Ein neues Leben nach dem Sumo

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Watashi
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Ein neues Leben nach dem Sumo

Beitrag von Watashi »

Das Leben nach dem Sumo muss nicht in einem Chanko-Restaurant enden, wie Baba Hayato beweist. Dieser war fünf Jahre lang ein (wenig erfolgreicher) sumotori und ist jetzt als Copilot bei einer Tochtergesellschaft der All Nippon Airways (ANA, Japans zweite große Fluglinie neben Japan Airlines) beschäftigt.
Baba war bis zum aki basho 2000 für fünf Jahre beim Onomatsu-beya des ehemaligen sekiwake Masurao unter dem shikona Daitoma aktiv, kam aber nie über die jonidan hinaus. Nach seinem Rücktritt ging er in die USA und machte dort seinen Pilotenschein, bevor er nach Japan zurückkam. Jetzt ist er eben Copilot von Propellerflugzeugen für eine ANA-Tochter.

Leider finden nicht alle sumotori nach ihrem Rücktritt eine sinnvolle zweite Karriere. Die Nihon Sumo Kyokai beginnt deshalb jetzt damit, Möglichkeiten zu suchen wie für rikishi, die den Sport frühzeitig verlassen, ein Job außerhalb des Rings gefunden werden kann.
Yoshino Sadao, Präsident des Unternehmens Prima Management Service Co. hat letzten Mai an einem Treffen mit den 53 shisho der heya teilgenommen. Er hat dort Informationsmaterial verteilt, um zu zeigen, dass er bereit ist, mit rikishi über ihre Arbeit nach dem sportlichen Rücktritt zu reden und als Vermittler bei ihrer Jobsuche zu helfen. Er sagt: „Sumo Ringer haben ein stärkeres Bewusstsein dafür, für Kinder oder ältere Leute nützlich zu sein, als andere Sportler.“ Es hat seit dem Treffen im Mai schon Kontakte zu verschiedenen shisho und rikishi aufgenommen. Er arbeitet auch mit professionellen Fußballspielern in unteren Ligen und mit Radprofis.

Das Sekretariat der professionellen J.League im Fußball hat schon seit längerem Beratungs- und Unterstützungsprogramme für Spieler, die zur Schule gehen wollen oder Jobs außerhalb des Fußballfeldes suchen. Dazu wurde schon 2002 ein Karriere-Unterstützungszentrum eingerichtet. Nippon Professional Baseball hat letztes Jahr mit der Gründung des NPB Second Career Center begonnen, Spielern zu helfen, eine Job in einem Unternehmen nach ihrem Rücktritt aus dem Sport zu bekommen.
Die Nihon Sumo Kyokai hat langezeit hinter diesen Bemühungen anderer Sportarten hinterhergehinkt, die Spielern helfen sollen, die frühzeitig aus dem aktiven Sport ausscheiden. Bisher mussten die ehemaligen rikishi vor allem auf ihren alten shisho vertrauen, dass der ihnen half, einen neue Arbeit zu finden.

Baba hat die High School abgebrochen, um sich dem Onomatsu-beya anzuschließen. Er sagt, was auch seiner Sicht wichtig für einen rikishi ist, der eine Karriere nach dem Sumo sucht: „Ein sumotori sollte niemals als Ausrede gelten lassen, dass er nur einen Mittelschulabschluss hat oder nur ein Ringer war.“ Baba hat sich damals Onomatsu oyakata anvertraut und ihm gesagt, dass er davon träumt, Pilot zu werden. Der shisho hat daraufhin Informationen von einem Piloten eingeholt, der in der Nachbarschaft wohnte und damit Baba den Einstieg in sein neues Leben ermöglicht.

Quelle: Japan Times

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