Asashoryu zurückgetreten

Wissenswertes zum Thema Ozumo

Moderator: tsunamiko

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GebauerA
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

tsunamiko hat geschrieben:
GebauerA hat geschrieben: Asa hat einige Regeln gedehnt, gebrochen oder halt gar nicht beachtet. Ich finde das gerade er in seiner Position dazu berechtigt ist. Ob dies dann korrekt ist sollte diskutiert werden. Danach hat man sich allerdings daran zu halten!
also wenn sich runde 670 rikishi an die regeln halten können und nur einer nicht, dann sollen für den einen die regeln geändert werden?????
Wo habe ich denn so etwas geschrieben?
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Asashosakari
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

GebauerA hat geschrieben:Wo habe ich denn so etwas geschrieben?
In welche Richtung zielte der folgende Kommentar denn?
GebauerA hat geschrieben:Asa hat einige Regeln gedehnt, gebrochen oder halt gar nicht beachtet. Ich finde das gerade er in seiner Position dazu berechtigt ist.
Dass gerade Asashoryu es sich leisten konnte, mag ja unbestreitbar sein, aber daraus auch gleich eine "Berechtigung" zum Regelbruch abzuleiten...hmm. Ich kann hier diesmal noch nicht mal mit der "die Japaner sehen das aber ganz anders"-Keule kommen, denn eigentlich erwartet man ja auch in unserem Kulturkreis von im Ansehen höhergestellten gerade eine Vorbildfunktion. (Ob sinnvoll oder nicht, sei mal dahingestellt.) Hoffentlich ist der schleichende Zusammenbruch der Zivilisation nicht schon so weit fortgeschritten, dass sich das ins komplette Gegenteil verkehrt hat...

Tikay
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Na ja, erfolgreichen Sportlern oder anderweitig erfolgreichen Personen verzeiht man in unserem Kulturkreis doch jeden Mist, den sie gemacht haben.
Die im Ansehen höher gestellten Personen, wie Du es sagst, müssten eigentlich Topsportler, Politiker, Künstler und wohl auch im Beruf außergewöhnlich erfolgreiche Menschen sein. Sorry, aber eine Vorbildfunktion haben z.B. Politiker und Topmanager eher in umgekehrt proportionaler Hinsicht (ich breche die Regeln bzw. Gesetze, wie es mir gerade passt) und bei den anderen beiden Sparten gilt das ebenfalls nur sehr bedingt. Einem Dieter Baumann hat man ja sogar das Märchen mit der Zahnpastatube abgenommen.
Das hat zwar jetzt nichts direkt mit dem Rücktritt zu tun, aber ich mochte das nicht unwidersprochen so stehen lassen.

Ich bedauere es, dass es zu diesem Rücktritt kommen musste. Es ist die Eigenheit des Sumos, dass man sich dort Sachen nicht leisten kann, die in vermutlich allen anderen Sportarten toleriert worden wären, gerade wenn es sich um den Topstar gehandelt hätte. Ich kann die Sumotraditionalisten verstehen, die sich über das Karriereende freuen. Da mich aber auch im Wrestling (ja, ich schaue Wrestling und weiß, dass das alles abgesprochen ist) nicht sonderlich für die Soapelemente und das Gut vs Böse-Spiel interessiere, sondern mir die Kämpfe auch dort nur unter dem sportlichen Aspekt anschaue, hat der SumoSPORT einen großen Verlust erlitten. Für die Sachen im Sumo außerhalb der Turniere und des sportlichen Wettmessens ist es möglicherweise ein Gewinn.
Bei Muhammad Ali war mir früher seine große Klappe und seine Arroganz auch egal. Ich bin sportlich wohl zu amerikanisiert, als dass ich die Gefühle der Fans des Sumo in seiner Gesamtheit (also mit allen Ritualen etc.) teilen kann. Ich werde die Turniere ohne Asa langweiliger finden.

Asashosakari
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

Tikay hat geschrieben:Na ja, erfolgreichen Sportlern oder anderweitig erfolgreichen Personen verzeiht man in unserem Kulturkreis doch jeden Mist, den sie gemacht haben.
Dass Theorie und Praxis häufig auseinanderfallen, will ich auch gar nicht anzweifeln. (Habe ich ja auch für Asashoryus Fall so dargestellt.) Aber ist es doch noch ein recht weiter Weg von "na gut, wir lassen das mal durchgehen" zu "der/die ist prominent, der/die darf das". Sicher gibt es einige Menschen, die Promis quasi als neuen Adelsstand behandeln, für den "normale" Regeln außer Kraft gesetzt sind, aber zum einem ist das meist recht durchsichtig selektiv - wen man mag, dem gesteht man das Recht auf mieses Verhalten zu*, anderen halt nicht - und zum anderen glücklicherweise (noch) nicht mehrheitsfähig.

