Das Wort der Woche
Moderator: Watashi
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63. To-do-fu-ken – die Präfekturen
Der April schreitet voran und unsere geographischen Einheiten werden kleiner. Nach den Hauptinseln und den Regionen kommen wir nun zu den Präfekturen. Diese sind im Zentralstaat Japan eine verwaltungstechnische Untereinheit, die allerdings weit weniger Einfluss hat als beispielsweise die Bundesländer im föderalen Deutschland.
Japan hat 47 Präfekturen und vier verschiedene Bezeichnungen dafür.
Nur Tōkyō wird als
都 TO – Hauptstadtpräfektur (oder auch nur Hauptstadt) bezeichnet.
Man hängt das -to dann an den Städtenamen an:
東京都 Tōkyō-to – Präfektur Tōkyō. Tōkyō bedeutet übrigens „östliche Hauptstadt“ in Anlehnung an Peking (nördliche Hauptstadt) und Nanking (südliche Hauptstadt), mit
東 TŌ – Osten
京 KYŌ – Hauptstadt
Witzigerweise schreibt sich Ost-Kyōto genauso:
東京都 Higashi-Kyōto, böswillige (oder neidische) Einwohner von Kyōto witzeln deshalb gerne, dass Tōkyō eigentlich nur ein billiger Abklatsch oder ein „Vorort“ wäre.
Neben Tōkyō-to hat auch Hokkaidō seine eigene Bezeichnung:
道 DŌ – alte Bezeichnung für „Provinz“, auch „Weg“;
im Gegensatz zu den anderen Präfekturen wird die Präfekturbezeichung hier nicht angehängt, sondern ist Teil des Namens:
北海道 Hokkaidō, mit
北 HOKU – Norden
海 KAI – Meer; zusammen verkürzt zu 北海 Hokkai;
nur 北海 Hokkai sagt man im Gegensatz zu nur Tōkyō aber nicht (außer, man meint die europäische Nordsee oder einen chinesischen Ortsnamen).
Zwei Präfekturen sind so genannte
府 FU – „Stadtpräfekturen“, das sind
大阪府 Ōsaka-fu – Präfektur Ōsaka und
京都府 Kyōto-fu – Präfektur Kyōto.
Das kennen wir schon aus 大阪府立体育会館 Ōsaka-furitsu taiiku kaikan, dem Ōsaka Prefectural Gymnasium, wo im März das haru basho stattfand.
43 Präfekturen werden als
県 KEN bezeichnet. Dieses wird hinten an den jeweiligen Präfekturnamen angehängt, wie beispielsweise in
愛知県 Aichi-ken – Präfektur Aichi (Hauptstadt: Nagoya) wie in 愛知県体育館 Aichi-ken taiikukan (Aichi Prefectural Gymnasium) in Nagoya oder
福岡県 Fukuoka-ken – Präfektur Fukuoka (Hauptstadt: Fukuoka), um nur die basho-technisch interessanten zu nennen. Viele Präfekturen heißen wie ihre Hauptstädte wie bei Fukuoka, aber leider eben nicht alle, so dass man eine ganze Menge lernen kann. Deshalb spare ich es mir die restlichen 41 Präfekturen mit (teilweise) abweichenden Hauptstädten hier aufzuzählen… (bei bestimmten Fragen gebe ich aber natürlich gerne Auskunft)
Spricht man über alle Präfekturen oder zumindest mehrere, die nicht alle ken sind, werden die vier Silben einfach zu einem Wort zusammengefasst:
都道府県 To-dō-fu-ken – die Präfekturen.
Japan hat 47 Präfekturen und vier verschiedene Bezeichnungen dafür.
Nur Tōkyō wird als
都 TO – Hauptstadtpräfektur (oder auch nur Hauptstadt) bezeichnet.
Man hängt das -to dann an den Städtenamen an:
東京都 Tōkyō-to – Präfektur Tōkyō. Tōkyō bedeutet übrigens „östliche Hauptstadt“ in Anlehnung an Peking (nördliche Hauptstadt) und Nanking (südliche Hauptstadt), mit
東 TŌ – Osten
京 KYŌ – Hauptstadt
Witzigerweise schreibt sich Ost-Kyōto genauso:
東京都 Higashi-Kyōto, böswillige (oder neidische) Einwohner von Kyōto witzeln deshalb gerne, dass Tōkyō eigentlich nur ein billiger Abklatsch oder ein „Vorort“ wäre.
Neben Tōkyō-to hat auch Hokkaidō seine eigene Bezeichnung:
道 DŌ – alte Bezeichnung für „Provinz“, auch „Weg“;
im Gegensatz zu den anderen Präfekturen wird die Präfekturbezeichung hier nicht angehängt, sondern ist Teil des Namens:
北海道 Hokkaidō, mit
北 HOKU – Norden
海 KAI – Meer; zusammen verkürzt zu 北海 Hokkai;
nur 北海 Hokkai sagt man im Gegensatz zu nur Tōkyō aber nicht (außer, man meint die europäische Nordsee oder einen chinesischen Ortsnamen).
Zwei Präfekturen sind so genannte
府 FU – „Stadtpräfekturen“, das sind
大阪府 Ōsaka-fu – Präfektur Ōsaka und
京都府 Kyōto-fu – Präfektur Kyōto.
Das kennen wir schon aus 大阪府立体育会館 Ōsaka-furitsu taiiku kaikan, dem Ōsaka Prefectural Gymnasium, wo im März das haru basho stattfand.
43 Präfekturen werden als
県 KEN bezeichnet. Dieses wird hinten an den jeweiligen Präfekturnamen angehängt, wie beispielsweise in
愛知県 Aichi-ken – Präfektur Aichi (Hauptstadt: Nagoya) wie in 愛知県体育館 Aichi-ken taiikukan (Aichi Prefectural Gymnasium) in Nagoya oder
福岡県 Fukuoka-ken – Präfektur Fukuoka (Hauptstadt: Fukuoka), um nur die basho-technisch interessanten zu nennen. Viele Präfekturen heißen wie ihre Hauptstädte wie bei Fukuoka, aber leider eben nicht alle, so dass man eine ganze Menge lernen kann. Deshalb spare ich es mir die restlichen 41 Präfekturen mit (teilweise) abweichenden Hauptstädten hier aufzuzählen… (bei bestimmten Fragen gebe ich aber natürlich gerne Auskunft)
Spricht man über alle Präfekturen oder zumindest mehrere, die nicht alle ken sind, werden die vier Silben einfach zu einem Wort zusammengefasst:
都道府県 To-dō-fu-ken – die Präfekturen.
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Kleine Geschichte am Rande...
Kleine Geschichte am Rande...
Vor 10 Jahren hatte ich beim Studium zwei Vorlesungen (chinesisch, Südostasien-Marketing) bei einem chinesischen Gastprofessor. Der wusste einiges zu erzählen...
China und Japan hatten viele Jahre lang (5. bis 20. Jahrhundert) die gleiche Schrift (Kanji) mit der gleichen Bedeutung. Das kommt daher, dass die Einwanderer nach Japan, die nach den Ainu[s] (jap. Ureinwohner) die Inseln bevölkerten, aus ihrem Stammland (heutiges Korea) keine Schrift und eine wenig entwickelte Sprache mitbrachten. Zu einer Zeit, in der sich in Japan das Staatswesen entwickeln wollte, musste unbedingt eine Schrift her. Wahrscheinlich aufgrund der damaligen Handelsbeziehungen und der geographischen Nähe wurde die chinesische Schrift und deren Bedeutung übernommen (neudeutsch: raubkopiert ). Ihre Sprache behielten und entwickelten sie weiter. So konnten sich in alter Zeit Japaner und Chinesen besuchen und sich anhand von Schildern etc. zurechtfinden, ohne die jeweils andere Sprache sprechen zu können.
Das änderte sich vor ca. 40 Jahren, als die Chinesen eine Reform der Schriftzeichen vornahmen. Sie vereinfachten die Kanji, um weniger „malen“ zu müssen und führten die chinesische Lautschrift ein, damit es Ausländern besser ermöglicht wird, die Sprache (Mandarin) zu lernen (Kulturreform?). Seitdem (1968?) haben China und Japan unterschiedliche Kanji. Nur ältere Chinesen können sich heute noch in Japan ohne weiteres zurechtfinden, falls sie die Bedeutung der alten Kanji noch kennen...
Vor 10 Jahren hatte ich beim Studium zwei Vorlesungen (chinesisch, Südostasien-Marketing) bei einem chinesischen Gastprofessor. Der wusste einiges zu erzählen...
China und Japan hatten viele Jahre lang (5. bis 20. Jahrhundert) die gleiche Schrift (Kanji) mit der gleichen Bedeutung. Das kommt daher, dass die Einwanderer nach Japan, die nach den Ainu[s] (jap. Ureinwohner) die Inseln bevölkerten, aus ihrem Stammland (heutiges Korea) keine Schrift und eine wenig entwickelte Sprache mitbrachten. Zu einer Zeit, in der sich in Japan das Staatswesen entwickeln wollte, musste unbedingt eine Schrift her. Wahrscheinlich aufgrund der damaligen Handelsbeziehungen und der geographischen Nähe wurde die chinesische Schrift und deren Bedeutung übernommen (neudeutsch: raubkopiert ). Ihre Sprache behielten und entwickelten sie weiter. So konnten sich in alter Zeit Japaner und Chinesen besuchen und sich anhand von Schildern etc. zurechtfinden, ohne die jeweils andere Sprache sprechen zu können.
Das änderte sich vor ca. 40 Jahren, als die Chinesen eine Reform der Schriftzeichen vornahmen. Sie vereinfachten die Kanji, um weniger „malen“ zu müssen und führten die chinesische Lautschrift ein, damit es Ausländern besser ermöglicht wird, die Sprache (Mandarin) zu lernen (Kulturreform?). Seitdem (1968?) haben China und Japan unterschiedliche Kanji. Nur ältere Chinesen können sich heute noch in Japan ohne weiteres zurechtfinden, falls sie die Bedeutung der alten Kanji noch kennen...
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Zum Thema Schriftreform:
Auch die Japaner haben 1946 ihre Schrift reformiert, d.h. für eine Reihe von Kanji wurden vereinfachte Formen eingeführt. Das sind aber andere Vereinfachungen als die chinesischen, weshalb die Schriftsysteme heute noch mehr variieren. Dummerweise haben die Taiwanesen keine Schriftreform mitgemacht, weshalb es bei manchen Zeichen heute drei verschiedene Varianten gibt.
z.B.:
Land, Staat:
國 kuni - alte Schreibweise (in Taiwan gebräuchlich)
国 kuni - neue Schreibweise (in Japan und der VR China)
Geist; Energie, Stimmung, Luft (auch das Qi aus der chinesischen Tradition):
氣 Ch'i - in Taiwan
気 KI - in Japan
气 Ch'i - in der VR China
testen, probieren:
驗 in Taiwan (traditionelles Zeichen)
験 in Japan (etwas vereinfacht)
验 in der VR China (stark vereinfacht)
Auch die Japaner haben 1946 ihre Schrift reformiert, d.h. für eine Reihe von Kanji wurden vereinfachte Formen eingeführt. Das sind aber andere Vereinfachungen als die chinesischen, weshalb die Schriftsysteme heute noch mehr variieren. Dummerweise haben die Taiwanesen keine Schriftreform mitgemacht, weshalb es bei manchen Zeichen heute drei verschiedene Varianten gibt.
z.B.:
Land, Staat:
國 kuni - alte Schreibweise (in Taiwan gebräuchlich)
国 kuni - neue Schreibweise (in Japan und der VR China)
Geist; Energie, Stimmung, Luft (auch das Qi aus der chinesischen Tradition):
氣 Ch'i - in Taiwan
気 KI - in Japan
气 Ch'i - in der VR China
testen, probieren:
驗 in Taiwan (traditionelles Zeichen)
験 in Japan (etwas vereinfacht)
验 in der VR China (stark vereinfacht)
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64. Shi-cho-son – Städte, Dörfer und (andere) Gemeinden
Unterhalb der Präfekturen gibt eine weitere verwaltungstechnische Einheit, ähnlich unserer Städte, Dörfer und Gemeinden. Das nennt man dann in Japan
市町村 shi-chō-son;
das ist eine Zusammensetzung der verschiedenen Bezeichnungen wie bei den Präfekturen letzte Woche schon bei 都道府県 to-dō-fu-ken.
Es gibt
市 SHI – Stadt (oder Markt),
ich habe zum Beispiel mal in 三鷹市 Mitaka-shi, der Stadt Mitaka gewohnt
町 CHŌ – auch Stadt (wäre ja langweilig, wenn es nur eine Stadt gäbe)
村 SON – Dorf oder Weiler
Die Einteilung ist nicht eindeutig. 市 Shi sollten mindestens 50000 Einwohner haben und sich um einen Stadtkern gruppieren. 町 Chō müssen von der Präfekturregierung auf der Grundlage von präfekturalen Regelungen als solche anerkannt werden. 村 Son haben keine genauen Vorgaben.
