Die Rückkehr des Isegahama-beya

Wissenswertes zum Thema Ozumo

Moderator: tsunamiko

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Watashi
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Die Rückkehr des Isegahama-beya

Beitrag von Watashi »

Etwa ein Jahr nach seiner Auflösung laufen laut Sankei Sports Bestrebungen, das Isegahama-beya wieder aufleben zu lassen. Das Isegahama-beya gehörte lange zu den berühmteren heya im Sumo.
Der langjährige Isegahama oyakata (ehem. Ozeki Kiyokuni) gehörte zur Führung des Tatsunami-Isegahama-rengo (heute: Tatsunami-ichimon), bevor er letztes Jahr im November die Altersgrenze erreichte und in den Ruhestand gehen musste. Sein Nachfolger (ehem. M1o Katsuhikari) erreichte die Altersgrenze im August diesen Jahres. Im Hinblick darauf löste er das Isegahama-beya zum 1.2.2007 auf und ging mit seinen zwei rikishi und einem gyoji zum Kiriyama-beya im gleichen ichimon. Danach wurde das Tatunami-Isegahama-rengo umbenannt in Tatsunami-ichimon. Im Moment vertreten Oshima oyakata (ehem. Ozeki Asahikuni) und Tomozuna oyakata (ehem. Sekiwake Kaiki) das ichimon als riji und helfen bei der Leitung der kyokai.

Der Plan für die Wiederbelebung des heya ist, dass der jetzige Ajigawa oyakata (ehem. Yokozuna Asahifuji; 47 Jahre) den Isegahama-kabu übernimmt und damit sein eigenes heya in Isegahama-beya umbenennt. Seine rikishi bleiben natürlich bei íhm. Das soll möglichst bis zum hatsu basho (shonichi: 13.1.2008) durchgeführt werden. Er übernimmt damit die schwere Verantwortung, das traditionsreiche heya weiterzuführen respektive wiederzubeleben.
Ajigawa oyakata hat sich im Moment nicht dazu geäußert, weil er mitten im Training für das Kyushu basho steckt, aber aus dem Umfeld des heya wurde gesagt, dass der vorletzte Isegahama oyakata (Ozeki Asahikuni) an ihn herangetreten sei und ihn um die Weiterführung des heya gebeten habe. Damit soll die Tradition des Sumo hochgehalten werden, auch als Gegengewicht zu den vielen Skandalen, in die vor allen ausländische rikishi verwickelt waren (Asashoryu und Baruto werden genannt).
Das Ajigawa-beya hat mit 19 deshi die meisten rikishi des Tatsunami-ichimon, darunter Sekiwake Aminishiki und Komusubi Ama (andere heya im ichimon: Oshima 10 rikishi, Tomozuna 11, Kiriyama 8 incl. der von alten Isegahama-beya übernommenen). Deshalb wird von ihm auch die Fortsetzung der Tradition erwartet.

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gernobono
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Beitrag von gernobono »

ich bin mir nicht sicher, wo ich danach suchen soll, aber wer ist der nächste rikishi des ichimons, der zurücktreten könnte?

offenbar herrscht zb. beim takasago-ichimon ein toshiyori-mangel, aber das tatsunami- und auch das nishonoseki-ichimon (takegawa [besitzer: tochinonada]) haben eines frei.....wenn moto-asahifuji das isegahama-beya übernimmt, wird seines ja frei oder zumindestens tauscht er es mit dem derzeitigen besitzer....

eigentlich müsste das isegahama-toshiyori ja noch dem moto-kiyokuni gehören.......und der ist ja schon in rente......sein nachfolger hat das kabu wohl nur geliehen.......

das kabu-dingens ist anscheinend sehr kompliziert......
Zuletzt geändert von gernobono am 1. Nov 2007 22:43, insgesamt 1-mal geändert.

