Brillenbrücke".
Wenn man die Brücke von direkt von vorne ansieht, weiß man auch, wieso sie so heißt: Die Bögen sehen mit den entsprechenden Spiegelungen im Fluss tatsächlich wie eine Brille aus. Man braucht nicht mal sehr viel Phantasie.
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- Jakusotsu
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Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
1634 gab es schon Brillen in Japan? Wenn da mal nicht Marco Polo dahinter steckt!
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Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
22. Shikokumura - Die ganze Insel ist ein Dorf
Heute verlassen wir Kyushu und machen einen kurzen Zwischenstopp auf Shikoku. Da wir nur diesen einen Tag haben, bevor wir nach Honshu weiterreisen, machen wir die Insel im Schnelldurchlauf und besuchen das Freilichtmuseum Shikokumura, also Shikoku-Dorf. Hier sind alte Häuser und anderes von der ganzen Insel zusammengetragen worden und so bekommt man in einem Aufwasch vieles aus der Geschichte der Insel präsentiert.
Gleich zu Beginn gibt es (einen Nachbau der) Rankenbrücke, die wir vor Jahren schon einmal hatten. Diese hat den strategischen Vorteil, dass sie a) viel besser zu erreichen ist und b) viel tiefer ist. Sogar meine Mutter, die an Höhenangst leidet, hat sich hinüber getraut.
Dann gibt es viele Häuser, die üblichen Bauernhäuser, Mühlen, Teehäuser und Handwerkerbehausungen. Und die (fast schon obligatorische) Kabuki-Bühne, in diesem Fall in einer ländlichen Ausgabe. Hier werden zuweilen heute noch Stücke gegeben, nur nicht, wenn ich da bin. Aber man kann ja nicht alles haben.
Zu den weniger regelmäßig vorkommenden Gebäuden gehört der kleine Leutturm, der seinen Weg nach Shikoku-mura gefunden hat. Da Shikoku-mura am Hang gebaut ist, kann man sich auch vorstellen, dass der Leutturm trotz seiner geringen Höhe weit genug gestrahlt hat, wenn er auf einer der Klippen der Insel stand.
Shikoku-mura bietet aber nicht etwas für den kleinen Geschichtsfan, Architekturfreund oder Japanfreak, sondern auch für den Naturbegeisterten. So gibt es einen kleinen Bambushain, durch den man laufen kann.
Und im Frühjahr gibt es natürlich auch die obligatorischen blühenden Bäume.
Und die sind ja auch immer wieder schön.
Heute verlassen wir Kyushu und machen einen kurzen Zwischenstopp auf Shikoku. Da wir nur diesen einen Tag haben, bevor wir nach Honshu weiterreisen, machen wir die Insel im Schnelldurchlauf und besuchen das Freilichtmuseum Shikokumura, also Shikoku-Dorf. Hier sind alte Häuser und anderes von der ganzen Insel zusammengetragen worden und so bekommt man in einem Aufwasch vieles aus der Geschichte der Insel präsentiert.
Gleich zu Beginn gibt es (einen Nachbau der) Rankenbrücke, die wir vor Jahren schon einmal hatten. Diese hat den strategischen Vorteil, dass sie a) viel besser zu erreichen ist und b) viel tiefer ist. Sogar meine Mutter, die an Höhenangst leidet, hat sich hinüber getraut.
Dann gibt es viele Häuser, die üblichen Bauernhäuser, Mühlen, Teehäuser und Handwerkerbehausungen. Und die (fast schon obligatorische) Kabuki-Bühne, in diesem Fall in einer ländlichen Ausgabe. Hier werden zuweilen heute noch Stücke gegeben, nur nicht, wenn ich da bin. Aber man kann ja nicht alles haben.
Zu den weniger regelmäßig vorkommenden Gebäuden gehört der kleine Leutturm, der seinen Weg nach Shikoku-mura gefunden hat. Da Shikoku-mura am Hang gebaut ist, kann man sich auch vorstellen, dass der Leutturm trotz seiner geringen Höhe weit genug gestrahlt hat, wenn er auf einer der Klippen der Insel stand.