町 Chō und 村 son werden nochmals in
郡 gun – Bezirke zusammengefasst,
so umfasst der 西多摩郡 Nishi-Tama-gun in der Präfektur Tōkyō drei chō und ein son im Westen der Präfektur. Es gibt also nicht nur Städte in Tōkyō, sondern auch Dörfer (zumindest dem Namen nach)!
Die shi-chō-son sind die regulären Gemeinden, es gibt aber auch noch irreguläre Untereinteilungen, z.B.
特別区 tokubetsu-ku – die besonderen Bezirke, deren 23 in der Innenstadt von Tōkyō liegen.
特別 tokubetsu – besonders, außergewöhlich; mit:
特 TOKU – besonders, speziell
別 BETSU – speziell, verschieden
-区 -KU – Bezeichnung der Stadtbezirke
So heißt es zwar Mitaka-shi, aber
新宿区 Shinjuku-ku, obwohl beide in der Präfektur Tōkyō liegen.
Das ist aber immer noch nicht alles. Auf Hokkaidō gibt es beispielsweise Unterpräfekturen, weil Hokkaidō als einzelne Präfektur ziemlich groß geraten ist, aber mit Städten und Dörfern kommt man adressentechnisch relativ weit.
市町村 shi-chō-son;
das ist eine Zusammensetzung der verschiedenen Bezeichnungen wie bei den Präfekturen letzte Woche schon bei 都道府県 to-dō-fu-ken.
Es gibt
市 SHI – Stadt (oder Markt),
ich habe zum Beispiel mal in 三鷹市 Mitaka-shi, der Stadt Mitaka gewohnt
町 CHŌ – auch Stadt (wäre ja langweilig, wenn es nur eine Stadt gäbe)
村 SON – Dorf oder Weiler
Die Einteilung ist nicht eindeutig. 市 Shi sollten mindestens 50000 Einwohner haben und sich um einen Stadtkern gruppieren. 町 Chō müssen von der Präfekturregierung auf der Grundlage von präfekturalen Regelungen als solche anerkannt werden. 村 Son haben keine genauen Vorgaben.
町 Chō und 村 son werden nochmals in
郡 gun – Bezirke zusammengefasst,
so umfasst der 西多摩郡 Nishi-Tama-gun in der Präfektur Tōkyō drei chō und ein son im Westen der Präfektur. Es gibt also nicht nur Städte in Tōkyō, sondern auch Dörfer (zumindest dem Namen nach)!
Die shi-chō-son sind die regulären Gemeinden, es gibt aber auch noch irreguläre Untereinteilungen, z.B.
特別区 tokubetsu-ku – die besonderen Bezirke, deren 23 in der Innenstadt von Tōkyō liegen.
特別 tokubetsu – besonders, außergewöhlich; mit:
特 TOKU – besonders, speziell
別 BETSU – speziell, verschieden
-区 -KU – Bezeichnung der Stadtbezirke
So heißt es zwar Mitaka-shi, aber
新宿区 Shinjuku-ku, obwohl beide in der Präfektur Tōkyō liegen.
Das ist aber immer noch nicht alles. Auf Hokkaidō gibt es beispielsweise Unterpräfekturen, weil Hokkaidō als einzelne Präfektur ziemlich groß geraten ist, aber mit Städten und Dörfern kommt man adressentechnisch relativ weit.
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- Mo(dere)tte
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65. jusho – die Adresse
Nachdem wir uns jetzt durch die verschiedenen regionalen und lokalen Einteilungen Japans gearbeitet haben, ernten wir jetzt die Früchte unserer Arbeit. Wir steigen hinab in die (Un-)Tiefen der japanischen
住所 jūsho – Adresse;
住 JŪ – leben, wohnen
所 SHO – Ort, Platz (das gleiche wie in basho)
住所 jūsho ist also einfach „der Wohnort“, die Adresse.
Das japanische Adresssystem unterscheidet sich vom deutschen zum Teil deutlich. Es gibt zwar einzelne Orte mit Straßennamen und Adressen, die unseren sehr ähnlich sehen, aber in der Regel ist es nicht so einfach.
Auf Japanisch schreibt man Adressen generell von den großen Einheiten zu den kleinen. Man beginnt mit der Präfektur, dann kommen die Stadt oder der Bezirk (wie in der Innenstadt von Tōkyō) und dann die lokale Adresse. Es läuft also andersrum als in Deutschland, wo wir erst den Straßennamen und dann den Ort schreiben.
Ich habe zum Beispiel mal in:
東京都三鷹市大沢一丁目十二番地三十六号
第二さくらハイツ二二四号室gewohnt. Danach käme dann der Name.
Aufgeschlüsselt heißt das:
東京都 Tōkyō-to – Präfektur Tōykō
三鷹市 Mitaka-shi – Stadt Mitaka
大沢 Ōzawa – (Stadtteil) Ōzawa
一丁目 1-chō-me – 1. Abschnitt
十二番地 12-banchi – Block 12
三十六号 36-gō – Hausnummer 36
oder kurz: 1-12-36 (sprich: ichi no jū-ni no san-jū-roku)
第二さくらハイツ Dai-ni Sakura Heights – zweites Gebäude der Anlage Sakura Heights
二二四号室 224-gō-shitsu – Zimmernr. 224 (nein, es gab keine 224 Zimmer, sondern das heißt zweites Gebäude, zweites Stockwerk, viertes Zimmer)
Das Verwirrende daran ist, dass die einzelnen Abschnitte und Blöcke nicht unbedingt logisch angeordnet sind. So war 1-12 unter anderem neben 1-1. Das macht auch das Suchen einer Adresse in Japan sehr schwierig. Es ist anzuraten, sich eine Wegbeschreibung, Karte oder einen Stadtplan, der die Abschnitte, Blöcke und nach Möglichkeit Hausnummern verzeichnet, zu besorgen.
Wie bei uns gibt es auch Postleitzahlen (aber ich habe meine vergessen). Diese werden in Japan der Adresse vorangestellt oder schräg an der Seite des Umschlags vermerkt. Das Zeichen für die Post und die Postleitzahl ist dabei: 〒 (das ist kein Kanji).
In der Innenstadt von Tōkyō werden die Adressen nach dem gleichen Muster gebildet, nur dass statt Mitaka-shi irgendein –ku benutzt wird. Obwohl einige größere Straßen Namen haben, werden diese in der Regel nicht zur Adressangabe verwendet, sondern die Blocknummern benutzt.
Dies ist zum Beispiel die Adresse des Kokugikan:
〒130-0015 東京都墨田区横網1-3-28
Postleitzahl: 130-0015
東京都 Tōkyō-to – Präfektur Tōkyō
墨田区 Sumida-ku – Bezirk Sumida
横網1-3-28 Yokoami 1-3-28 – Bezirksteil Yokoami, 1. Abschnitt, 3. Block, Hausnummer 28
Schreibt man die Adresse in lateinischer Schrift auf den Umschlag, kann man sowohl die japanische Reihenfolge (Präfektur, Stadt, Stadtteil) oder die westliche (Stadtteil, Stadt, Präfektur) verwenden. Da man im Westen den Namen in der Regel an den Anfang stellt, ist auch eine westliche Reihenfolge üblich, aber ich habe schon Adressen mit allen möglichen und unmöglichen Reihenfolgen aufgeschrieben bekommen. Solange alles nötige drauf ist, findet die japanische Post den Weg.
Bei richtiger Postleitzahl kann man sogar auf Präfektur- und Stadtangabe ganz verzichten, aber mir wurde gesagt, dass die Post es lieber sieht, wenn man es drauf schreibt. Die Angabe des Stadtteils hingegen ist nach wie vor notwendig (wobei ich fast vermute, dass ein Schreiben an den Ryōgoku Kokugikan auch ziemlich ohne Adresse auskommt).
Ist die Adresse hingegen nicht zur Postbeförderung, sondern zum Suchen und Finden gedacht, ist jede zusätzlich Angabe hilfreich. Das können dann auch eventuelle Straßennamen, große Straßen in der Nähe, auffällige Gebäude, Parks oder der gleichen sein. Wer sich einmal in Tōkyō verlaufen hat, weiß wie schön eine genaue Beschreibung oder Karte ist.
住所 jūsho – Adresse;
住 JŪ – leben, wohnen
所 SHO – Ort, Platz (das gleiche wie in basho)
住所 jūsho ist also einfach „der Wohnort“, die Adresse.
Das japanische Adresssystem unterscheidet sich vom deutschen zum Teil deutlich. Es gibt zwar einzelne Orte mit Straßennamen und Adressen, die unseren sehr ähnlich sehen, aber in der Regel ist es nicht so einfach.
Auf Japanisch schreibt man Adressen generell von den großen Einheiten zu den kleinen. Man beginnt mit der Präfektur, dann kommen die Stadt oder der Bezirk (wie in der Innenstadt von Tōkyō) und dann die lokale Adresse. Es läuft also andersrum als in Deutschland, wo wir erst den Straßennamen und dann den Ort schreiben.
Ich habe zum Beispiel mal in:
東京都三鷹市大沢一丁目十二番地三十六号
第二さくらハイツ二二四号室gewohnt. Danach käme dann der Name.
Aufgeschlüsselt heißt das:
東京都 Tōkyō-to – Präfektur Tōykō
三鷹市 Mitaka-shi – Stadt Mitaka
大沢 Ōzawa – (Stadtteil) Ōzawa
一丁目 1-chō-me – 1. Abschnitt
十二番地 12-banchi – Block 12
三十六号 36-gō – Hausnummer 36
oder kurz: 1-12-36 (sprich: ichi no jū-ni no san-jū-roku)
第二さくらハイツ Dai-ni Sakura Heights – zweites Gebäude der Anlage Sakura Heights
二二四号室 224-gō-shitsu – Zimmernr. 224 (nein, es gab keine 224 Zimmer, sondern das heißt zweites Gebäude, zweites Stockwerk, viertes Zimmer)
Das Verwirrende daran ist, dass die einzelnen Abschnitte und Blöcke nicht unbedingt logisch angeordnet sind. So war 1-12 unter anderem neben 1-1. Das macht auch das Suchen einer Adresse in Japan sehr schwierig. Es ist anzuraten, sich eine Wegbeschreibung, Karte oder einen Stadtplan, der die Abschnitte, Blöcke und nach Möglichkeit Hausnummern verzeichnet, zu besorgen.
Wie bei uns gibt es auch Postleitzahlen (aber ich habe meine vergessen). Diese werden in Japan der Adresse vorangestellt oder schräg an der Seite des Umschlags vermerkt. Das Zeichen für die Post und die Postleitzahl ist dabei: 〒 (das ist kein Kanji).
In der Innenstadt von Tōkyō werden die Adressen nach dem gleichen Muster gebildet, nur dass statt Mitaka-shi irgendein –ku benutzt wird. Obwohl einige größere Straßen Namen haben, werden diese in der Regel nicht zur Adressangabe verwendet, sondern die Blocknummern benutzt.
Dies ist zum Beispiel die Adresse des Kokugikan:
〒130-0015 東京都墨田区横網1-3-28
Postleitzahl: 130-0015
東京都 Tōkyō-to – Präfektur Tōkyō
墨田区 Sumida-ku – Bezirk Sumida
横網1-3-28 Yokoami 1-3-28 – Bezirksteil Yokoami, 1. Abschnitt, 3. Block, Hausnummer 28
Schreibt man die Adresse in lateinischer Schrift auf den Umschlag, kann man sowohl die japanische Reihenfolge (Präfektur, Stadt, Stadtteil) oder die westliche (Stadtteil, Stadt, Präfektur) verwenden. Da man im Westen den Namen in der Regel an den Anfang stellt, ist auch eine westliche Reihenfolge üblich, aber ich habe schon Adressen mit allen möglichen und unmöglichen Reihenfolgen aufgeschrieben bekommen. Solange alles nötige drauf ist, findet die japanische Post den Weg.
Bei richtiger Postleitzahl kann man sogar auf Präfektur- und Stadtangabe ganz verzichten, aber mir wurde gesagt, dass die Post es lieber sieht, wenn man es drauf schreibt. Die Angabe des Stadtteils hingegen ist nach wie vor notwendig (wobei ich fast vermute, dass ein Schreiben an den Ryōgoku Kokugikan auch ziemlich ohne Adresse auskommt).
Ist die Adresse hingegen nicht zur Postbeförderung, sondern zum Suchen und Finden gedacht, ist jede zusätzlich Angabe hilfreich. Das können dann auch eventuelle Straßennamen, große Straßen in der Nähe, auffällige Gebäude, Parks oder der gleichen sein. Wer sich einmal in Tōkyō verlaufen hat, weiß wie schön eine genaue Beschreibung oder Karte ist.