Und wie du ja auch darstellst, haben manche Berufsgruppen sich nicht umsonst ihren kollektiven Ruf ruiniert. Bei gesamtgesellschaftlich eher "unwichtigen" Gruppen wie Sportlern und Schauspielern ist halt nur die Schwelle höher als bei Politikern und Managern, bis Volkes Meinung kippt. Asashoryu hat es leider geschafft, die japanische Schwelle wiederholt und in beeindruckender Manier zu überschreiten. Und der Verband hat nun die Reißleine gezogen, bevor es in der Tat auch dort den Ruf des kompletten Berufsstandes erwischt. (Wobei der Ruf der Verbandsleitung sicherlich schon längst gelitten hat.) Wenn es nicht parallel auch noch die Drogen- und Prügelskandale gegeben hätte, wäre Asashoryu womöglich noch dabei, aber als wahrgenommener Teil einer unheiligen Dreifaltigkeit von rufschädigenden Einflüssen war sein Abschied wohl schlussendlich unvermeidlich.

* Eine interessante Dynamik, die mir neulich im englischen Forum erst so richtig klar geworden ist - viele Asashoryu-Fans dort drüben hatten (und haben teilweise noch immer) die Angewohnheit, das von der Presse gezeichnete Bild von Asashoryu für vollkommen falsch zu halten, das von genau denselben Journalisten gezeichnete Bild von Hakuho aber für völlig zutreffend. Und das sind schon die "vernünftigen" Asashoryu-Fans, nicht diejenigen geistig Umnachteten, für die im Kyokai sowieso nur Rassisten sitzen.

Tikay
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Ich wollte Asas verhalten auch nicht entschuldigen, ich widersprach nur der Aussage mit der Vorbildfunktion. Dieses Ideal galt im Sport bis zu dem Zeitpunkt, als man dort Millionär werden konnte.

Asa hat ganz sicher eine Grenze überschritten, bei der der Sumoverband eingreifen musste. Es ist halt Sumo, da sind die Maßstäbe anders als beispielsweise im Fussball oder Boxen. Ich war halt sportlich ein Anhänger von ihm gewesen, weil es einfach ein anderes Sumo war, als dass von Takanohana, Akebono, Musashimaru und Co., durch die ich den Sport kennenlernte.
Nachvollziehen kann ich aber die Entscheidung des Verbandes trotzdem, nur wird für mich der Sumosport ärmer dadurch.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

Tikay hat geschrieben:Ich wollte Asas verhalten ....
Deiner Aussage wuerde ich zustimmen
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tsunamiko
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tsunamiko »

Tikay hat geschrieben:Ich wollte Asas verhalten auch nicht entschuldigen, ich widersprach nur der Aussage mit der Vorbildfunktion. Dieses Ideal galt im Sport bis zu dem Zeitpunkt, als man dort Millionär werden konnte.

Asa hat ganz sicher eine Grenze überschritten, bei der der Sumoverband eingreifen musste. Es ist halt Sumo, da sind die Maßstäbe anders als beispielsweise im Fussball oder Boxen. Ich war halt sportlich ein Anhänger von ihm gewesen, weil es einfach ein anderes Sumo war, als dass von Takanohana, Akebono, Musashimaru und Co., durch die ich den Sport kennenlernte.
Nachvollziehen kann ich aber die Entscheidung des Verbandes trotzdem, nur wird für mich der Sumosport ärmer dadurch.
das sieht man vielleicht nicht überall so....das hat madorosumaru vor den olympischen spielen im englischen forum gepostet, als es auch darum ging ... promistatus und so

zitat

für die, die die aufregung um asashoryus unfähigkeit dem image des "sumosymbols" gerecht zu werden, hier ein ausschnitt aus japan today. die japaner nehmen die verantwortung ihrer helden ernst, genau wie die verpflichtung gegenüber der rolle und der gesellschaft.
vancouver - [snowboarding] der teilnehmer kazuhiro kokubo wurde von der veranstaltung zum willkommen der japanischen athleten im olympischen dorf ausgeschlossen, weil er nicht korrekt gekleidet zur abreise am narita airport in japan erschien.

