Erster Prozess zum Tod von Tokitaizan beginnt

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Watashi
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Erster Prozess zum Tod von Tokitaizan beginnt

Beitrag von Watashi »

Die drei Sumoringer, die angeklagt sind, den Tod ihres 17-jährigen Stallgefährten Tokitaizan mitverursacht zu haben, haben sich zu Beginn ihres Gerichtsverfahrens am Dienstag vor dem Nagoya District Court schuldig bekannt. Zu Erinnerung: Tokitaizan starb im Sommer letzten Jahres, als Todesursache wird inzwischen Tod durch Schock infolge multipler Verletzungen angenommen.
Izuka Yuichiro (25), Kimura Masakazu (25) und Fujii Masanori (23) gestanden, Saito Takashi (alias Tokitaizan) geschlagen zu haben. Sie gaben aber an, dass dies auf Anweisung ihres damaligen shisho, dem ehemaligen Tokitsukaze-oyakata, heute: Yamamoto Junichi (58), geschehen sei. Die drei sind, wie Yamamoto auch, der Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Yamamoto wird jedoch in einem getrennten Verfahren angeklagt, das noch nicht begonnen hat.

In ihrem Eröffnungsplädoyer sagte die Staatsanwaltschaft, Yamamoto habe die drei Ringer angewiesen, das Opfer anzugreifen. Sie sagte auch, dass Yamamoto den Angeklagten befohlen habe, der Polizei nicht zu erzählen, dass sie das Opfer mit einer Bierflasche geschlagen hätten. Die Staatsanwaltschaft führte aus, dass die drei Ringer und Yamamoto sich verschworen hätten, Saito mit einer Bierflasche und einer Holzstange zu schlagen. Dies geschah in der Nacht des 25. Juni 2007 in der Unterkunft und den Trainingseinrichtungen des heya in Inuyama, Präfektur Aichi (in der Nähe von Nagoya). Darüber hinaus wurde das Opfer laut Staatsanwalt am folgenden Morgen zu einer Trainingseinheit von über 30 Minuten gezwungen, während der die Angeklagten ihn wiederholt zu Boden geworfen und ihn mit einem Metallschläger geschlagen hätten.
Die Verteidiger sagten dem Gericht, dass es den Angeklagten nicht möglich gewesen sei, gegen die Anweisungen ihres shisho zu handeln. Sie hätten außerdem versucht, Saito geradezubiegen, nachdem er aus dem Trainingslager geflohen war.

Saito starb am Nachmittag nach dem Gewalttraining. Die Todesursache wurde zuerst als akutes Herzversagen angegeben, daher schloss die Polizei Fremdverschulden erst einmal aus. Eine Autopsie, die auf Verlagen der Familie später durchgeführt wurde, ergab jedoch, dass Saito als Resultat eines Schocks in Folge multipler Schlagtraumata starb. Nachdem eine weitere Autopsie dieses Resultat untermauerte, verhaftete die Polizei Yamamoto und die drei Ringer im Februar unter dem Verdacht der Körperverletzung mit Todesfolge.
Yamamoto hatte direkt nach dem Tod Saitos noch versucht, die Einwilligung der Familie für eine schnelle Einäscherung und Begräbnis der Leiche zu bekommen, ohne dass diese den Körper noch einmal sehen sollte. Das hatte Verdacht erregt. (Japan Times)

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