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66. rekishi – Geschichte
Nach dem Ausflug in die geografische Einteilung Japans widmen wir uns einem anderen Thema, das ich mal studieren musste:
歴史 rekishi – die Geschichte.
歴 REKI – Abfolge, Aufeinanderfolgen, Geschichte
史 SHI – Geschichte, Chronik;
zusammen also erstaunlicherweise auch „Geschichte“ (im Sinne von „Geschichtsschreibung“, nicht im Sinne von „Story“)
Außerdem lernen wir, was man alles Schönes mit zwei Kanji anfangen kann, denn 歴 reki und 史 shi sind erstaunlich vielseitig einsetzbar.
Erstens kann man das Wort 歴史 rekishi mit anderen Kanji kombinieren, um andere Worte aus dem Bereich „Geschichte“ zu bekommen:
歴史学 rekishi-gaku –Geschichtswissenschaft;
学 GAKU – Wissenschaft, Studium, lernen
歴史的 rekishi-teki – geschichtlich
-的 -TEKI – Suffix zur Bildung eines Attributs
歴史劇 rekishi-geki – historisches Drama
劇 GEKI – Theaterstück
Zweitens kann man die Wörter auch einzeln nutzen:
歴歴 rekireki – VIP, Person von Rang und Namen (mit viel Geschichte, sozusagen)
学歴 gakureki – Bildungsgrad, schulische und universitäre Ausbildung
病歴 byōreki – Krankengeschichte
病 BYŌ – Krankheit, Leiden
und:
史学 shigaku – Geschichtswissenschaft
-史 -shi – Geschichte von …
日本史 Nihon-shi – Japanische Geschichte
国史 kokushi – Geschichte eines Landes
国 KOKU – Land, Staat
世界史 sekai-shi – Weltgeschichte
世界 sekai – Welt
世 SE – Gesellschaft, Welt
界 KAI – Grenze, Kreis, Sphäre, Welt
Und so kann man über das Rekombinieren von wenigen Kanji eine ganze Reihe von Worten bilden. Und mit den hier genannten ist natürlich nicht Schluss, sie sollen nur als Beispiel dienen. Insbesondere mit dem Suffix -史 -shi kann man noch alles Mögliche bilden, was „Geschichte von…“ bedeutet.
Außerdem stellen wir fest, dass es für die meisten Dinge mehrere Worte gibt. Aber wenn dem nicht so wäre, wäre Japanisch wohl nicht Japanisch.
歴史 rekishi – die Geschichte.
歴 REKI – Abfolge, Aufeinanderfolgen, Geschichte
史 SHI – Geschichte, Chronik;
zusammen also erstaunlicherweise auch „Geschichte“ (im Sinne von „Geschichtsschreibung“, nicht im Sinne von „Story“)
Außerdem lernen wir, was man alles Schönes mit zwei Kanji anfangen kann, denn 歴 reki und 史 shi sind erstaunlich vielseitig einsetzbar.
Erstens kann man das Wort 歴史 rekishi mit anderen Kanji kombinieren, um andere Worte aus dem Bereich „Geschichte“ zu bekommen:
歴史学 rekishi-gaku –Geschichtswissenschaft;
学 GAKU – Wissenschaft, Studium, lernen
歴史的 rekishi-teki – geschichtlich
-的 -TEKI – Suffix zur Bildung eines Attributs
歴史劇 rekishi-geki – historisches Drama
劇 GEKI – Theaterstück
Zweitens kann man die Wörter auch einzeln nutzen:
歴歴 rekireki – VIP, Person von Rang und Namen (mit viel Geschichte, sozusagen)
学歴 gakureki – Bildungsgrad, schulische und universitäre Ausbildung
病歴 byōreki – Krankengeschichte
病 BYŌ – Krankheit, Leiden
und:
史学 shigaku – Geschichtswissenschaft
-史 -shi – Geschichte von …
日本史 Nihon-shi – Japanische Geschichte
国史 kokushi – Geschichte eines Landes
国 KOKU – Land, Staat
世界史 sekai-shi – Weltgeschichte
世界 sekai – Welt
世 SE – Gesellschaft, Welt
界 KAI – Grenze, Kreis, Sphäre, Welt
Und so kann man über das Rekombinieren von wenigen Kanji eine ganze Reihe von Worten bilden. Und mit den hier genannten ist natürlich nicht Schluss, sie sollen nur als Beispiel dienen. Insbesondere mit dem Suffix -史 -shi kann man noch alles Mögliche bilden, was „Geschichte von…“ bedeutet.
Außerdem stellen wir fest, dass es für die meisten Dinge mehrere Worte gibt. Aber wenn dem nicht so wäre, wäre Japanisch wohl nicht Japanisch.
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67. jidai – das Zeitalter
Die japanische Geschichte lässt sich (wie die Geschichte jeden Landes) in unterschiedliche Zeitalter einteilen. Deshalb behandeln wir heute
時代 jidai – Zeitalter, Periode, Epoche, Ära;
時 JI – Zeit, Uhrzeit, Stunde
代 DAI – Generation; Zeitalter, Ära;
zusammen „Zeitalter, Epoche…“.
Damit lassen sich die offiziellen Geschichtsepochen einteilen, aber auch kleinere Abschnitte oder weniger fest umrissene Epochen. Beispielsweise kann man sagen:
デジタル時代 dejitaru jidai – das Digitalzeitalter
デジタル dejitaru (von engl: digital) – digital
私の時代 watashi no jidai – meine Zeit (etwa: zu meiner Zeit…)
私 watashi – ich
の no – Genitivpartikel
高校時代 kōkō jidai – High School Zeit (als ich damals in der Schule war)
高 KŌ – hoch
校 KŌ – Schule
高校 kōkō – High School (Kurzform für 高等学校 kōtō gakkō)
朝青龍時代 Asashōryū jidai – die Asashōryū-Ära (wird vielleicht nicht von jedem benutzt, ist aber möglich)
Auch schön:
時代が変わる jidai ga kawaru – die Zeiten ändern sich
Und für die kleinen Streber unter uns dann doch noch die Epochen der japanischen Geschichte:
旧石器時代 kyūsekki jidai – Paläolithikum
縄文時代 jōmon jidai (12000 – ca. 500 v. Chr.) – Jungsteinzeit, benannt nach Schnurmusterkeramik
弥生時代 yayoi jidai (ca. 500 v. Chr. – 300 n. Chr.) – die Japaner lassen sich von den Koreanern und/oder Chinesen den Reisanbau aufschwatzen und werden endgültig sesshaft
古墳時代 kofun jidai (300 – Anfang 7. Jhd.) – benannt nach plötzlich auftretenden immer größer werdenden Hügelgräbern, deren archäologische Untersuchung vom kaiserlichen Hofamt bis heute weitgehend erfolgreich verhindert wird (angebliche Tennō-Gräber, die nicht geöffnet werden dürfen)
飛鳥時代 Asuka jidai (Ende 6. Jhd. – 710) – benannt nach der ersten halbwegs festen Hauptstadt des jungen Staates in Asuka
奈良時代 Nara jidai (710 – 794) – benannt nach der brandneuen, selbstgebauten Hauptstadt, die allerdings schon 784 wegen Konflikten mit buddhistischen Tempeln verlassen wird (die Chinesen haben bei ähnlichen Problemen die Buddhisten rausgeschmissen, nicht die Regierung)
平安時代 Heian jidai (794 – 1185) – benannt nach der zweiten brandneuen, selbstgebauten Hauptstadt, heute bekannt als Kyōto (bleibt übrigens Hauptstadt bis 1868, aber nur sporadisch Regierungssitz)
鎌倉時代 Kamakura jidai (1185 – 1333) – benannt nach dem erstmals in der Kantō-Ebene (wenig südlich des heutigen Tōkyō) befindlichen Regierungssitz, Beginn der Samurai-Regierungen
室町時代 Muromachi jidai (1333 – 1573) – benannt nach dem Stadtteil von Kyōto, in dem die neue Regierung saß
戦国時代 sengoku jidai (1468 – 1568) – „Zeit der streitenden Reiche“, zweite Hälfte der Muromachi jidai; wird abgetrennt, weil viele Provinzfürsten gegeneinander kämpften und die Zentralregierung in Muromachi kaum noch Macht hatte
安土桃山時代 Azuchi Momoyama jidai (1573 – 1600) – benannt nach den Hauptburgen von Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi, den ersten beiden Reichseinigern, die sich daran machten, Japan wieder zu vereinen
江戸時代 Edo jidai (1600 – 1868) – benannt nach dem neuen Regierungssitz des dritten Reicheinigers Tokugawa Ieyasu; deshalb auch als 徳川時代 Tokugawa jidai bekannt, weil die Tokugawa bis 1868 regierten; Edo ist das heutige Tōkyō
明治時代 Meiji jidai (1868 – 1912) – ab jetzt werden die Zeitalter nach den Tennō benannt, die sich am Anfang ihrer Regierungszeit eine Parole geben; Meiji heißt „erleuchtete Regierung“ und die Meiji-Zeit markiert das Ende der Samurai-Regierung im Besonderen und der Samurai im Allgemeinen
大正時代 Taishō jidai (1912 – 1926) – benannt nach der Regierungsdevise des zweiten Tennō der post-Samurai-Zeit
昭和時代 Shōwa jidai (1926 – 1989) – der Shōwa-Tennō, während seiner Lebenszeit als Hirohito bekannt, war ewig japanischer Tennō, wäre beinahe am Ende des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten beseitigt worden, hat aber alles überlebt (als Tennō, versteht sich)
平成時代 Heisei jidai (1989 – heute) – Akihito, der aktuelle Tennō wird nach seinem Tod als Heisei-Tennō bekannt sein, deshalb heißt die aktuelle Zeit Heisei jidai
PS: Alle Angaben ohne Gewähr. Viele Daten sind debattierbar. Auch gab es schon vor der Moderne die Regierungsdevisen der Tennō, die jedoch nach Lust und Laune und vor allem Aberglaube (z.B. nach Missernten oder Naturkatastrophen etc.) geändert wurden (erinnert entfernt an shikona, nicht wahr?), teilweise mehrfach binnen weniger Jahre, so dass sie sich zur Epocheneinteilung nicht eignen.
時代 jidai – Zeitalter, Periode, Epoche, Ära;
時 JI – Zeit, Uhrzeit, Stunde
代 DAI – Generation; Zeitalter, Ära;
zusammen „Zeitalter, Epoche…“.