Shikoku-mura bietet aber nicht etwas für den kleinen Geschichtsfan, Architekturfreund oder Japanfreak, sondern auch für den Naturbegeisterten. So gibt es einen kleinen Bambushain, durch den man laufen kann.
Und im Frühjahr gibt es natürlich auch die obligatorischen blühenden Bäume.
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Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
23. Inuyama - Eine Burg mit Fernblick
Bevor ich euch morgen in die Weihnachtsferien entlasse, machen wir heute noch einmal etwas richtig Japanisches: eine Burg. Die Burg des Tages steht in Inuyama (da waren wir schon einmal vor Jahren wegen des lokalen Festivals) und ist eine der wenigen Burgen, deren Hauptturm noch im Original erhalten ist. Sie ist nicht so groß wie andere und nicht so vollständig wie Himejijo aber sie sieht trotzdem schön aus. Auch aus der Entfernung.
Beim Näherkommen kann man erkennen, dass die Burg auf einem Berg steht, so dass sie über die umliegenden Gebäude herausragt. Der Burgturm selbst ist nämlich gar nicht so hoch.
Das kommt uns entgegen, denn natürlich wollen wir rein in die Burg und von oben runterschauen. Da es sich hier um eine originale Holzburg handelt und nicht um einen fahrstuhlbewährten Betonnachbau, bedeutet das, eine Reihe von engen, steilen Holztreppen hinaufzusteigen. Da ist es hilfreich, wenn der Turm nicht zu hoch ist. Trotzdem kann man von oben schön auf den Innenhof der Burg sehen, der zeigt, dass nicht nur der Hauptturm erhalten geblieben ist.
Und neben der Burg von oben, kann man auch die Stadt Inuyama und den Kiso-gawa betrachten. Und hier zeigt sich, dass die schöne alte Burg, wie üblich, mit einer nicht so schönen, nicht so alten Stadt umgeben ist. Das war ja aber bei anderen Burgen auch schon so. Daher genießt diesen letzten Blick ins alte Japan für dieses Jahr. Morgen ist schon so gut wie Weihnachten.
Bevor ich euch morgen in die Weihnachtsferien entlasse, machen wir heute noch einmal etwas richtig Japanisches: eine Burg. Die Burg des Tages steht in Inuyama (da waren wir schon einmal vor Jahren wegen des lokalen Festivals) und ist eine der wenigen Burgen, deren Hauptturm noch im Original erhalten ist. Sie ist nicht so groß wie andere und nicht so vollständig wie Himejijo aber sie sieht trotzdem schön aus. Auch aus der Entfernung.
Beim Näherkommen kann man erkennen, dass die Burg auf einem Berg steht, so dass sie über die umliegenden Gebäude herausragt. Der Burgturm selbst ist nämlich gar nicht so hoch.
Das kommt uns entgegen, denn natürlich wollen wir rein in die Burg und von oben runterschauen. Da es sich hier um eine originale Holzburg handelt und nicht um einen fahrstuhlbewährten Betonnachbau, bedeutet das, eine Reihe von engen, steilen Holztreppen hinaufzusteigen. Da ist es hilfreich, wenn der Turm nicht zu hoch ist. Trotzdem kann man von oben schön auf den Innenhof der Burg sehen, der zeigt, dass nicht nur der Hauptturm erhalten geblieben ist.
Und neben der Burg von oben, kann man auch die Stadt Inuyama und den Kiso-gawa betrachten. Und hier zeigt sich, dass die schöne alte Burg, wie üblich, mit einer nicht so schönen, nicht so alten Stadt umgeben ist. Das war ja aber bei anderen Burgen auch schon so. Daher genießt diesen letzten Blick ins alte Japan für dieses Jahr. Morgen ist schon so gut wie Weihnachten.
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Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
24. Frohe Weihnachten, Merry Christmas and happy holidays,
das letzte Posting der 2014er Ausgabe des Sumoforum-Adventskalenders kehrt zum Beginn zurück, teilweise regional, vollständig thematisch. Zum grande finale gibt es eine Sammlung von japanischen Weihnachtsbäumen, die an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen wurden. Daher spare ich mir auch die Eintragung in die Karte, weil es nicht um den Ort, sondern um die Weihnachtsbäume geht. Wir müssen uns allerdings beeilen, weil die Weihnachtsdeko incl. Bäume morgen (also am 25.12.) radikal abgenommen wird, um die Vorbereitungen auf Neujahr, das eigentlich wichtige Familienfest, einzuleiten. Wenn die meisten Christen also anfangen, Weihnachten zu feiern, haben die Japaner schon aufgehört.