Futschikato

Beitrag von Futschikato »

:D

toll, ich habs mir 2 mal durchgelesen !! :wink:

immerhin, was kabu ist hab ich ja letztens gelernt 8) 8)


werds mir morgen nochmal in ruhe ...und evtl. mit etwas mehr drogen ...durchlesen :wink: :twisted: kann ja nicht angehen das ihr schlauer seid als ich

Takamueda
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Beitrag von Takamueda »

gernobono hat geschrieben:ich bin mir nicht sicher, wo ich danach suchen soll, aber wer ist der nächste rikishi des ichimons, der zurücktreten könnte?
Kaio
Takamueda

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gernobono
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Beitrag von gernobono »

Takamueda hat geschrieben:
gernobono hat geschrieben:ich bin mir nicht sicher, wo ich danach suchen soll, aber wer ist der nächste rikishi des ichimons, der zurücktreten könnte?
Kaio
stimmt....
allerdings hat kaio das asakayama-kabu
irgendwie interessant, weil dieses kabu im sadogatake-beya, also im nishonoseki-ichimon beheimatet ist......

da könnte es zu einem grossen tauschen kommen, wieder mal......
und dann werden die karten wieder neu gemischt sein, denke ich

Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

gernobono hat geschrieben:stimmt....
allerdings hat kaio das asakayama-kabu
irgendwie interessant, weil dieses kabu im sadogatake-beya, also im nishonoseki-ichimon beheimatet ist......
Generell gibt es wohl bei Ausleihungen von Kabu eine Art Hackordnung, in der Reihenfolge: eigenes Heya -> eigenes Ichimon -> anderes Ichimon. Bei Leihungen nach außerhalb des eigenen Ichimons wird wohl meist recht konsequent die Rückgabe gefordert, wenn das Kabu dann später intern gebraucht wird, während innerhalb meist etwas weniger raue Sitten herrschen. Aber auch nicht immer...Wakanojo durfte sich im letzten Mai mehr oder weniger unfreiwillig aus dem Kyokai verabschieden, als das ihm durch Wakanosato zur Verfügung gestellte Kabu dann stattdessen für dessen Stallkumpan Takanotsuru benötigt wurde. Die waren allesamt im Nishonoseki-ichimon, was Wakanojo auch nicht geholfen hat.

Jedenfalls dürften die Ajigawa/Isegahama-Pläne vermutlich nicht durch irgendwelche Rücktrittspläne von aktiven Rikishi motiviert sein; das könnte man auch viel einfacher handhaben, da das Isegahama-Kabu selbst derzeit unbenutzt ist und ohne weiteres verliehen werden könnte (aber, siehe nächster Absatz). Im englischen Forum wird spekuliert, dass das Ganze ein Hinweis auf weitergehende Ambitionen von ex-Asahifuji sein könnte, sprich zukünftiger Direktorenposten usw., was mit einem prestigeträchtigeren Namen einfacher zu erreichen sein könnte. (Ich habe mich da drüben dahingehend geäußert, dass ich das angebliche Prestigelevel des Isegahama-Namens für ein bisschen überbewertet halte, aber da vertrete ich wohl diesmal nur eine Minderheitsmeinung.)

Anyway, es wäre interessant, falls diese ganze Idee tatsächlich vom letzten (langfristigen) Isegahama-oyakata (ex-Ozeki Kiyokuni) angestoßen sein sollte, denn der war in den letzten Jahren vor seinem altersgrenzenbedingten Rücktritt im letzten Jahr nur noch mit einigen Ausfällen und seltsamen Forderungen aufgefallen. 2004 hatte er im Schundblatt Shukan Post ein nicht autorisiertes Interview gegeben, das mehr oder weniger einen Rundumschlag gegen das moderne Sumo darstellte, was ihn im Nachhinein seinen Vizedirektorenposten in der Kyokai-Abteilung für Lebensführung kosten sollte. (Eine ausführliche, aber englische Zusammenfassung findet sich hier auf Tamanaogijima's Website.)