Damit lassen sich die offiziellen Geschichtsepochen einteilen, aber auch kleinere Abschnitte oder weniger fest umrissene Epochen. Beispielsweise kann man sagen:
デジタル時代 dejitaru jidai – das Digitalzeitalter
デジタル dejitaru (von engl: digital) – digital
私の時代 watashi no jidai – meine Zeit (etwa: zu meiner Zeit…)
私 watashi – ich
の no – Genitivpartikel
高校時代 kōkō jidai – High School Zeit (als ich damals in der Schule war)
高 KŌ – hoch
校 KŌ – Schule
高校 kōkō – High School (Kurzform für 高等学校 kōtō gakkō)
朝青龍時代 Asashōryū jidai – die Asashōryū-Ära (wird vielleicht nicht von jedem benutzt, ist aber möglich)
Auch schön:
時代が変わる jidai ga kawaru – die Zeiten ändern sich
Und für die kleinen Streber unter uns dann doch noch die Epochen der japanischen Geschichte:
旧石器時代 kyūsekki jidai – Paläolithikum
縄文時代 jōmon jidai (12000 – ca. 500 v. Chr.) – Jungsteinzeit, benannt nach Schnurmusterkeramik
弥生時代 yayoi jidai (ca. 500 v. Chr. – 300 n. Chr.) – die Japaner lassen sich von den Koreanern und/oder Chinesen den Reisanbau aufschwatzen und werden endgültig sesshaft
古墳時代 kofun jidai (300 – Anfang 7. Jhd.) – benannt nach plötzlich auftretenden immer größer werdenden Hügelgräbern, deren archäologische Untersuchung vom kaiserlichen Hofamt bis heute weitgehend erfolgreich verhindert wird (angebliche Tennō-Gräber, die nicht geöffnet werden dürfen)
飛鳥時代 Asuka jidai (Ende 6. Jhd. – 710) – benannt nach der ersten halbwegs festen Hauptstadt des jungen Staates in Asuka
奈良時代 Nara jidai (710 – 794) – benannt nach der brandneuen, selbstgebauten Hauptstadt, die allerdings schon 784 wegen Konflikten mit buddhistischen Tempeln verlassen wird (die Chinesen haben bei ähnlichen Problemen die Buddhisten rausgeschmissen, nicht die Regierung)
平安時代 Heian jidai (794 – 1185) – benannt nach der zweiten brandneuen, selbstgebauten Hauptstadt, heute bekannt als Kyōto (bleibt übrigens Hauptstadt bis 1868, aber nur sporadisch Regierungssitz)
鎌倉時代 Kamakura jidai (1185 – 1333) – benannt nach dem erstmals in der Kantō-Ebene (wenig südlich des heutigen Tōkyō) befindlichen Regierungssitz, Beginn der Samurai-Regierungen
室町時代 Muromachi jidai (1333 – 1573) – benannt nach dem Stadtteil von Kyōto, in dem die neue Regierung saß
戦国時代 sengoku jidai (1468 – 1568) – „Zeit der streitenden Reiche“, zweite Hälfte der Muromachi jidai; wird abgetrennt, weil viele Provinzfürsten gegeneinander kämpften und die Zentralregierung in Muromachi kaum noch Macht hatte
安土桃山時代 Azuchi Momoyama jidai (1573 – 1600) – benannt nach den Hauptburgen von Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi, den ersten beiden Reichseinigern, die sich daran machten, Japan wieder zu vereinen
江戸時代 Edo jidai (1600 – 1868) – benannt nach dem neuen Regierungssitz des dritten Reicheinigers Tokugawa Ieyasu; deshalb auch als 徳川時代 Tokugawa jidai bekannt, weil die Tokugawa bis 1868 regierten; Edo ist das heutige Tōkyō
明治時代 Meiji jidai (1868 – 1912) – ab jetzt werden die Zeitalter nach den Tennō benannt, die sich am Anfang ihrer Regierungszeit eine Parole geben; Meiji heißt „erleuchtete Regierung“ und die Meiji-Zeit markiert das Ende der Samurai-Regierung im Besonderen und der Samurai im Allgemeinen
大正時代 Taishō jidai (1912 – 1926) – benannt nach der Regierungsdevise des zweiten Tennō der post-Samurai-Zeit
昭和時代 Shōwa jidai (1926 – 1989) – der Shōwa-Tennō, während seiner Lebenszeit als Hirohito bekannt, war ewig japanischer Tennō, wäre beinahe am Ende des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten beseitigt worden, hat aber alles überlebt (als Tennō, versteht sich)
平成時代 Heisei jidai (1989 – heute) – Akihito, der aktuelle Tennō wird nach seinem Tod als Heisei-Tennō bekannt sein, deshalb heißt die aktuelle Zeit Heisei jidai
PS: Alle Angaben ohne Gewähr. Viele Daten sind debattierbar. Auch gab es schon vor der Moderne die Regierungsdevisen der Tennō, die jedoch nach Lust und Laune und vor allem Aberglaube (z.B. nach Missernten oder Naturkatastrophen etc.) geändert wurden (erinnert entfernt an shikona, nicht wahr?), teilweise mehrfach binnen weniger Jahre, so dass sie sich zur Epocheneinteilung nicht eignen.
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68. shi-no-ko-sho – ein Ständesystem für Edo-Japan
Während der Edo-Zeit (1600-1868) wurde das japanische Gesellschaftssystem immer stärker verfestigt. Aufbauend auf konfuzianischen Vorstellungen entwickelte sich ein Vier-Stände-System, in dem die großen Gruppen der Bevölkerung einsortiert wurden. Dieses wurde als
士農工商 shi-nō-kō-shō bezeichnet.
Dieser Name setzt sich aus je einem Kanji der Bezeichnungen für die vier Stände zusammen:
士 SHI – Samurai, Krieger; oberster Stand, da sie den Staat führten (japanische Modifikation, im Konfuzianismus waren es eher die Beamten, aber in der Edo-Zeit hatten viele Samurai ohnehin eher Verwaltungs- als Kriegsaufgaben)
農 NŌ – Bauern; zweiter Stand, da sie diejenigen waren, die produktiv tätig waren und den Wohlstand der Nation erarbeiteten
工 KŌ – Handwerker; dritter Stand, nicht originär produktiv tätig, verarbeitete aber die Produkte der Bauern weiter
商 SHŌ – Händler; unterster Stand, da sie fertig produzierte Waren und Geld nur verteilten, ohne selbst zum Wohlstand der Nation beizutragen
Zusammen ergibt das als das Vier-Stände-System 士農工商 shi-nō-kō-shō.
Leider war die Praxis aber nicht so einfach wie die Theorie:
1. Das System war unvollständig, einige Gruppen der Gesellschaft fehlten:
Über den Ständen gab es den Hofadel um den Tennō in Kyōto, die so genannten
公家 kuge – Hofadligen.
公 KU – Behörde, Regierung, Staat, Gesellschaft
家 KE, GE – Haus, Familie
Früher also mal die „Familien, die den Staat führen“ oder die „öffentlichen Familien“.
Nebengeordnet waren Berufe wie Ärzte, Gelehrte, Mönche, Theologen etc. Sie passten in keinen der Stände wirklich hinein, waren aber weder über- noch untergeordnet aufgrund ihres Berufs.
Unterhalb der vier Stände gab es zwei Gruppen
穢多 eta – „Unreine“, sie verarbeiteten Fleisch, betrieben die Lederproduktion, waren die Totengräber, alles Tätigkeiten, die nach buddhistischer Überzeugung als „unrein“ galten
穢 E – verunreinigen, besudeln; verunreinigt werden
多 TA – viele
穢多 eta also „viele Verunreinigte“
非人 hinin – Nicht-Menschen wie Kriminelle, fahrendes Volk und ähnliches
Als eta wurde man geboren, es war praktisch unmöglich aus dem Stand herauszukommen. Hinin hingegen konnte man auch per Gerichtsurteil und sogar auf Zeit werden.
非 HI– nicht
人 NIN – Mensch
非人 hinin also wirklich wörtlich „Nicht-Menschen“
2. Das System stand ökonomisch auf dem Kopf. Im Laufe der Zeit waren es die Händler, die zunehmend Reichtum anhäuften und bei denen sich die Samurai oftmals schwer verschuldeten. Die wirklich Not leidenden waren in der Regel die Bauern, denen hohe Steuern auferlegt wurden und die von dem nationalen Reichtum, den sie angeblich erwirtschafteten, selbst am wenigsten hatten.
Und die kuge waren seit Jahrhunderten von den Gaben der Samurai abhängig und so weder ökonomisch noch politisch einflussreich. Über den System hin oder her.
3. Das System war nicht so undurchlässig wie gedacht. Gerade zum Ende der Edo-Zeit hin kam es immer wieder vor, dass beispielsweise reiche Kaufleute sich selbst oder ihre Söhne von armen Samurai adoptieren ließen, um in den offiziell regierenden Stand aufzusteigen. Dazu trug eine Tradition in Japan bei, dass söhnelose Familien den Ehemann der ältesten Tochter adoptieren, um damit ihre eigene Familienlinie fortsetzen zu können. Das heißt
婿養子 muko-yōshi – adoptierter Schwiegersohn
婿 muko – Schwiegersohn, Bräutigam
養 YŌ – aufziehen, adoptieren
子 SHI - Kind
養子 yōshi - Adoptivkind
士農工商 shi-nō-kō-shō bezeichnet.
Dieser Name setzt sich aus je einem Kanji der Bezeichnungen für die vier Stände zusammen:
士 SHI – Samurai, Krieger; oberster Stand, da sie den Staat führten (japanische Modifikation, im Konfuzianismus waren es eher die Beamten, aber in der Edo-Zeit hatten viele Samurai ohnehin eher Verwaltungs- als Kriegsaufgaben)
農 NŌ – Bauern; zweiter Stand, da sie diejenigen waren, die produktiv tätig waren und den Wohlstand der Nation erarbeiteten
工 KŌ – Handwerker; dritter Stand, nicht originär produktiv tätig, verarbeitete aber die Produkte der Bauern weiter
商 SHŌ – Händler; unterster Stand, da sie fertig produzierte Waren und Geld nur verteilten, ohne selbst zum Wohlstand der Nation beizutragen
Zusammen ergibt das als das Vier-Stände-System 士農工商 shi-nō-kō-shō.
Leider war die Praxis aber nicht so einfach wie die Theorie:
1. Das System war unvollständig, einige Gruppen der Gesellschaft fehlten:
Über den Ständen gab es den Hofadel um den Tennō in Kyōto, die so genannten
公家 kuge – Hofadligen.
公 KU – Behörde, Regierung, Staat, Gesellschaft
家 KE, GE – Haus, Familie
Früher also mal die „Familien, die den Staat führen“ oder die „öffentlichen Familien“.
Nebengeordnet waren Berufe wie Ärzte, Gelehrte, Mönche, Theologen etc. Sie passten in keinen der Stände wirklich hinein, waren aber weder über- noch untergeordnet aufgrund ihres Berufs.
Unterhalb der vier Stände gab es zwei Gruppen
穢多 eta – „Unreine“, sie verarbeiteten Fleisch, betrieben die Lederproduktion, waren die Totengräber, alles Tätigkeiten, die nach buddhistischer Überzeugung als „unrein“ galten
穢 E – verunreinigen, besudeln; verunreinigt werden
多 TA – viele
穢多 eta also „viele Verunreinigte“
非人 hinin – Nicht-Menschen wie Kriminelle, fahrendes Volk und ähnliches
Als eta wurde man geboren, es war praktisch unmöglich aus dem Stand herauszukommen. Hinin hingegen konnte man auch per Gerichtsurteil und sogar auf Zeit werden.
非 HI– nicht
人 NIN – Mensch
非人 hinin also wirklich wörtlich „Nicht-Menschen“
2. Das System stand ökonomisch auf dem Kopf. Im Laufe der Zeit waren es die Händler, die zunehmend Reichtum anhäuften und bei denen sich die Samurai oftmals schwer verschuldeten. Die wirklich Not leidenden waren in der Regel die Bauern, denen hohe Steuern auferlegt wurden und die von dem nationalen Reichtum, den sie angeblich erwirtschafteten, selbst am wenigsten hatten.
Und die kuge waren seit Jahrhunderten von den Gaben der Samurai abhängig und so weder ökonomisch noch politisch einflussreich. Über den System hin oder her.
3. Das System war nicht so undurchlässig wie gedacht. Gerade zum Ende der Edo-Zeit hin kam es immer wieder vor, dass beispielsweise reiche Kaufleute sich selbst oder ihre Söhne von armen Samurai adoptieren ließen, um in den offiziell regierenden Stand aufzusteigen. Dazu trug eine Tradition in Japan bei, dass söhnelose Familien den Ehemann der ältesten Tochter adoptieren, um damit ihre eigene Familienlinie fortsetzen zu können. Das heißt
婿養子 muko-yōshi – adoptierter Schwiegersohn
婿 muko – Schwiegersohn, Bräutigam
養 YŌ – aufziehen, adoptieren
子 SHI - Kind
養子 yōshi - Adoptivkind
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69. Samurai, bushi, buke – Samurai
Für den geneigten Ausländer besteht die japanische Geschichte vor allem aus
侍 Samurai,
den traditionellen japanischen Kriegern. Dieser Begriff kommt ursprünglich von dem Wort saburai, was Diener oder Begleiter bedeutet.
Der Begriff Samurai hat sich in westlichen Sprachen für den japanischen Kriegeradel durchgesetzt, in Japan wird jedoch auch oft von
武士 bushi – Kriegern, Samurai
gesprochen. Dieser Begriff wurde vor allem in der Edo-Zeit vorgezogen.
武 BU – Militär
士 SHI –Samurai, auch: Bürokrat, Gelehrter oder Mann (von Rang); das ist das gleiche wie in
力士 rikishi – etwa „starker Mann“
武士 bushi ist also der Krieger, der Mann im Militär, der Samurai.
Den Begriff bushi kennen viele Leute auch bei uns im Zusammenhang mit dem Ehrenkodex der Samurai
武士道 bushi-dō – der „Weg des Kriegers“
道 DŌ – Weg.
武士道 bushi-dō schreibt vor, was die Krieger tun und lassen dürfen. Wobei fraglich ist, wann das zum ersten Mal niedergeschrieben wurde. Es ging lange Zeit eher wohl um mündliche Tradierung. Insofern ist fraglich wie einheitlich diese Vorstellungen wirklich waren.
Ein anderer Kriegerbegriff ist
武家 buke – Krieger oder Kriegerklasse, Samurai
武 BU – Militär wie oben
家 KE – Haus, Familie
武家 buke sind also wörtlich die Militärfamilien oder –häuser; der Begriff wird oft als Sammelbegriff für den Samuraistand verwendet. Insbesondere in der Zeit, in der die Samurai Herrscher über Japan waren, also von der Kamakura-Zeit bis Ende der Edo-Zeit, sprach man von buke als Samuraistand.