"ich weiss ich habe einen fehler gemacht, ich werde nicht zulassen, dass es meinen wettkampf beeinflusst" sagte kokubo, der am flughafen mit loser krawatte und einem aus der hose hängenden hemd gesichtet wurde.

kokubo ist einer der wenigen japaner von denen man eine medaille in vancouver erwartet. als die medien fotos von ihm am flughafen veröffentlichten ging eine flut von ungehaltenen anrufen beim joc und der nationalen ski vereinigung ein. "wie kann er es wagen sich so anzuziehen und auszusehen. weiss er nicht, dass er japan in den augen der welt repräsentiert" kokubo musste sich bei einer pressekonferenz entschuldigen und die drei trainer, die ihn auf dem flug begleiteten wurden #"verwarnt" weil sie es an der nötigen führung hatten mangeln lassen. ich denke es gibt überll takasagos, auf den pisten wie auf dem dohyo

sogar der chef des joc musste sich öffentlich äussern. "wir planen keine disziplinarmassnahmen während der olymischen spiele" aber er behielt sich das recht vor weitere massnahmen zu ergreifen nach dem ende der veranstaltung. "
zitatende

und der hatte nur einen gelockerten schlips und ein unordentliches hemd......verglichen mit asa ein waisenknabe
...there are so many different ways that lead to the gods
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but only one way that leads to the next gucci boutique...........


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Tikay
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Klar haben die Japaner in vielen Dingen gänzlich andere Ansichten als wir in Europa, insbesondere zum Individualismus. Gut finden, muss ich das ja trotzdem nicht.
Ich kann den geforderten Rücktritt von Asa dabei noch weit mehr nachvollziehen, als diesen Unsinn (aus meiner Sicht!) mit dem Dresscode. Das sind Sportler, die zu Olympia reisen. Glauben die Kritiker ernsthaft, dass das Ausland tatsächlich die Japaner negativer sieht, weil da ein paar ohne Krawatte oder mit Hemd aus der Hose einfliegen?
Eher im Gegenteil würde ich sagen.
Pervers finde ich die Entschuldigung auf einer dafür einberufenen Pressekonferenz. Aus meiner Sicht geradezu unfassbar und absurd.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Stevebono »

@Tikay

ist hier zwar OT, aber ich bin auch Wrestling-Fan :doppelätsch

Klar ist dort vieles Show und die Kämpfe müssen abgesprochen sein, sonst gäbe es in jedem Kampf unzählige Knochenbrüche und andere schwerste Verletzungen!

Aber unter dem sportlichen Aspekt ringt mir keine andere Sportart mehr Respekt gegenüber diesen Athleten ab :Chinese

Mein "Liebling" dort zur Zeit ist Jeff Hardy :twisted:

Allein seine Flugeinlagen sind der absolute Wahnsinn, Artistik auf absolutem Weltniveau gepaart mit Athletik.

An rumschubsenden Riesenbabys ala "Big Show" oder "Great Khali" kann ich mich allerdings nicht erwärmen!

"Woooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo"
Ein Kluger bemerkt alles; ein Dummer macht über alles eine Bemerkung

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tainosen »

Mir fällt im Zusammenhang mit dem Diskussionsverlauf folgendes Zitat ein:

"Fortschritt ist nur möglich, wenn man intelligent gegen Regeln verstößt!"
Boleslaw Barlog (*1906),
dt. Regisseur u. Generalintendant


Nur: Kann und soll es im Ozumo Fortschritt geben?
Passt Fortschritt zum Ozumo? z.B. In Sachen Videobeweis ist Ozumo im Vergleich mit der FIFA Science Fiction. Wollte Asashoryu Fortschritt bewirken oder war er einfach nur ein unerzogener extrovertierter Rümpel?

Jedenfalls erlaube ich mir als Asafan festzustellen, dass seine Regelverstösse nicht intelligent waren :roll: .
Wo Elefanten sich bekämpfen, hat das Gras den Schaden.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von GebauerA »

tainosen hat geschrieben:"Fortschritt ist nur möglich, wenn man intelligent gegen Regeln verstößt!"
Boleslaw Barlog (*1906), dt. Regisseur u. Generalintendant
Super Zitat!

