hakuho - ich plane oyakata zu werden

[tsunamiko]

hakuho hat öffentlich erklärt, dass er wünscht nach seinem rücktritt im kyokai zu bleiben und oyakata zu werden. es ist das erste mal, dass er dieses öffentlich kundtat. es passierte heute bei einem interview im auslandskorrespondentenclub. "ich verdanke alles was ich bin dem sumo. nach meinem rücktritt plane ich in japan zu bleiben, oyakata zu werden und deshi zu trainieren." sagte er. er wurde gefragt wie seine landsleute wohl auf diese ankündigung reagieren würden. "die mongolen sind stolze leute. mein bleiben in japan wird von einigen wohl nicht gutgeheissen werden. ich werde versuchen jedem die gründe dafür verständlich zu machen" sagte er. um oyakata zu werden muss er ein kabu besitzen, etwas das nur japanischen staatsbürgern möglich ist, was natürlich heisst, das hakuho sich um die staatsbürgerschaft bemühen muss. es gab in der vergangenheit gerüchte, dass er eventuell in die mongolische politik gehen könnte, aber wie es scheint überlässt er das dem anderen yokozuna asashoryu

er berührte auch den punkt kawaigari. "ich habe das in der vergangenheit 45 minuten am stück gehabt. hinterher habe ich geheult. mein anideshi sagte mir dann, dass es mich stärker machen würde und ich solle kämpfen und ich weinte noch mehr. es ist der grund warum ich da bin wo ich bin" erklärte er

dank an moti

[Akebono]

Hallo Tsunamiko,

mich freut es, dass Hakuho Oyakata werden möchte. Wie hoch sind denn seine Chancen, die japanische Staatsbürgerschaft zu bekommen, einzuschätzen und wie viel Geld muss er für das erforderliche Toshiyori-kabu aufbringen?

Bis bald!

[Raishu]

Hallo Tsunamiko,

mich freut es, dass Hakuho Oyakata werden möchte. Wie hoch sind denn seine Chancen, die japanische Staatsbürgerschaft zu bekommen, einzuschätzen und wie viel Geld muss er für das erforderliche Toshiyori-kabu aufbringen?

Bis bald!

Das Erlangen der Staatsbürerschaft sollte kein großes Hindernis darstellen, sofern Hakuho seine weiße Weste wahrt (juristisch gesehen).

Die Preise für ein Kabu sind unterschiedlich hoch, da auch hier das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt. In einem Artikel wurde einmal vermerkt, dass die meisten Kabus für Preise zwischen 300 u. 550 Millionen Yen über die "Ladentheke" gehen (Quelle kann ich leider nicht mehr angeben).

Edit: Tamanaogijima nennt auf seiner Oyakata-Website einen Wert von 500 Millionen Yen für besonders prestigeträchtige Kabus.

[Asashosakari]

Auswahl hat er ja...die nächsten garantierten Veränderungen im Tatsunami-ichimon:

Ikazuchi - im Tatsunami-beya, Ruhestand Juni 2011
Oshima - eigener Heya, Ruhestand April 2012, geht an Kyokutenho
Urakaze - im Kiriyama-beya, Ruhestand Dezember 2012
Takekuma - im Tomozuna-beya, Ruhestand November 2013
Asahiyama - eigener Heya, Ruhestand März 2015, kein offensichtlicher Nachfolger
Kiriyama - eigener Heya, Ruhestand Mai 2016, kein offensichtlicher Nachfolger
Tomozuna - eigener Heya, Ruhestand Juni 2017, geht sicherlich an Kaio, aber dadurch würde ein anderer Kabu frei werden

Hakuho wird erst 2015 30 Jahre alt, an der Front also sicherlich keine Probleme. Ich tippe jetzt einfach mal auf Ikazuchi, allein schon weil Aminishiki irgendwann sein Ajigawa-kabu brauchen wird (bzw. sein Bruder) und so schnellstmöglich eine sichere Ausweichmöglichkeit für Hakuhos Stallkollegen Kobo verfügbar wäre. Und Ikazuchi würde auch vom "Anspruch" her passen, schließlich war das mal (okay, vor 100-130 Jahren) einer der Topställe im Sumo.

Dazu müsste er natürlich bis dahin schon die Staatsbürgerschaft gewechselt haben, aber wenn sie jetzt schon darüber reden... Akebono war auch erst 26, als er's gemacht hat, wäre also nicht besonders ungewöhnlich. (Edit: Und Musashimaru sogar schon mit 24.)

[tsunamiko]

in link zu einem artikel in englisch

http://www.pr-inside.com/hakuho-support ... 183194.htm

[Meyeryu]

Wobei es sogar sein kann, das er, wenn er aussergewöhnliche Leistungen als Yokozuna bringt, ein eigenes Kabu bekommt, also Hakuho-Oyakata wird.