In der Kamakura-Zeit wechselt die Macht von den
公家 kuge – Hofadligen (s. auch letzte Woche) zu den
武家 buke – Kriegern über.
Die neue Regierung heißt
幕府 bakufu,
幕 BAKU – Vorhang, Shogunat
府 FU – Regierung
幕府 bakufu etwa „Regierung hinter dem Vorhang“, weil die ersten Samurairegierungen in Feldlagern hinter „Vorhängen“ arbeiteten. Wer schon einmal einen Samuraifilm gesehen hat, kann sich das vielleicht vorstellen.
Führer des bakufu ist der
将軍 shōgun, noch ein Begriff, der sich im Westen durchgesetzt hat.
将 SHŌ – General, Kommandeur
軍 GUN – Armee, Heer; Krieg
将軍 shōgun also wörtlich der „Heereskommandant“. Der Shōgun war aber nicht immer gleich stark. Obwohl formell oberster Führer aller Samurai und damit Herrscher von Japan, gab es oftmals Regenten aus anderen Familien oder lauter zerstrittene Territorien, die die Oberherrschaft nicht wirklich anerkannten oder den Anweisungen kaum Folge leisteten.
侍 Samurai,
den traditionellen japanischen Kriegern. Dieser Begriff kommt ursprünglich von dem Wort saburai, was Diener oder Begleiter bedeutet.
Der Begriff Samurai hat sich in westlichen Sprachen für den japanischen Kriegeradel durchgesetzt, in Japan wird jedoch auch oft von
武士 bushi – Kriegern, Samurai
gesprochen. Dieser Begriff wurde vor allem in der Edo-Zeit vorgezogen.
武 BU – Militär
士 SHI –Samurai, auch: Bürokrat, Gelehrter oder Mann (von Rang); das ist das gleiche wie in
力士 rikishi – etwa „starker Mann“
武士 bushi ist also der Krieger, der Mann im Militär, der Samurai.
Den Begriff bushi kennen viele Leute auch bei uns im Zusammenhang mit dem Ehrenkodex der Samurai
武士道 bushi-dō – der „Weg des Kriegers“
道 DŌ – Weg.
武士道 bushi-dō schreibt vor, was die Krieger tun und lassen dürfen. Wobei fraglich ist, wann das zum ersten Mal niedergeschrieben wurde. Es ging lange Zeit eher wohl um mündliche Tradierung. Insofern ist fraglich wie einheitlich diese Vorstellungen wirklich waren.
Ein anderer Kriegerbegriff ist
武家 buke – Krieger oder Kriegerklasse, Samurai
武 BU – Militär wie oben
家 KE – Haus, Familie
武家 buke sind also wörtlich die Militärfamilien oder –häuser; der Begriff wird oft als Sammelbegriff für den Samuraistand verwendet. Insbesondere in der Zeit, in der die Samurai Herrscher über Japan waren, also von der Kamakura-Zeit bis Ende der Edo-Zeit, sprach man von buke als Samuraistand.
In der Kamakura-Zeit wechselt die Macht von den
公家 kuge – Hofadligen (s. auch letzte Woche) zu den
武家 buke – Kriegern über.
Die neue Regierung heißt
幕府 bakufu,
幕 BAKU – Vorhang, Shogunat
府 FU – Regierung
幕府 bakufu etwa „Regierung hinter dem Vorhang“, weil die ersten Samurairegierungen in Feldlagern hinter „Vorhängen“ arbeiteten. Wer schon einmal einen Samuraifilm gesehen hat, kann sich das vielleicht vorstellen.
Führer des bakufu ist der
将軍 shōgun, noch ein Begriff, der sich im Westen durchgesetzt hat.
将 SHŌ – General, Kommandeur
軍 GUN – Armee, Heer; Krieg
将軍 shōgun also wörtlich der „Heereskommandant“. Der Shōgun war aber nicht immer gleich stark. Obwohl formell oberster Führer aller Samurai und damit Herrscher von Japan, gab es oftmals Regenten aus anderen Familien oder lauter zerstrittene Territorien, die die Oberherrschaft nicht wirklich anerkannten oder den Anweisungen kaum Folge leisteten.
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70. daigaku – Universität
Zuerst ein Wort in eigener Sache: Tut mir leid, dass ich euch letzte Woche sträflich vernachlässigt habe. Ich musste am Freitag, also vorgestern, meine Diplomarbeit abgeben und da war die Zeit etwas knapp. Das sollte jetzt erst einmal nicht wieder vorkommen.
Und weil ich meine letzte Großtat an der Uni (hoffentlich) nun vollbracht habe, war der Weg zum Thema dieses Monats nicht mehr weit:
大学 daigaku
die Universität.
大 DAI – groß
学 GAKU – lernen, Studium, Wissenschaft
大学 daigaku ist also das „große Studium“ oder große Schule.
Die Universität dauert in Japan in der Regel vier Jahre, danach schließt man mit einem
学士 gakushi – Bachelor-Abschluss ab.
学 GAKU – s. o.
士 SHI – Gelehrter, Mann von Rank; auch: Samurai (siehe letztes Wort der Woche).
Will man einen Master oder Doktor machen, muss man sich „weiterverpflichten“ und zum
大学院 daigaku-in – Gradutate School
gehen.
大学 daigaku – wie oben
院 IN – Suffix für Institutionen, Schulen
An den englischen Übersetzungen merkt man übrigens auch, dass das moderne japanische Universitätssystem vom US-System abstammt.
Neben der klassischen Universität gibt es aber auch noch die Möglichkeit, für nur zwei Jahre auf die
短期大学 tanki daigaku – Kurzuniversität zu gehen.
短 TAN – kurz
期 KI – Periode, Zeit;
短期大学 tanki daigaku also die „Kurzzeituniversität“.
Und weil ich meine letzte Großtat an der Uni (hoffentlich) nun vollbracht habe, war der Weg zum Thema dieses Monats nicht mehr weit:
大学 daigaku
die Universität.
大 DAI – groß
学 GAKU – lernen, Studium, Wissenschaft
大学 daigaku ist also das „große Studium“ oder große Schule.
Die Universität dauert in Japan in der Regel vier Jahre, danach schließt man mit einem
学士 gakushi – Bachelor-Abschluss ab.
学 GAKU – s. o.
士 SHI – Gelehrter, Mann von Rank; auch: Samurai (siehe letztes Wort der Woche).
Will man einen Master oder Doktor machen, muss man sich „weiterverpflichten“ und zum
大学院 daigaku-in – Gradutate School
gehen.
大学 daigaku – wie oben
院 IN – Suffix für Institutionen, Schulen
An den englischen Übersetzungen merkt man übrigens auch, dass das moderne japanische Universitätssystem vom US-System abstammt.
Neben der klassischen Universität gibt es aber auch noch die Möglichkeit, für nur zwei Jahre auf die
短期大学 tanki daigaku – Kurzuniversität zu gehen.
短 TAN – kurz
期 KI – Periode, Zeit;
短期大学 tanki daigaku also die „Kurzzeituniversität“.
- Jakusotsu
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Re: 70. daigaku – Universität
Wie? Keine Doktorarbeit?Watashi hat geschrieben:Und weil ich meine letzte Großtat an der Uni (hoffentlich) nun vollbracht habe, ...
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- 1 Tipspiel Yusho
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Das ist dann sicher das Nächste, Klaus!
Aber ich denke, es ist schon einen kleinen Glückwunsch wert, das Du die Arbeit abgegeben hast - wie ich verstehe: termingerecht.
Den großen Glückwunsch werden wir nachreichen, wenn Du positivew Gutachten hast und die Arbeit auch noch verteidigen konntest.
Immerhin werte ich unter den Umständen der Diplomarbeit Dein Engagement für das Tippspiel und (nicht ohne Eigennutz) für den SMS-/Generatordienst noch eine Ebene höher, Watashi!
Profomisakari
Aber ich denke, es ist schon einen kleinen Glückwunsch wert, das Du die Arbeit abgegeben hast - wie ich verstehe: termingerecht.
Den großen Glückwunsch werden wir nachreichen, wenn Du positivew Gutachten hast und die Arbeit auch noch verteidigen konntest.
Immerhin werte ich unter den Umständen der Diplomarbeit Dein Engagement für das Tippspiel und (nicht ohne Eigennutz) für den SMS-/Generatordienst noch eine Ebene höher, Watashi!
Profomisakari
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Vielen Dank für die Blumen, naja, Gratulationen.
Im Moment kann ich mir eine Doktorarbeit nicht wirklich vorstellen, ich würde lieber "normal" irgendwo arbeiten und der Uni den Rücken kehren. Schließlich habe ich endlich alles hinter mich gebracht (eine Diplomarbeit muss man nicht verteidigen, man schreibt sie nur, die Prüfer machen sich darüber her, man bekommt sein Ergebnis und fertig).
Im Moment kann ich mir eine Doktorarbeit nicht wirklich vorstellen, ich würde lieber "normal" irgendwo arbeiten und der Uni den Rücken kehren. Schließlich habe ich endlich alles hinter mich gebracht (eine Diplomarbeit muss man nicht verteidigen, man schreibt sie nur, die Prüfer machen sich darüber her, man bekommt sein Ergebnis und fertig).
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- Mo(dere)tte
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71. nyugaku shiken – Zulassungstest
Und hier noch das Wort, das eigentlich diese Woche dran war, damit wir wieder auf den aktuellen Stand kommen:
Im japanischen Schul- und Universitätssystem ist weniger der Abschluss entscheidend als vielmehr der
入学試験 nyūgaku shiken – Zulassungstest.
入 NYŪ – betreten, eintreten, hineingehen
学 GAKU – lernen, Studium, Wissenschaft; auch: Schule
入学 nyūgaku – Eintritt ins Studium, Zulassung zur Schule/Universität
試 SHI – versuchen, probieren
験 KEN – probieren, testen
試験 shiken – Test, Prüfung, Examen; auch: Experiment
入学試験 nyūgaku shiken ist also der Test, um ins Studium eintreten zu dürfen; also: der Zulassungstest zu Universität oder auch Schule.
Der Begriff
試験 shiken – Test wird genauso auch während des Studiums für Semesterabschlusstests etc. verwendet.
Dabei gibt es
筆記試験 hikki shiken – schriftliche Prüfung, schriftliches Examen
筆 HITSU – Schreibpinsel, Schreiben
記 KI – niederschreiben, notieren;
zusammen: 筆記 hikki – Notiz, Aufzeichnung
口頭試問 kōtō shimon – mündliche Prüfungen
口 KŌ – Mund
頭 TŌ – Kopf
口頭 kōtō – mündlich, verbal
試 SHI – versuchen, probieren (wie oben)
問 MON – Frage, Problem
試問 shimon – Prüfung, Examen
Und nächste Woche wenden wir uns den angenehmeren Seiten des Studentenlebens zu.
Im japanischen Schul- und Universitätssystem ist weniger der Abschluss entscheidend als vielmehr der
入学試験 nyūgaku shiken – Zulassungstest.
入 NYŪ – betreten, eintreten, hineingehen
学 GAKU – lernen, Studium, Wissenschaft; auch: Schule
入学 nyūgaku – Eintritt ins Studium, Zulassung zur Schule/Universität
試 SHI – versuchen, probieren
験 KEN – probieren, testen
試験 shiken – Test, Prüfung, Examen; auch: Experiment
入学試験 nyūgaku shiken ist also der Test, um ins Studium eintreten zu dürfen; also: der Zulassungstest zu Universität oder auch Schule.
Der Begriff
試験 shiken – Test wird genauso auch während des Studiums für Semesterabschlusstests etc. verwendet.
Dabei gibt es
筆記試験 hikki shiken – schriftliche Prüfung, schriftliches Examen
筆 HITSU – Schreibpinsel, Schreiben
記 KI – niederschreiben, notieren;
zusammen: 筆記 hikki – Notiz, Aufzeichnung
口頭試問 kōtō shimon – mündliche Prüfungen
口 KŌ – Mund
頭 TŌ – Kopf
口頭 kōtō – mündlich, verbal
試 SHI – versuchen, probieren (wie oben)
問 MON – Frage, Problem
試問 shimon – Prüfung, Examen
Und nächste Woche wenden wir uns den angenehmeren Seiten des Studentenlebens zu.
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Off-topic Alarm:
War bei uns nicht ganz so. Ich musste meine Diplomarbeit einem institusfremden Professor (=Zweitprüfer) vorlegen, d.h.: eine halbe Stunde erzählen und eine weitere halbe Stunde "verteidigen". Große Lust auf eine Doktorbarbeit hatte ich danach aber auch nicht mehr...Watashi hat geschrieben:(eine Diplomarbeit muss man nicht verteidigen, man schreibt sie nur, die Prüfer machen sich darüber her, man bekommt sein Ergebnis und fertig).