Als dann im letzten Jahr sein Rücktritt anstand und die Frage aufkam, was denn mit dem relativ heruntergewirtschafteten Isegahama-beya passieren sollte, lehnte er die Eingliederung in die "verwandten" Heyas Kiriyama und Asahiyama ab, möglicherweise weil beide Oyakata einst im Streit vom Isegahama-beya geschieden waren (was allerdings in beiden Fällen schon eine zweistellige Zahl von Jahren her ist). Kurzfristig war dann der Plan, dem damals gerade auf der Suche nach einem Kabu befindlichen Gojoro den Isegahama-Namen und -Stall zu übergeben, wobei laut Presse allerdings Kiyokuni Forderungen stellte, die darauf hinausliefen, dass Gojoro (oder jeder andere Kandidat) lediglich Platzhalter gewesen wären: das Kabu sollte danach angeblich später an Isegahamas Sohn weitergereicht werden. Hierzu sei angemerkt, dass dieser Sohn derzeit noch nicht einmal im professionellen Sumo aktiv ist, geschweige denn die 20 Makuuchi-Basho (oder ein Sanyaku-Basho) auf dem Buckel hat, die ihn zum Führen eines Kabu überhaupt erst berechtigen würde. Alles in allem also ein ziemliches Chaos, was dann mangels Alternativen in der kurzfristigen Übergabe des Stalls an den bereits 64-jährigen Wakafuji-oyakata (ex-Katsuhikari) mündete, der prompt drei Monate später die Türen endgültig zumachte.

Und jetzt soll es also ein neues Isegahama-beya geben...na mal schauen, ob das wirklich etwas wird.

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gernobono
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Beitrag von gernobono »

@asashosakari

wenn jetzt wakafuji stirbt, geht das kabu ja an seine erben.......

meines wissens nach, darf aber kein nichtmitglied das nsk ein kabu halten......genau genommen ist ja der ex-isegahama auch nicht mehr beim kyokai......irgendwie kommt mir da die politik des kyokai wieder sehr widersprüchlich vor.......

auch wenn du dich besser auskennst und meiner bestätigung nicht bedarfst, kommt es mir auch vor, als ob asahifuji aufgebaut werden sollte.....er ist ja noch relativ jung und war mal yokozuna und scheint auch zumindestens in seiner oyakata-zeit skandalfrei geblieben zu sein.....

allerdings bin ich mir nicht im klaren, ob tatsunami genug rückhalt hätte um den rijicho zu stellen......

Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

gernobono hat geschrieben:@asashosakari

wenn jetzt wakafuji stirbt, geht das kabu ja an seine erben.......
Das Wakafuji- oder das Isegahama-Kabu? Die beiden, also Kiyokuni (der Langzeit-Isegahama) und Katsuhikari (der Kurzzeit-Isegahama und vorheriger Wakafuji), hatten im August wieder zurückgetauscht - warum das möglich war, dass ein Oyakata in Rente noch Kabus tauschen darf, erschließt sich mir allerdings auch nicht. Das Isegahama-Kabu ist also wieder bei Kiyokuni, was die ganze Ajigawa-Planung angesichts seiner früheren Aussagen so verwirrend macht.

Andererseits ist mir in Watashis Posting jetzt das Alter von ex-Asahifuji aufgefallen... Mit 47 ist er ja "nur" noch 18 Jahre von der Rente entfernt, und vielleicht sieht Isegahama hierin wiederum die Chance, das Kabu für seinen Sohn bereitzuhalten. Ich habe zwar keine Ahnung, wie alt der momentan ist, aber wenn wir ihn mal aufs mittlere Teenager-Alter setzen, wäre er bei Ajigawas 65. Geburtstag so etwa 33 bis 35, also gerade im richtigen Alter, um das Kabu zu übernehmen. Das wäre für Kiyokuni allemal attraktiver als die Gojoro-Variante vom letzten Jahr, der hätte das Kabu nämlich für die nächsten 32 Jahre selber gebraucht.
gernobono hat geschrieben:meines wissens nach, darf aber kein nichtmitglied das nsk ein kabu halten......genau genommen ist ja der ex-isegahama auch nicht mehr beim kyokai......irgendwie kommt mir da die politik des kyokai wieder sehr widersprüchlich vor.......
Ja, für ehemalige Oyakata und Erben gibt es da Ausnahmen; irgendwo hat Jonosuke kürzlich erwähnt, dass Erben sich wohl innerhalb von 3 Jahren vom Kabu trennen müssen. Ob das auch für Alt-Oyakata gilt, und ob diese Regelung auch immer beachtet worden ist, da bin ich mir nicht sicher.