[tsunamiko]

hakuho wurde bei dem interview auch nach seinem verhältnis zu asashoryu gefragt. "das ist eine schwierige frage...", meinte er und versuchte eine antwort zu vermeiden. aber die auslandspresse war ausdauernd und beharrte auf einer antwort "ich mag ihn sehr..." sagte er schliesslich, mit einem bitteren lächeln. "ich bin grösser und schwerer als er, also ist er offensichtlich schneller. deshalb muss ich mein bestes geben mit seinem tempo mitzuhalten", enthüllte er

Bild

[Raishu]

Hakuho wird erst 2015 30 Jahre alt, an der Front also sicherlich keine Probleme. Ich tippe jetzt einfach mal auf Ikazuchi, allein schon weil Aminishiki irgendwann sein Ajigawa-kabu brauchen wird (bzw. sein Bruder) und so schnellstmöglich eine sichere Ausweichmöglichkeit für Hakuhos Stallkollegen Kobo verfügbar wäre.

Interessanter Gedanke!

Ich habe zuletzt mal ein mögliches "Bäumchen-wechsel-dich-Spiel" auf dem Papier aufgezeichnet, und bin in Sachen Hakuho bei Takekuma/Asahiyama gelandet. Hakuho wäre dann zwischen 28 u.30 Jahre alt, also in der "Blütezeit" für den Erwerb eines Titels.

Ikazuchi kabu sehe ich eher bei Asofuji.
Warum ausgerechnet ein mittelprächtiger Juryo-Rikishi wie er? Sollte er die notwendige Anzahl von 30 Basho als Sekitori erreichen, hat er mit seinem Bruder, seinem Onkel und seinem koenkai einen finanzstarken Background, der ihm durchaus behilflich sein könnte, regulärer Besitzer eines Titels zu werden (sofern keine Unstimmigkeiten zwischen den Parteien herrschen).

Im Tatsunami Ichimon werden binnen der nächsten 8 Jahre so viele Kabu frei (wie du ja bereits aufgelistet hast), jedoch sind nur sehr wenige potentielle "japanische" Trainer verfügbar (sofern nicht Kasugao, Kokkai und Harumafuji japanische Staatsbürger / Oyakata werden wollen).
Ich denke, dass die Verantwortlichen des Ichimons darauf achten werden, dass nicht noch mehr Kabu á la Wakafuji den "Verband" verlassen (was ja automatisch ein Stimmen - und Kontrollverlust bei diversen Wahlen bedeuten würde).

Ich könnte es mir so vorstellen (so "wild" diese Vermutung auch sein mag, irgendwie erscheint sie mir realistisch):

Ikazuchi -> Asofuji
Urakaze -> Kyokunankai
Takekuma/ Asahiyama -> Hakuho (geht wiederum auf Leihbasis an Kobo)

... danach die Sinnflut...

Kommentare und Anmerkungen und sind erwünscht!

[Asashosakari]

Schön, dass du Kyokunankai zutraust, auch die restlichen Juryo-Basho zusammenzukratzen. Das wäre nämlich sonst mein erster Einwand gewesen. Ansonsten stimme ich dir grundsätzlich zu, dass momentan etwas wenig Nachwuchs vorhanden ist, zumindest im Bereich der "vollen" Qualifikation. (Kann sich aber innerhalb von 8-10 Jahren auch schnell ändern, z. B. via Daishoumi und Homarefuji, und ein paar Jahre Leerlauf kann man immer über Verleihungen überbrücken.) Interessant ist vielleicht, warum Takahama immer noch in der Makushita rumkrebst...könnte der vielleicht schon ein Erbkabu organisiert haben? Dafür würden seine 25 Turniere immerhin reichen.

Asahiyama ist dann noch ein ganz anderer Fall...mich würde wirklich interessieren, ob man im Kyokai besondere Bedeutung der Tatsache beimisst, dass das Heya der letzte verbleibende Link zum Osaka-Sumo ist, oder ob sowas inzwischen egal ist. Gehofft hat man jedoch sicherlich, dass Daimanazuru als "Letzter in der Linie" zumindest die 20 Turniere zum Erben zusammenbringt, aber dass er es nochmal in die Juryo schafft (selbst für nur ein Basho), möchte ich bezweifeln. Aber wer weiß, ob in so einem Fall nicht sogar Ausnahmen möglich sind.

Andererseits wäre es ja vielleicht auch ganz interessant, wenn "das letzte Heya des Westens" von einem Mongolen übernommen werden würde...

[tsunamiko]

und noch ein artikel zu dem interview

http://www.straitstimes.com/Breaking%2B ... 63992.html

[Watashi]

Hakuho war wohl in Plauderstimmung, weil er laut Japan Times auch noch über Steroid-Tests im Sumo und seine Technik und sein Anfänge.