Sodenn, ich hoffe, es ist für die meisten etwas dabei:
Nr.1: Aomori, VOR Halloween (ja, es geht immer noch früher)
Nr. 2: Tokyo Skytree, kleine Indoor-Variante
Nr. 3: noch mal Tokyo Skytree, größere Indoor-Keller-Variante (ja, die haben unglaublich viele Weihnachtsbäume am Tokyo Skytree, da ist aber auch ein ganzes Einkaufszentrum dabei)
Nr. 4: Tokyo Innenstadt, schon fast ein Weihnachtswald
das letzte Posting der 2014er Ausgabe des Sumoforum-Adventskalenders kehrt zum Beginn zurück, teilweise regional, vollständig thematisch. Zum grande finale gibt es eine Sammlung von japanischen Weihnachtsbäumen, die an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen wurden. Daher spare ich mir auch die Eintragung in die Karte, weil es nicht um den Ort, sondern um die Weihnachtsbäume geht. Wir müssen uns allerdings beeilen, weil die Weihnachtsdeko incl. Bäume morgen (also am 25.12.) radikal abgenommen wird, um die Vorbereitungen auf Neujahr, das eigentlich wichtige Familienfest, einzuleiten. Wenn die meisten Christen also anfangen, Weihnachten zu feiern, haben die Japaner schon aufgehört.
Sodenn, ich hoffe, es ist für die meisten etwas dabei:
Nr.1: Aomori, VOR Halloween (ja, es geht immer noch früher)
Nr. 2: Tokyo Skytree, kleine Indoor-Variante
Nr. 3: noch mal Tokyo Skytree, größere Indoor-Keller-Variante (ja, die haben unglaublich viele Weihnachtsbäume am Tokyo Skytree, da ist aber auch ein ganzes Einkaufszentrum dabei)
Nr. 4: Tokyo Innenstadt, schon fast ein Weihnachtswald
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- 4 Tipspiel Yusho
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- Registriert: 28. Aug 2005 11:19
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Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
Dankeschön für diesen sehenswerten und kurzweiligen Adventskalender - übrigens der Einzige, dessen "Türen" ich geöffnet habe.
Wo Elefanten sich bekämpfen, hat das Gras den Schaden.
- Ganryu
- 2 Tipspiel Yusho
- Beiträge: 765
- Registriert: 16. Sep 2005 21:23
Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
Ich schließe mich dem Mahlsdorfer Türöffner an. Danke für die Bilder, die informativen Kommentare und Deinen Enthusiasmus, uns allen das zugänglich zu machen.
Ein schönes neues Jahr!
Ganryu
Ein schönes neues Jahr!
Ganryu
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- 1 Tipspiel Yusho
- Beiträge: 684
- Registriert: 28. Aug 2005 17:41
- Lieblingsrikishi: Auch
- Wohnort: Dortmund
Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
Es ist wie eine Reise. Vielen Dank.
Wer heutzutage nicht verrückt ist, der kann nicht normal sein.
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- 1 Tipspiel Yusho
- Beiträge: 614
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Re: Advent, Advent, Adventskalenderzeit
Udo Jürgens war noch niemals in New York. (behauptete er).
Wenns war ist kommt er nun auch nicht mehr hin.
Ich war noch niemals in Japan (obwohl schon fast überall auf der Welt)
Aber nun brauche ich da auch nicht mehr hin.
Ich hab ja Deine wundervollen Adventskalender, Anke!
Und die sind jedes Jahr auch gleich ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Danke, Anke!
Profo
Wenns war ist kommt er nun auch nicht mehr hin.
Ich war noch niemals in Japan (obwohl schon fast überall auf der Welt)
Aber nun brauche ich da auch nicht mehr hin.
Ich hab ja Deine wundervollen Adventskalender, Anke!
Und die sind jedes Jahr auch gleich ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Danke, Anke!
Profo