Falls das alles tatsächlich so zutrifft, wäre das Kabu also wohl früher oder später weg, falls es Kiyokuni umhaut. Noch ein Grund, warum ein "Parkplatz" bei Asahifuji Sinn ergeben würde.

gernobono hat geschrieben:auch wenn du dich besser auskennst und meiner bestätigung nicht bedarfst, kommt es mir auch vor, als ob asahifuji aufgebaut werden sollte.....er ist ja noch relativ jung und war mal yokozuna und scheint auch zumindestens in seiner oyakata-zeit skandalfrei geblieben zu sein.....
Wundern würde es mich auf jeden Fall nicht, auch wenn ich zugegebenermaßen (trotzdem meines schon längerfristigen Trommelns für Asahifuji im englischen Forum) diesmal nicht von selber auf die Idee gekommen bin, dass dieser Isegahama-Tausch als absichtliche Aufbaumaßnahme gedacht sein könnte. Von der Seite aus hätte ich auf jeden Fall nichts dagegen, auch wenn es mir lieber wäre, er würde das als Ajigawa-oyakata erreichen und nicht als Isegahama. :P

Ich war sowieso ein wenig überrascht, dass bei den letzten Direktoratswahlen 2006 Tomozuna als zweiter Tatsunami-Vertreter gewählt wurde, aber vielleicht war Ajigawa da mit 45 noch ein bisschen jung, auch als ehemaliger Yokozuna. Mal schauen, wer's im nächsten Januar wird...Oshima dürfte als #1 wahrscheinlich wieder gesetzt sein (für noch zwei weitere Amtszeiten; bei der 2012er Wahl steht er dann drei Monate vor der Rente).
gernobono hat geschrieben:allerdings bin ich mir nicht im klaren, ob tatsunami genug rückhalt hätte um den rijicho zu stellen......
Das ist dann auch noch eine sehr interessante Frage. Wenn Dewanoumi und Nishonoseki keine vernünftigen Kandidaten haben sollten, ist wahrscheinlich fast alles möglich. Und die beiden haben, naja...Kitanoumi und Takanohana? Ersterer ist ja zuletzt doch deutlich ins Wanken geraten, und ob letzterer mit seinen gerade mal 35 Lenzen in den nächsten 5-10 Jahren schon so eine große Rolle spielen kann? Ansonsten sehe ich da eigentlich keine ansprechenden Kandidaten...

Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

Was ganz anderes...irgendwo muss ja auch das Ajigawa-Kabu am Ende abbleiben, insbesondere wenn Kiyokuni es nach einem Tausch nur drei Jahre (oder sogar noch weniger lange) halten darf. Um mal zu spekulieren...Asahifuji "verkauft" das Ajigawa-Kabu an seinen Neffen Aminishiki (der braucht früher oder später sowieso eins), und "kauft" dann das Isegahama-Kabu mit dem stillschweigenden Versprechen, es in 18 Jahren (so er sich denn qualifizieren konnte) wieder an Kiyokunis Sohn zu "verkaufen".

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Asashosakari hat geschrieben: Ja, für ehemalige Oyakata und Erben gibt es da Ausnahmen; irgendwo hat Jonosuke kürzlich erwähnt, dass Erben sich wohl innerhalb von 3 Jahren vom Kabu trennen müssen. Ob das auch für Alt-Oyakata gilt, und ob diese Regelung auch immer beachtet worden ist, da bin ich mir nicht sicher.
Ich bin beim besten Willen keine Expertin, aber im Zusammenhang mit dem Tokitsukaze-Nachfolgeproblem wurde irgendwo erwähnt, dass die Übergangsregelung von drei Jahren sowohl für oyakata in Rente als auch für Erben verstorbener oyakata gilt. Danach muss der kabu spätestens verkauft werden. Inwiefern das aber auch durchgesetzt wird, weiß ich aber nicht.

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gernobono
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Beitrag von gernobono »

Asashosakari hat geschrieben: Das Wakafuji- oder das Isegahama-Kabu?
der fehler entstand dadurch, dass ich dachte, dass der besitzer des isegahama-kabu jetzt wakafuji genannt wird....