Er sagte, dass die sumotori in absehbarer Zeit auf Steroide getestet werden sollen. "Wir werden definitv damit anfangen, zu testen. Das wurde schon beschlossen. Ich habe gehört, dass es irgendwann dieses Jahr anfangen soll." Da Steroid-Nutzung bisher nicht zu den diversen Skandalen des Sumo gehört, scheint Hakuho zu glauben, dass es eher eine Präventivmaßnahme sein soll. Hakuho: "Ich glaube nicht, dass es in der Vergangenheit Steroid-Nutzung im Sumo gab. Aber in der ganzen Sportwelt ist das ein wichtiges Thema geworden. Wenn wir an die nächste Generation an Kindern denken, die in der Zukunft sumotori werden wollen, wollen wir sicher gehen, dass sie wissen, dass solche Sachen schlecht für den Körper und die Gesundheit sind. Daher kam die Idee auf, schließlich mit den Tests anzufangen."

Er sprach auch über seine technischen Fähigkeiten: "Viele japanischen Sumoringer sagen, dass sie eine bestimmte Technik haben, mit der sie besonders stark sind. Ich glaube nicht, dass ich eine Spezialtechnik habe. Die einzige Sache, bei der ich sehr gut bin, ist yorikiri."
Er sagte auch, dass er im Moment die Techniken von Futabayama, dem 35. yokozuna (1937-1945) studiere, der den Beginn des Kampfes besonders wichtig fand. Hakuho: "Es war der 35. yokozuna. Er hält auch den Rekord mit 69 Siegen in Serie. Ich denke, er war brilliant in seiner Analyse und ich sehe in ihm eine Art Gott." Hakuho sagte, durch diese Lehren bekomme er einen anderen Ansatz zum Sumo. So sei es oft derjenige, der als zweiter in den tachiai gehe, der am Ende des Kampf gewinne. Hakuho: "Ich konzentriere mich darauf, als erster in den tachiai zu gehen und den mawashi meines Gegners zu greifen.
Bevor er in den Sumo-Olymp aufstieg hatte Hakuho harte Zeiten zu überstehen. Als er 2001 in Japan ankam, wog er gerade einmal 62 kg und hatte Schwierigkeiten ein heya zu finden, das ihn aufnahm. "Als ich nach Japan kam, war ich 15 Jahre alt, ich sprach kein Japanisch, ich wusste nichts über Japan, ich konnte mich nicht zurechtfinden, ich wusste gar nichts," so Hakuho. "Die Sumo-Welt ist sehr, sehr hart. Nicht nur das Training, alles war schwer für mich. Aber ich habe es durchgestanden und nicht aufgegeben und deshalb sitze ich heute vor Ihnen. Heute erscheine ich Ihnen glücklich, aber damals habe ich jeden Tag geweint."

[Asashosakari]

In Tabloid Zakzak haben sie sich heute auch mit der Frage nach Hakuhos zukünftigem Kabu befasst und man postuliert geradezu einen "Kampf" der Oyakata um das Recht, an Hakuho verkaufen zu dürfen - und stellt die Behauptung auf, dass der aktuelle Ikazuchi-oyakata sehr daran interessiert sei, dass Hakuho diesen einstmals großen Namen zu neuer Blüte führen solle.

Der 62-jährige Oyakata, ehemals als Toda und Haguroiwa unterwegs und im Höchstrang Komusubi, hat ein gewisses Maß an Berühmtheit dafür, dass er Taihos Siegesserie nach 45 Kämpfen mit einem zweifelhaften Sieg stoppte (was dann zur Einführung des Videobeweises führte), scheint aber wohl nach seiner Karriere viele gesundheitliche Probleme gehabt zu haben und ist mittlerweile an den Rollstuhl gefesselt, so dass er selbst nicht in der Lage war, der Reputation des Ikazuchi-Namens gerecht zu werden.

Ach ja, und weniger spektakulär - Personen aus Hakuhos Umfeld gehen davon aus, dass er als Yokozuna und mit umfangreichem Kreis an finanziellen Unterstützern keinerlei Probleme haben sollte, sich ein Kabu zu leisten, wenn er dann erst mal die Staatsbürgerschaft gewechselt hat. "Knapp 200 Millionen Yen" wird dabei von Zakzak als die aktuelle Preislage angegeben.

Wobei es sogar sein kann, das er, wenn er aussergewöhnliche Leistungen als Yokozuna bringt, ein eigenes Kabu bekommt, also Hakuho-Oyakata wird.

Absolut, wobei ich mir allerdings auch vorstellen kann, dass das in einer allseitigen Gesichtswahrung enden würde, sprich das Kyokai macht Hakuho das Angebot, und er schlägt es wie Chiyonofuji aus und nimmt lieber ein reguläres Kabu. Es gibt schließlich mit Sicherheit Kreise im Kyokai und dessen Umfeld, die nicht auch noch die besonders prestigeträchtigen lebenslangen Kabus für Ausländer geöffnet sehen wollen, aber einfach verweigern kann sich das Kyokai auch nicht, wenn Hakuho auf über 20 Turniersiege kommen sollte.