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Re: 71. nyugaku shiken – Zulassungstest
Um auch mal wieder was zum eigentlichen Thema zu schreiben, und gleichzeitig einen Brückenschlag zum Sumo zu bilden:Watashi hat geschrieben:入 NYŪ – betreten, eintreten, hineingehen
Ist dies das gleiche nyu wie im Begriff shin-nyumaku (Makuuchi-Neuling)? Sinn würde es ja machen...
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Re: 71. nyugaku shiken – Zulassungstest
Ja, in der Tat, das ist dasselbe Kanji:Jakusotsu hat geschrieben:Ist dies das gleiche nyu wie im Begriff shin-nyumaku (Makuuchi-Neuling)? Sinn würde es ja machen...Watashi hat geschrieben:入 NYŪ – betreten, eintreten, hineingehen
新入幕 shin-nyūmaku
新 SHIN - neu
入 NYŪ - betreten, eintreten, hineingehen
幕 MAKU - Vorhang, erstes Kanji von 幕内 makuuchi
also ein Rikishi, der neu in die Makuuchi eintritt
再入幕 sai-nyūmaku
再 SAI - wieder, erneut, Re-
入幕 nyūmaku wie oben
also ein Rikishi, der wieder in die Makuuchi eintritt
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72. gakusei seikatsu – Studentenleben
Ich bin etwas spät? Och, die sechs Tage... (mein Bruder zieht demnächst um, deshalb habe ich schon einmal bei den Vorarbeiten geholfen; wenn ich demnächst wieder zu spät bin, liegt es wahrscheinlich am Umzug)
Nachdem es der japanische Student durch den Zulassungstest auf die Universität geschafft hat, beginnt das ruhige Leben. Studenten der besten Universitäten verbringen ihr Leben bis zum Eintritt in die Hochschule oft überwiegend mit dem Lernen für den nächsten Zulassungstest (das beginnt zum Teil schon im Kindergarten). Einmal auf der Uni, beginnt die einzige Zeit, in der man tun kann, was man will (abgesehen von den Bewerbungen im dritten und/oder vierten Jahr).
Auch im hektischen Japan gelten Studenten also als feier- und trinkfreudig und, nun ja, unterbeschäftigt (was nicht bedeutet, dass alle das sind, genauso wenig wie das in Deutschland zutrifft). Es gibt also in Japan auch so etwas wie
学生生活 gakusei seikatsu – das Studentenleben.
学 GAKU - lernen, Studium, Wissenschaft
生 SEI – Leben, (Alltags)leben; hier: Suffix für Schüler oder Studenten
学生 gakusei ist damit der Student
生 SEI – Leben, (Alltags)leben
活 KATSU – Leben, Aktivität; voller Leben sein/Aktivitäten stecken
生活 seikatsu also Existenz, Leben, Alltagsleben
Den Begriff seikatsu kann man auch in anderen Zusammenhängen benutzen:
公生活 kō-seikatsu – öffentliches Leben
公 KŌ – öffentlich
私生活 shi-seikatsu – privates Leben
私 SHI – privat (dasselbe Zeichen wie „ich“)
食生活 shoku-seikatsu – Essgewohnheiten
食 SHOKU – essen
新生活 shin-seikatsu – neues Leben
新 SHIN – neu (wie in Shinkansen)
日常生活 nichijō seikatsu – (all)tägliches Leben
日 NICHI – Tag
常 JŌ – normal, immer, für gewöhnlich
日常 nichijō – alltäglich, normal
Nachdem es der japanische Student durch den Zulassungstest auf die Universität geschafft hat, beginnt das ruhige Leben. Studenten der besten Universitäten verbringen ihr Leben bis zum Eintritt in die Hochschule oft überwiegend mit dem Lernen für den nächsten Zulassungstest (das beginnt zum Teil schon im Kindergarten). Einmal auf der Uni, beginnt die einzige Zeit, in der man tun kann, was man will (abgesehen von den Bewerbungen im dritten und/oder vierten Jahr).
Auch im hektischen Japan gelten Studenten also als feier- und trinkfreudig und, nun ja, unterbeschäftigt (was nicht bedeutet, dass alle das sind, genauso wenig wie das in Deutschland zutrifft). Es gibt also in Japan auch so etwas wie
学生生活 gakusei seikatsu – das Studentenleben.
学 GAKU - lernen, Studium, Wissenschaft
生 SEI – Leben, (Alltags)leben; hier: Suffix für Schüler oder Studenten
学生 gakusei ist damit der Student
生 SEI – Leben, (Alltags)leben
活 KATSU – Leben, Aktivität; voller Leben sein/Aktivitäten stecken
生活 seikatsu also Existenz, Leben, Alltagsleben
Den Begriff seikatsu kann man auch in anderen Zusammenhängen benutzen:
公生活 kō-seikatsu – öffentliches Leben
公 KŌ – öffentlich
私生活 shi-seikatsu – privates Leben
私 SHI – privat (dasselbe Zeichen wie „ich“)
食生活 shoku-seikatsu – Essgewohnheiten
食 SHOKU – essen
新生活 shin-seikatsu – neues Leben
新 SHIN – neu (wie in Shinkansen)
日常生活 nichijō seikatsu – (all)tägliches Leben
日 NICHI – Tag
常 JŌ – normal, immer, für gewöhnlich
日常 nichijō – alltäglich, normal
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73. sotsugyo – der Abschluss
Am Ende der Universität und am Ende des Themas für Juni steht
卒業 sotsugyō – der Abschluss.
卒 SOTSU – Schul-/Universitätsabschluss (oder gemeiner Soldat)
業 GYŌ – Arbeit, Beruf, Dienst; Industrie, Unternehmen; Gelehrsamkeit, Studium
Dabei bekommt man dann
学位 gakui – einen akademischen Grad (wie Diplom oder Magister im traditionellen deutschen Universitätssystem).
学 GAKU – kennen wir ja inzwischen
位 I – Platz, Rang
Der normale Abschluss nach vier Jahren Uni in Japan ist
学士 gakushi – der Bachelor (wie schon in der ersten Woche angemerkt)
学 GAKU – schon wieder dasselbe
士 SHI – Gelehrter, Mann von Rank
学士 gakushi ist also ein Gelehrter mit Studium oder so.
Dieser ist jedoch nicht so wichtig, hat man den Zulassungstest bestanden und investiert ein Mindestmaß an Zeit ins Studium, ist der Bachelor fast garantiert. Ich habe da zumindest einige Stories gehört, die dafür sprechen, und wir hatten an der Uni in Japan auch so Spezialisten, die zu spät kamen und zu früh gingen und trotzdem den Kurs bestanden (gut, das geht in Deutschland sicher auch, aber ich hatte den Eindruck, dass es in Japan noch einfacher war).
Strebt man eine akademische Karriere an, dann geht man weiter auf das
大学院 daigaku-in – Graduate School (siehe auch Wort der Woche Nr. 70).
Dort kann man dann seinen
修士 shūshi – Master
修 SHŪ – erlernen, beherrschen, meistern
士 SHI – wie oben
Als 修士 shūshi kann man also einen Gelehrten bezeichnen, der zusätzliches Wissen erlernt hat oder mehr beherrscht als ein einfacher 学士 gakushi.
oder den
博士 hakushi oder hakase – Doktor machen
博 HAKU – weit, breit
士 SHI – wie oben
博士 hakushi oder hakase (ist der gebräuchlichere Begriff, meine ich) ist also jemand, der sich breites Wissen angeeignet hat (zumindest kann man es sich so merken).
An der Kursuniversität macht man einen
短期大学士 tanki daigaku-shi – einen Kursuniversitätsabschluss oder einen Mini-Bachelor oder so.
卒業 sotsugyō – der Abschluss.
卒 SOTSU – Schul-/Universitätsabschluss (oder gemeiner Soldat)
業 GYŌ – Arbeit, Beruf, Dienst; Industrie, Unternehmen; Gelehrsamkeit, Studium
Dabei bekommt man dann
学位 gakui – einen akademischen Grad (wie Diplom oder Magister im traditionellen deutschen Universitätssystem).
学 GAKU – kennen wir ja inzwischen
位 I – Platz, Rang
Der normale Abschluss nach vier Jahren Uni in Japan ist
学士 gakushi – der Bachelor (wie schon in der ersten Woche angemerkt)
学 GAKU – schon wieder dasselbe
士 SHI – Gelehrter, Mann von Rank
学士 gakushi ist also ein Gelehrter mit Studium oder so.
Dieser ist jedoch nicht so wichtig, hat man den Zulassungstest bestanden und investiert ein Mindestmaß an Zeit ins Studium, ist der Bachelor fast garantiert. Ich habe da zumindest einige Stories gehört, die dafür sprechen, und wir hatten an der Uni in Japan auch so Spezialisten, die zu spät kamen und zu früh gingen und trotzdem den Kurs bestanden (gut, das geht in Deutschland sicher auch, aber ich hatte den Eindruck, dass es in Japan noch einfacher war).
Strebt man eine akademische Karriere an, dann geht man weiter auf das
大学院 daigaku-in – Graduate School (siehe auch Wort der Woche Nr. 70).
Dort kann man dann seinen
修士 shūshi – Master
修 SHŪ – erlernen, beherrschen, meistern
士 SHI – wie oben
Als 修士 shūshi kann man also einen Gelehrten bezeichnen, der zusätzliches Wissen erlernt hat oder mehr beherrscht als ein einfacher 学士 gakushi.
oder den
博士 hakushi oder hakase – Doktor machen
博 HAKU – weit, breit
士 SHI – wie oben
博士 hakushi oder hakase (ist der gebräuchlichere Begriff, meine ich) ist also jemand, der sich breites Wissen angeeignet hat (zumindest kann man es sich so merken).
An der Kursuniversität macht man einen
短期大学士 tanki daigaku-shi – einen Kursuniversitätsabschluss oder einen Mini-Bachelor oder so.
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Re: 73. sotsugyo – der Abschluss
Was diese beiden Begriffe miteinander zu tun haben sollen, dafür reicht meine nicht-japanische Fantasie nicht aus... Jedenfalls vielen Dank für diese Erkenntnis.Watashi hat geschrieben:卒 SOTSU – Schul-/Universitätsabschluss (oder gemeiner Soldat)
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74. gairai-go – Lehnwörter
Ich bin mal wieder spät dran und außer dem Umzug meines Bruders, der mich bis Anfang der Woche beschäftigt hat, fällt mir auch keine Ausrede für die restlichen Tage ein. Also müsst ihr das einfach mal so hinnehmen. Sumimasen.
Diesen Monat werden wir uns mal mit ein paar Wörtern aus der Sprachwissenschaft beschäftigen. Keine Angst, ich will euch nicht in die Tiefen der Interpretation japanischer Schriften führen, sondern nur ein paar Arten von Wörtern vorstellen, wie Fremdwörter oder Sprichwörter.
Beginnen wir mit etwas, was uns schon verschiedentlich begegnet ist:
外来語 gairai-go – Fremd- oder Lehnwörter aus Fremdsprachen;
外 GAI – außen, außerhalb, draußen
来 RAI – kommen
語 GO – Wort, Rede, Sprache
外来語 gairai-go ist also ein Wort, dass von außen kommt, ein Fremdwort also.
Wir hatten ja schon jede Menge Lehnwörter, vor allem aus dem Englischen. Diese zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie in Katakana geschrieben werden, mit denen die Laute der Fremdsprache nachgebildet werden, im Zweifelsfall allerdings stark verkürzt (z.B. デパート depaato für department store).
Das wohl bekannteste Lehnwort aus dem Deutschen ist
アルバイト arubaito von deutsch „Arbeit“ (das zeigt wohl, was die Japaner über die Deutschen denken ); das bedeutet im Japanischen aber nicht Arbeit, sondern „Teilzeitjob, Studentenjob“.
Andere deutsche Worte sind beispielsweise in der Medizin zu finden, weil hier bis zum Zweiten Weltkrieg Deutschland führend und Vorbild für Japan war. Damals lernten viele Ärzte sogar Deutsch, Beispiele sind:
ノイローゼ noirooze – Neurose
ヨード yoodo – Jod
Daneben beispielsweise Begriffe aus dem Wintersport, da Deutsche das Skifahren nach Japan gebracht haben sollen:
ゲレンデ gerende – von Gelände, in Japan: Skihang
スキー sukii – Ski, Skifahren ist allerdings aus dem Englischen
Eine kleine Übersicht über gairai-go in Katakana könnt ihr hierfinden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder überprüfte Richtigkeit selbstverständlich). Von oben nach unten: Portugiesisch, Holländisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch, Französisch, Chinesisch, Russisch.
Die ersten Fremdwörter (außer den chinesischen, die heute wie normale japanische Begriffe aussehen) kamen aus Portugal (erster Kontakt mit Japan 1543) und danach den Niederlanden (die einzigen, die während der Abschließungsphase Anfang 17. Jahrhundert bis 1854 mit Japan offiziell Handel treiben durften).