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Beitrag von Asashosakari »

Watashi hat geschrieben:Ich bin beim besten Willen keine Expertin, aber im Zusammenhang mit dem Tokitsukaze-Nachfolgeproblem wurde irgendwo erwähnt, dass die Übergangsregelung von drei Jahren sowohl für oyakata in Rente als auch für Erben verstorbener oyakata gilt. Danach muss der kabu spätestens verkauft werden. Inwiefern das aber auch durchgesetzt wird, weiß ich aber nicht.
Vielen Dank. :) Ist ja auch sinnvoll, das jeweils gleich zu behandeln.

gernobono hat geschrieben:
Asashosakari hat geschrieben: Das Wakafuji- oder das Isegahama-Kabu?
der fehler entstand dadurch, dass ich dachte, dass der besitzer des isegahama-kabu jetzt wakafuji genannt wird....
Verstehe. Durch den Rücktausch hießen die zum Ende ihrer jeweiligen Oyakata-Karriere beide Wakafuji (Nr. 11 und Nr. 12). Bevor das hier zu einer Abbott & Costello-Routine wird, einigen wir uns für den Rest des Threads am besten auf Kiyokuni und Katsuhikari. :P

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Jiji meldet den Tausch jetzt als vollendet. Ajigawa oyakata übernimmt das Isegahama-kabu und heißt damit nun Isegahama oyakata. Das heya wird dementsprechend von Ajigawa-beya in Isegahama-beya umbenannt.

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Tamanaogijima
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Beitrag von Tamanaogijima »

Den freiwerdenden Ajigawa-Anteil übernimmt übrigens Aminishiki.

Das was die wahrscheinlichste Option, aber nicht die einzige. Tamanoshima, Neffe von Kiyokuni, hat offenbar nichts von diesem Geschacher. Blut ist wohl doch nicht dicker als Wasser.

Interessant ist übrigens, dass in dem Jiji-Artikel Isegahama als 伊勢ケ浜 (mit dem einfachen "hama"-Kanji) geschrieben wird. Bisher hieß es immer 伊勢ヶ濱. Ich weiß allerdings nicht, ob die Jiji-Reporter einfach nur keine Ahnung hatten (und weiterhin das komplizierte Kanji verwendet wird) oder ob damit wirklich ein symbolischer Neustart der Kabu eingeleitet werden soll.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Ich habe mal ein paar Alternativartikel angesehen und alle benutzen das einfache "hama"-Kanji (z. B. Sports Hochi, Mainichi Shimbun, Daily Sports oder Nikkan Sports). Allerdings bezieht sich das sowohl auf das neue heya als auch auf das Vorgänger-heya. Ich würde daraus also nicht auf einen sprachlichen Neuanfang schließen. Ich würde eher davon ausgehen, dass das heya offiziell weiterhin das alte Kanji benutzt (ohne das sicher zu wissen).
Es ist mir auch früher schon aufgefallen, dass die (zumindest Online-)Medien oft die einfacheren Schriftzeichenversionen benutzen, auch wenn eigentlich die kompizierteren richtig wären. Bei den Printmedien weiß ich es allerdings nicht. Das kann was mit der Schriftzeichenkodierung zu tun haben oder mit Konventionen in den Medien, aber das Isegahama-beya ist meines Wissens nach nicht der einzige Fall, wo das schon aufgetreten ist.

Anderes Beispiel:
Yokozuna Terukuni 照國 und
Ozeki Kiyokuni 清國 (beide Vorgänger als Isegahama oyakata)
werden in den Artikeln auch 照国 und 清国 mit dem einfachen "kuni"-Kanji geschrieben. Das scheint also Methode zu haben.

Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

Beim Rumgoogeln bin ich auf diese Diskussion gestoßen, die ich mal so interpretieren würde, dass sich Tageszeitungen generell auf die Jouyou- (und evtl. Jinmeiyou-?)Kanji beschränken...allerdings kann ich mit der in Posting #8 verlinkten Referenzseite nicht so wahnsinnig viel anfangen, aber vielleicht wird Watashi ja daraus schlau. :)

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