Um mal hier meinen Standpunkt zu verdeutlichen. Ich denke nicht das Asa "intelligent" gegen die Regeln verstossen hat, um einen "Fortschritt" zu ermoeglichen, er hat es IMHO wohl gemacht, weil er selbst Vorteile hatte und ein bisserl egozentrisch/egoistisch ist. Andererseits hat er einige Diskussionen angeregt und das ist doch in Ordnung.

Dazu gehoert im uebrigen so ein Kleinkram wie das erkennbare zeigen von Freude nach einem Gewinn des Kampfes (oder halt das Ballen der Faust) - so was wird in Zukunft wohl auch normal werden, wenn mehr Auslaender zu Yokozunas werden.
--
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Asashosakari »

GebauerA hat geschrieben:Dazu gehoert im uebrigen so ein Kleinkram wie das erkennbare zeigen von Freude nach einem Gewinn des Kampfes (oder halt das Ballen der Faust) - so was wird in Zukunft wohl auch normal werden, wenn mehr Auslaender zu Yokozunas werden.
Ja, da hat Asashoryu als erster ausländischer Yokozuna natürlich zwangsläufig neue Maßstäbe gesetzt...

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tainosen »

GebauerA hat geschrieben: Dazu gehoert im uebrigen so ein Kleinkram wie das erkennbare zeigen von Freude nach einem Gewinn des Kampfes (oder halt das Ballen der Faust) - so was wird in Zukunft wohl auch normal werden, wenn mehr Auslaender zu Yokozunas werden.
So gehen die Meinungen auseinander - gerade dies ist für mich kein Kleinkram sondern Essential des Ozumo. Man sollte dankbar für den Sieg sein und dem unterlegenen Gegner Respekt zollen auf dem Doyho.
In der Kabine oder später im Interview kann der Sieger dann seiner Freude Ausdruck verleihen - wie auch immer.
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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von Tikay »

Man kann doch Freude zeigen und den Gegner trotzdem respektieren, oder? Das Eine schließt doch das Andere nicht aus. Soll man ne Gesichts-OP machen lassen, nur damit man nach einem Kampf nicht lächelt oder grinst?
Ich kann völlig verstehen, wenn man Asashoryu wegen seiner Eskapaden nicht leiden kann. Doch wenn ein Roger Federer nach dem verwandelten Matchball gegen Nadal nicht jubeln dürfte, weil er damit vermeintlich keinen Respekt vorm Gegner zeigt, würde mich das ziemlich verwundern.
Klar sollte man keine so lächerliche Siegesshow wie beim Boxen abziehen, die teilweise noch die Punktrichter beeinflussen soll, doch der Sumosport wird sicher nicht dadurch gefährdet, dass ein Yokozuna Emotionen zeigt.

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Re: Asashoryu zurückgetreten

Beitrag von tainosen »

Tikay hat geschrieben:Ich kann völlig verstehen, wenn man Asashoryu wegen seiner Eskapaden nicht leiden kann. Doch wenn ein Roger Federer nach dem verwandelten Matchball gegen Nadal nicht jubeln dürfte, weil er damit vermeintlich keinen Respekt vorm Gegner zeigt, würde mich das ziemlich verwundern ...
Ich konnte Asashoryu trotz seiner Eskapaden leiden. Aber Dein Vergleich erscheint mir wie die Gleichung Ozumo:Tennis=Apfel:Birne.
Ozumo ist eben ein japanischer Sport, so wie z.B. das Fechten von französicher Sprache, Regeln und Benimmvorschriften geprägt ist.

Ich bin als Kampfrichter im Karate (jap. Verband) tätig - auch etwas urjapanisches. Wenn jemand eine Wertung erhält, hat er sich zum Kampfrichter zu verbeugen. Übermäßige Freude über Wertungen oder den Sieg auf der Kampffläche gelten als unsportlich und führen ggf. zu Verwarnungen.
Diese mitunter für uns nicht nachvollziehbare Regelung hat vielleicht damit etwas zu tun, dass es im japanischen Kulturkreis als viel schwieriger und erstrebenswerter gilt, sich ständig selbst zu besiegen (Training, Fleiß, Kontrolle, Respekt) als den Gegner.
Und von Nicht-Freuen ist ja nicht die Rede. Es geht nur um den Ausdruck der Freude auf dem Dojo. :stomp
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Beitrag von Hakanonami »

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