Heute werden alle Lehnwörter in Katakana geschrieben. Fremdworte, die ihren Weg ins Japanische allerdings schon vor Jahrhunderten gefunden haben, bekamen Kanji verpasst oder werden in Hiragana geschrieben, ein bekanntes Beispiel ist
天麩羅 (in Kanji)
天ぷら (gemischt, Kanji und Hiragana)
てんぷら (oder nur in Hiragana)
tempura – das sind Meerestiere wie Garnelen oder Gemüse durch Teig gezogen und frittiert, die die Japaner sich wohl von portugiesischen Missionaren abguckten, allerdings in veränderter Form (Meerestiere und Gemüse passten hervorragend zum japanischen Speiseplan). Es ist umstritten, von welchem Begriff tempura wirklich kommt, aber eine Erklärung besagt, dass es von „tempora“, kurz für Fastenzeit, kommt, weil die Dinger ursprünglich eine Fastenmahlzeit waren.
Diesen Monat werden wir uns mal mit ein paar Wörtern aus der Sprachwissenschaft beschäftigen. Keine Angst, ich will euch nicht in die Tiefen der Interpretation japanischer Schriften führen, sondern nur ein paar Arten von Wörtern vorstellen, wie Fremdwörter oder Sprichwörter.
Beginnen wir mit etwas, was uns schon verschiedentlich begegnet ist:
外来語 gairai-go – Fremd- oder Lehnwörter aus Fremdsprachen;
外 GAI – außen, außerhalb, draußen
来 RAI – kommen
語 GO – Wort, Rede, Sprache
外来語 gairai-go ist also ein Wort, dass von außen kommt, ein Fremdwort also.
Wir hatten ja schon jede Menge Lehnwörter, vor allem aus dem Englischen. Diese zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie in Katakana geschrieben werden, mit denen die Laute der Fremdsprache nachgebildet werden, im Zweifelsfall allerdings stark verkürzt (z.B. デパート depaato für department store).
Das wohl bekannteste Lehnwort aus dem Deutschen ist
アルバイト arubaito von deutsch „Arbeit“ (das zeigt wohl, was die Japaner über die Deutschen denken ); das bedeutet im Japanischen aber nicht Arbeit, sondern „Teilzeitjob, Studentenjob“.
Andere deutsche Worte sind beispielsweise in der Medizin zu finden, weil hier bis zum Zweiten Weltkrieg Deutschland führend und Vorbild für Japan war. Damals lernten viele Ärzte sogar Deutsch, Beispiele sind:
ノイローゼ noirooze – Neurose
ヨード yoodo – Jod
Daneben beispielsweise Begriffe aus dem Wintersport, da Deutsche das Skifahren nach Japan gebracht haben sollen:
ゲレンデ gerende – von Gelände, in Japan: Skihang
スキー sukii – Ski, Skifahren ist allerdings aus dem Englischen
Eine kleine Übersicht über gairai-go in Katakana könnt ihr hierfinden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder überprüfte Richtigkeit selbstverständlich). Von oben nach unten: Portugiesisch, Holländisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch, Französisch, Chinesisch, Russisch.
Die ersten Fremdwörter (außer den chinesischen, die heute wie normale japanische Begriffe aussehen) kamen aus Portugal (erster Kontakt mit Japan 1543) und danach den Niederlanden (die einzigen, die während der Abschließungsphase Anfang 17. Jahrhundert bis 1854 mit Japan offiziell Handel treiben durften).
Heute werden alle Lehnwörter in Katakana geschrieben. Fremdworte, die ihren Weg ins Japanische allerdings schon vor Jahrhunderten gefunden haben, bekamen Kanji verpasst oder werden in Hiragana geschrieben, ein bekanntes Beispiel ist
天麩羅 (in Kanji)
天ぷら (gemischt, Kanji und Hiragana)
てんぷら (oder nur in Hiragana)
tempura – das sind Meerestiere wie Garnelen oder Gemüse durch Teig gezogen und frittiert, die die Japaner sich wohl von portugiesischen Missionaren abguckten, allerdings in veränderter Form (Meerestiere und Gemüse passten hervorragend zum japanischen Speiseplan). Es ist umstritten, von welchem Begriff tempura wirklich kommt, aber eine Erklärung besagt, dass es von „tempora“, kurz für Fastenzeit, kommt, weil die Dinger ursprünglich eine Fastenmahlzeit waren.
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75. kotowaza – Sprichwörter
Da hätte ich fast vergessen, dass ich euch noch ein Wort schulde. Deshalb hier ohne große Vorrede:
ことわざ(諺)kotowaza – Sprichwort
Japanische Sprichwörter sehen natürlich völlig anders aus als deutsche. Man kann ja schon zwischen dem Englischen und Deutschen große Unterschiede ausmachen. Deshalb sei dringend davon abgeraten, einfache Übersetzungen deutscher Sprichwörter zu versuchen. Das kann nicht funktionieren (ähnliches gilt auch für deutschen und japanischen Humor).
ことわざ kotowaza ist eines der Wort, die zwar Kanji haben, aber oftmals in Hiragana geschrieben werden. Das liegt unter anderem daran, dass dieses Kanji nicht zu den
常用漢字 jōyō kanji – den Standardkanji, die in 12 Jahren Schule gelernt werden, gehört.
常 JŌ – normal, gewöhnlich, immer
用 YŌ – gebrauchen, benutzen
常用漢字 jōyō kanji sind also die Kanji, die man gewöhnlich benutzt. Es gibt gesetzlich festgelegt 1945 Standardkanji.
Die Standardkanji werden in normalen Texten ohne Lesehilfe verwendet. In Fachtexten werden je nach Leserschaft auch weitergehende Kanji unkommentiert verwendet. Darüber hinaus gehende Kanji werden entweder gleich in Hiragana geschrieben, wie kotowaza oft, oder mit kleinen Hiragana als Lesehilfe verwendet.
Diese Lesehilfen nennt man
振り仮名 furi-gana
振り furi (von furu) – schwanken, schwingen (und ein duzend andere Bedeutungen); unter anderem eben furigana
仮名 -gana kommt von kana, also Nutzung einer japanischen Silbenschrift, in der Regel Hiragana.
Furigana werden auch verstärkt in Kinderbüchern benutzt, da die Kinder naturgemäß noch nicht so viele Kanji gelernt haben. Das macht Kinderbücher sehr geeignet, wenn man mit dem Lernen der japanischen Sprache anfängt, weil sich die unbekannten Begriffe mit Lesehilfen viel einfacher nachsehen lassen, als wenn man erst die Lesung und dann die Bedeutung herausfinden muss.
In den ersten sechs Jahren, das ist in Japan die Grundschule, lernen die Kinder 1006 festgelegte Kanji, die so genannten
教育漢字 kyōiku kanji
教 KYŌ – Unterricht, Religion, unterrichten, lehren
育 IKU – Aufziehen, Erziehung
教育 kyōiku – Erziehung, Ausbildung
教育漢字 kyōiku kanji sind also die Kanji, die man in der ersten Erziehungsphase in der Schule lernt.
Ups, da bin ich wohl etwas vom Thema abgekommen, aber ich hoffe, ihr verzeiht mir.
ことわざ(諺)kotowaza – Sprichwort
Japanische Sprichwörter sehen natürlich völlig anders aus als deutsche. Man kann ja schon zwischen dem Englischen und Deutschen große Unterschiede ausmachen. Deshalb sei dringend davon abgeraten, einfache Übersetzungen deutscher Sprichwörter zu versuchen. Das kann nicht funktionieren (ähnliches gilt auch für deutschen und japanischen Humor).
ことわざ kotowaza ist eines der Wort, die zwar Kanji haben, aber oftmals in Hiragana geschrieben werden. Das liegt unter anderem daran, dass dieses Kanji nicht zu den
常用漢字 jōyō kanji – den Standardkanji, die in 12 Jahren Schule gelernt werden, gehört.
常 JŌ – normal, gewöhnlich, immer
用 YŌ – gebrauchen, benutzen
常用漢字 jōyō kanji sind also die Kanji, die man gewöhnlich benutzt. Es gibt gesetzlich festgelegt 1945 Standardkanji.
Die Standardkanji werden in normalen Texten ohne Lesehilfe verwendet. In Fachtexten werden je nach Leserschaft auch weitergehende Kanji unkommentiert verwendet. Darüber hinaus gehende Kanji werden entweder gleich in Hiragana geschrieben, wie kotowaza oft, oder mit kleinen Hiragana als Lesehilfe verwendet.
Diese Lesehilfen nennt man
振り仮名 furi-gana
振り furi (von furu) – schwanken, schwingen (und ein duzend andere Bedeutungen); unter anderem eben furigana
仮名 -gana kommt von kana, also Nutzung einer japanischen Silbenschrift, in der Regel Hiragana.
Furigana werden auch verstärkt in Kinderbüchern benutzt, da die Kinder naturgemäß noch nicht so viele Kanji gelernt haben. Das macht Kinderbücher sehr geeignet, wenn man mit dem Lernen der japanischen Sprache anfängt, weil sich die unbekannten Begriffe mit Lesehilfen viel einfacher nachsehen lassen, als wenn man erst die Lesung und dann die Bedeutung herausfinden muss.
In den ersten sechs Jahren, das ist in Japan die Grundschule, lernen die Kinder 1006 festgelegte Kanji, die so genannten
教育漢字 kyōiku kanji
教 KYŌ – Unterricht, Religion, unterrichten, lehren
育 IKU – Aufziehen, Erziehung
教育 kyōiku – Erziehung, Ausbildung
教育漢字 kyōiku kanji sind also die Kanji, die man in der ersten Erziehungsphase in der Schule lernt.
Ups, da bin ich wohl etwas vom Thema abgekommen, aber ich hoffe, ihr verzeiht mir.
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76. giongo, gitaigo – Onomatopöie
Heute beschäftigen wir uns mit einer Besonderheit der japanischen Sprache, den
擬音語 giongo und 擬態語 gitaigo – Onomatopöie oder Lautmalereien.
擬 GI – etwas nachahmen, Imitation, Nachahmung
音 ON – Ton, Geräusch
語 GO – Wort, Rede, Sprache
擬音語 giongo ist also ein Wort, das ein Geräusch nachahmt, also eine Lautmalerei.
擬音語 giongo ahmen einen Laut nach, der in der Realität existiert. Beispiele sind Tierlaute:
ワンワン wanwan – japanisch für „wau wau“ (also Hundelaute)
メーメー meemee – wie „mäh mäh“ im Deutschen (Schafe)
Ein anderes Beispiel ist
どきどき dokidoki – imitiert den Herzschlag, jemand, der sehr aufgeregt ist, kann sagen
どきどきしている。 „Dokidoki shite iru.“ – „Mein Herz schlägt wie verrückt“, „Ich bin so aufgeregt“.
擬 GI – Nachahmung (wie oben)
態 TAI – Gestalt, Erscheinung
語 GO – Wort (wie oben)
擬態語 gitaigo ist also ein Wort, das eine Gestalt oder Erscheinung nachahmt. Das ist nicht ein direkter Ton wie bei den giongo, sondern eher ein Gefühl oder eine Erscheinung. Es bleibt jedoch fraglich, ob eine genaue Trennung möglich ist.
きらきら kirakira – leuchten, etwa von Sternen
星がきらきら光る。 Hoshi ga kirakira hikaru. – Die Sterne leuchten hell.
じろじろ(と見る) jirojiro (to miru) – angestrengt ansehen, anstarren
ぺらぺら perapera – fließend sprechen
彼女は日本語がぺらぺら話せます。 Kanojo wa Nihongo ga perapera hanasemasu. – Sie kann fließend Japanisch sprechen.
Das Japanische kennt duzende oder gar hunderte solcher Begriffe (und ich kann sie mir ums Verrecken nicht merken). Besonders bekannt sollten sie Manga-Fans vorkommen, soweit sie auch einmal in japanisch-sprachige Manga hineinsehen, denn die japanischen Comics sind ein besonderer Hort der Lautmalereien.
擬音語 giongo und 擬態語 gitaigo – Onomatopöie oder Lautmalereien.
擬 GI – etwas nachahmen, Imitation, Nachahmung
音 ON – Ton, Geräusch
語 GO – Wort, Rede, Sprache
擬音語 giongo ist also ein Wort, das ein Geräusch nachahmt, also eine Lautmalerei.
擬音語 giongo ahmen einen Laut nach, der in der Realität existiert. Beispiele sind Tierlaute:
ワンワン wanwan – japanisch für „wau wau“ (also Hundelaute)
メーメー meemee – wie „mäh mäh“ im Deutschen (Schafe)
Ein anderes Beispiel ist
どきどき dokidoki – imitiert den Herzschlag, jemand, der sehr aufgeregt ist, kann sagen
どきどきしている。 „Dokidoki shite iru.“ – „Mein Herz schlägt wie verrückt“, „Ich bin so aufgeregt“.
擬 GI – Nachahmung (wie oben)
態 TAI – Gestalt, Erscheinung
語 GO – Wort (wie oben)
擬態語 gitaigo ist also ein Wort, das eine Gestalt oder Erscheinung nachahmt. Das ist nicht ein direkter Ton wie bei den giongo, sondern eher ein Gefühl oder eine Erscheinung. Es bleibt jedoch fraglich, ob eine genaue Trennung möglich ist.
きらきら kirakira – leuchten, etwa von Sternen
星がきらきら光る。 Hoshi ga kirakira hikaru. – Die Sterne leuchten hell.
じろじろ(と見る) jirojiro (to miru) – angestrengt ansehen, anstarren
ぺらぺら perapera – fließend sprechen
彼女は日本語がぺらぺら話せます。 Kanojo wa Nihongo ga perapera hanasemasu. – Sie kann fließend Japanisch sprechen.
Das Japanische kennt duzende oder gar hunderte solcher Begriffe (und ich kann sie mir ums Verrecken nicht merken). Besonders bekannt sollten sie Manga-Fans vorkommen, soweit sie auch einmal in japanisch-sprachige Manga hineinsehen, denn die japanischen Comics sind ein besonderer Hort der Lautmalereien.
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77. dogi-go, doi-go, rui-go, ruigi-go – Synonyme
Ein Spezifikum der japanischen Sprache ist es, dass es sehr viele Worte mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung gibt. Ein Beispiel für diese Synonyme ist das Wort „Synonym“ selbst:
同義語 dōgi-go
同 DŌ – gleich
義 GI – unter vielem anderen "Bedeutung"
語 GO – Wort
also ein „Wort gleicher Bedeutung“, ein Synonym.
同意語 dōi-go
同 DŌ – gleich
意 I – Bedeutung
語 GO – Wort
ähnlich wie oben.
類語 rui-go
類 RUI – Sorte, Klasse
語 GO – Wort
also „Worte für eine Sorte“ oder so.
類義語 ruigi-go
類 RUI – Sorte, Klasse
義 GI – Bedeutung
語 GO – Wort
also „Worte für eine Sorte von Bedeutungen“.
Ein Synonymwörterbuch oder Thesaurus ist dann ein
類語辞典 rui-go jiten oder
類義語辞典 ruigi-go jiten
辞 JI – Sprache, Ansprache
典 TEN – Gesetz, (Gesetz-)Buch, Zeremonie
also ein Buch über Sprachen oder Worte oder das Gesetz der Sprache oder so.
Synonyme entstehen beispielsweise, weil verschiedene Kanji mit identischen oder ähnlichen Bedeutungen unterschiedlich zusammengesetzt werden können:
改正 kaisei – Reform
改 KAI – Reform, Revision
正 SEI – richtig
改革 kaikaku – Reform
改 KAI – Reform, Revision
革 KAKU – Reform, Revision
改善 kaizen – Reform, Verbesserung
改 KAI – Reform, Revision
善 ZEN – gut, richtig
Außerdem gibt es Synonyme, weil ein Wort aus dem Chinesischen kommt und eines japanischen Ursprungs ist:
見詰める mitsumeru – anstarren, ins Auge fassen (aus dem Jap.)
注視する chūshi suru – genau ansehen, anstarren (aus dem Chin.)
注 CHŪ – Anmerkung, Hinweis
視 SHI – sehen, ansehen
する suru – tun
Eine dritte Möglichkeit ist die Nutzung von Höflichkeitssprache. Diese wird meistens durch die Verbform ausgedrückt, doch bei einigen Verben gibt es andere Begriffe, wenn man ehrerbietig oder bescheiden sprechen will. Doch damit beschäftigen wir uns nächste Woche.
同義語 dōgi-go
同 DŌ – gleich
義 GI – unter vielem anderen "Bedeutung"
語 GO – Wort
also ein „Wort gleicher Bedeutung“, ein Synonym.
同意語 dōi-go
同 DŌ – gleich
意 I – Bedeutung
語 GO – Wort
ähnlich wie oben.
類語 rui-go
類 RUI – Sorte, Klasse
語 GO – Wort
also „Worte für eine Sorte“ oder so.
類義語 ruigi-go
類 RUI – Sorte, Klasse
義 GI – Bedeutung
語 GO – Wort
also „Worte für eine Sorte von Bedeutungen“.
Ein Synonymwörterbuch oder Thesaurus ist dann ein
類語辞典 rui-go jiten oder
類義語辞典 ruigi-go jiten
辞 JI – Sprache, Ansprache
典 TEN – Gesetz, (Gesetz-)Buch, Zeremonie
also ein Buch über Sprachen oder Worte oder das Gesetz der Sprache oder so.
Synonyme entstehen beispielsweise, weil verschiedene Kanji mit identischen oder ähnlichen Bedeutungen unterschiedlich zusammengesetzt werden können:
改正 kaisei – Reform
改 KAI – Reform, Revision
正 SEI – richtig
改革 kaikaku – Reform
改 KAI – Reform, Revision
革 KAKU – Reform, Revision
改善 kaizen – Reform, Verbesserung
改 KAI – Reform, Revision
善 ZEN – gut, richtig
Außerdem gibt es Synonyme, weil ein Wort aus dem Chinesischen kommt und eines japanischen Ursprungs ist:
見詰める mitsumeru – anstarren, ins Auge fassen (aus dem Jap.)
注視する chūshi suru – genau ansehen, anstarren (aus dem Chin.)
注 CHŪ – Anmerkung, Hinweis
視 SHI – sehen, ansehen
する suru – tun
Eine dritte Möglichkeit ist die Nutzung von Höflichkeitssprache. Diese wird meistens durch die Verbform ausgedrückt, doch bei einigen Verben gibt es andere Begriffe, wenn man ehrerbietig oder bescheiden sprechen will. Doch damit beschäftigen wir uns nächste Woche.
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78. Kei-go – Höflichkeitssprache
Leider wurden meine Bemühungen um das Wort der Woche durch einen kurzfristigen Japantrip und das anschließende Forumstreffen sabotiert. Ich hoffe aber, ab jetzt erst einmal wieder relativ regelmäßig posten zu können. Wirklich!
Aus unserem Sprachrundgang vom Juli fehlte noch ein Thema, dem ich mich jetzt widmen werde:
敬語 kei-go – die (echte) Höflichkeitssprache.
敬 KEI – Respekt erweisen, verehren, achten
語 GO – Wort, Rede, Sprache
敬語 kei-go ist also die „Sprache des Respekts“ oder so.
Wir haben schon mehrfach gesehen, dass es für Verben verschiedene Höflichkeitsstufen gibt:
höflichkeitsleer – die Form, die man gegenüber guten Freunden oder engen Verwandten benutzt (auch die Wörterbuchform)
standardhöflich – die Form, die man Unbekannten oder weniger Vertrauten gegenüber benutzt (zum Teil wird auch diese schon zum kei-go gezählt).
Dazu kommen noch zwei weitere Stufen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), die zur echten Höflichkeitssprache gehören:
尊敬語 sonkei-go – ehrerbietig; gegenüber Höherrangigen wie Vorgesetzten im Unternehmen, Professoren an Universitäten usw.
尊 SON – jemanden achten/ehren/respektieren
敬 KEI – Respekt erweisen, verehren, achten
尊敬 sonkei – Achtung, Respekt
語 GO – Wort, Rede, Sprache
尊敬語 sonkei-go ist also die „Sprache, um jemanden zu ehren“; somit Ehrerbietigkeit.
謙譲語 kenjō-go – bescheiden; gegenüber Höherrangigen, wenn man von sich selbst spricht
謙 KEN – Bescheidenheit, Demut
譲 JŌ – überlassen, nachgeben, nachstehen
謙譲 kenjō – Bescheidenheit, Anspruchslosigkeit
語 GO – Wort, Rede, Sprache
謙譲語 kenjō-go ist also die „Sprache der Bescheidenheit“.
Beide Formen kann man regelmäßig bilden, es gibt aber einige Verben, die für eine oder beide Höflichkeitsstufen eigene Worte brauchen (womit wir wieder bei den Synonymen wären).
Ein Beispiel ist
食べる taberu – essen
食べます tabemas(u) – die standardhöfliche Form wird normal gebildet (wie immer)
召し上がる meshiagaru – essen, ehrerbietig (in Wörterbuchform)
いただく itadaku – essen, bescheiden (in Wörterbuchform)
oder
見る miru – sehen
見ます mimas(u) – standardhöflich
ご覧になる go-ran ni naru – ehrerbietig
拝見する haiken suru - bescheiden
Kei-go wirkt sich aber nicht nur auf die Verben aus, auch wenn es dort am auffälligsten ist. Da Adjektive wie Verben stehen können, müssen auch diese in höflicher Form verwendet werden.
Außerdem gibt es auch unterschiedlich höfliche Nomen. Beispielsweise ist
だれ dare – die normale Form des Fragewortes „wer?“
どなた donata – die ehrerbietige Form von „wer?“ (beispielsweise fragt die Reiseleiterin どなた様ですか。„Donata-sama des(u) ka?“ – „Wer sind Sie?“, wenn es sich um einen Kunden handelt).
Auch wird bei Nomen oft ein Höflichkeitspräfix verwendet. Vor das Nomen wird entweder die Silbe
お- o- oder
ご- go- gesetzt.
als Kanji werden beide spaßigerweise gleich geschrieben:
御-
Aus unserem Sprachrundgang vom Juli fehlte noch ein Thema, dem ich mich jetzt widmen werde:
敬語 kei-go – die (echte) Höflichkeitssprache.
敬 KEI – Respekt erweisen, verehren, achten
語 GO – Wort, Rede, Sprache
敬語 kei-go ist also die „Sprache des Respekts“ oder so.
Wir haben schon mehrfach gesehen, dass es für Verben verschiedene Höflichkeitsstufen gibt:
höflichkeitsleer – die Form, die man gegenüber guten Freunden oder engen Verwandten benutzt (auch die Wörterbuchform)
standardhöflich – die Form, die man Unbekannten oder weniger Vertrauten gegenüber benutzt (zum Teil wird auch diese schon zum kei-go gezählt).
Dazu kommen noch zwei weitere Stufen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), die zur echten Höflichkeitssprache gehören:
尊敬語 sonkei-go – ehrerbietig; gegenüber Höherrangigen wie Vorgesetzten im Unternehmen, Professoren an Universitäten usw.
尊 SON – jemanden achten/ehren/respektieren
敬 KEI – Respekt erweisen, verehren, achten
尊敬 sonkei – Achtung, Respekt
語 GO – Wort, Rede, Sprache
尊敬語 sonkei-go ist also die „Sprache, um jemanden zu ehren“; somit Ehrerbietigkeit.
謙譲語 kenjō-go – bescheiden; gegenüber Höherrangigen, wenn man von sich selbst spricht
謙 KEN – Bescheidenheit, Demut
譲 JŌ – überlassen, nachgeben, nachstehen
謙譲 kenjō – Bescheidenheit, Anspruchslosigkeit
語 GO – Wort, Rede, Sprache
謙譲語 kenjō-go ist also die „Sprache der Bescheidenheit“.
Beide Formen kann man regelmäßig bilden, es gibt aber einige Verben, die für eine oder beide Höflichkeitsstufen eigene Worte brauchen (womit wir wieder bei den Synonymen wären).
Ein Beispiel ist
食べる taberu – essen
食べます tabemas(u) – die standardhöfliche Form wird normal gebildet (wie immer)
召し上がる meshiagaru – essen, ehrerbietig (in Wörterbuchform)
いただく itadaku – essen, bescheiden (in Wörterbuchform)
oder
見る miru – sehen
見ます mimas(u) – standardhöflich
ご覧になる go-ran ni naru – ehrerbietig
拝見する haiken suru - bescheiden
Kei-go wirkt sich aber nicht nur auf die Verben aus, auch wenn es dort am auffälligsten ist. Da Adjektive wie Verben stehen können, müssen auch diese in höflicher Form verwendet werden.
Außerdem gibt es auch unterschiedlich höfliche Nomen. Beispielsweise ist
だれ dare – die normale Form des Fragewortes „wer?“
どなた donata – die ehrerbietige Form von „wer?“ (beispielsweise fragt die Reiseleiterin どなた様ですか。„Donata-sama des(u) ka?“ – „Wer sind Sie?“, wenn es sich um einen Kunden handelt).
Auch wird bei Nomen oft ein Höflichkeitspräfix verwendet. Vor das Nomen wird entweder die Silbe
お- o- oder
ご- go- gesetzt.
als Kanji werden beide spaßigerweise gleich geschrieben:
御-