Daver Batobayal, uns unter seinem shikona Kyokushuzan bekannt, hat laut Sankei Sports (mit zwei Fotos) verkündet, in die mongolische Politik gehen zu wollen. Er will eine neue Partei gründen und nächstes Jahr im Juni bei den Parlamentswahlen in der Mongolei teilnehmen.
Kyokushuzan ist letztes Jahr während des Kyushu basho zurückgetreten und hatte im Mai diesen Jahres nach dem natsu basho sein intai-zumo. Danach ist er in die Mongolei zurückgekehrt und war dort als Unternehmer in verschiedenen Bereichen tätig. Das reicht ihm aber nicht mehr, er will jetzt auch die Entwicklung des Landes unterstützen.
Er sieht die Notwendigkeit, etwas zu tun: "In der Mongolei sind 70 % der Einwohner Geringverdiener. Auch die Arbeitslosigkeit ist hoch. Vor diesem Hintergrund scheint es eine gewisse Politikverdrossenheit gegenüber der jetzigen Politik zu geben. Deshalb habe ich gedacht, dass ich etwas tun muss, um die Mongolei zu verändern." Demgegenüber verdienen 30 % sehr gut, inklusive 10 % sehr Reiche, so dass die gesellschaftliche Schere sehr weit geöffnet ist. Deshalb will Kyokushuzan sich für das Land engagieren. Außerdem gibt es beispielsweise auf der einen Seite zwar etwa 70 Universitäten in Ulan Bator (960 000 Einwohner), es gibt also steigende Möglichkeiten in der Erziehung, aber auf der anderen Seite wird es auch für Uniabsolventen immer schwieriger, einen Job zu finden.
Zuerst hatte Kyokushuzan sich überlegt "nur" als Abgeordneter zu kandidieren, um vom Parlament aus das Land zu verbessern. Er überlegte jedoch: "Wenn ich nur ein Parlamentarier einer großen Partei bin, kann ich nicht viel verändern." Deshalb hat es sich entschlossen, einer der Gründungsväter einer neuen Partei zu werden.
Politische Themen gibt es mehr als genug: Die Verbesserung und Instandhaltung der Infrastruktur, die Einladung von ausländischen Investoren und Unternehmen, die Förderung der Landwirtschaft und die Entwicklung des Landes für den Tourismus unter Ausnutzung der herrlichen Natur und der natürlichen Quellen stehen auf seiner Agenda, um für mehr Beschäftigung zu sorgen und ein reiches Land zu schaffen.
Diesen Sommer wurde dann entschieden, neben den beiden großen, mongolischen Parteien (Volksrevolutionspartei und Demokratische Partei) eine weitere Gruppierung zu gründen. Der letzte Vorschlag zur Namensgebung war "Great Mongolia".
Im nächsten Sommer finden in der Mongolei Parlamentswahlen (eine Kammer, 76 Sitze, 4 Jahre Legislaturperiode) statt, bei denen auch das Wahlsystem geändert wird. Statt wie bisher kleine Wahlkreise mit je einem Abgeordneten, gibt es ab nächstem Jahr mittelgroße Wahlkreise, in denen zwischen 2 und 4 Abgeordnete gewählt werden. Beispielsweise wird Ulan Bator in 9 Wahlkreise eingeteilt, in denen insgesamt 24 Abgeordnete bestimmt werden. Ausgehend von der Hauptstadt will die neue Partei vor allem Mongolen mt Auslandserfahrung, etwa durch ein Studium in den USA oder in Japan, zur Mitarbeit animieren.
"Wenn wir mit der neuen Partei 15-20 Sitze erringen, können wir anfangen, das Land zu verändern." Dann würde es schwierig für eine der großen Parteien, die absolute Mehrheit zu erringen und die neue Partei könnte für eine Koalition die ausschlaggebende Stimme haben.
Kyokushuzan: "Das Leben, das ich in Japan gelebt habe, ist vorbei, aber es gibt noch viele Sachen in meinem Leben, die ich tun sollte." Er engagiert sich schon für den Bau von Autostraßen nach Süden und Osten von der Hauptstadt Ulan Bator aus. In der neuen Partei will er nicht Vorsitzender werden, sondern sich auf der Ebene der stellvertretenden Vorsitzenden einbringen, um Reformen voranzutreiben.
Übrigens: Kyokushuzan folgt dabei ein wenig dem Vorbild seines alten Stammgefährten und ani-deshi Kyokudozan (ehem. Komusubi, richtiger Name: Hata Kazuyasu). Dieser wurde 1996 als Mitglied der Shinshin-to (New Frontier Party) ins japanische Unterhaus gewählt, ging, als die Partei sich auflöste, erst zur Komeito (New Peace Party) und wurde schließlich unabhängiger Abgeordneter. Er war unter anderem Mitglied des Ausschusses für Erziehung. 2000 trat er nicht zur Wiederwahl an.
Kyokushuzan geht in die Politik
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Re: Kyokushuzan geht in die Politik
Weiss jemand, ob Kyokushuzan gewählt wurde und was er heute so treibt. Ich habe mal gesucht, konnte aber nix finden.
Wenn dann noch jemand eine Idee hätte, was Kyokudozan heute macht, fände ich das natürlich toll.
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Re: Kyokushuzan geht in die Politik
zu kyokushuzan...wurde direkt gewähltJokkamura hat geschrieben:Weiss jemand, ob Kyokushuzan gewählt wurde und was er heute so treibt. Ich habe mal gesucht, konnte aber nix finden.
Wenn dann noch jemand eine Idee hätte, was Kyokudozan heute macht, fände ich das natürlich toll.
zu kyokudozan...der ist nach seiner karriere in der grossen politik nach osaka gezogen. dort hat er eine firma für gesundheitsnahrung. er ist in der lokalpolitik aktiv und kommentiert gelegentlich bei sumo übertragungen. er war beim danpatsu shiki von kyokutenzan dabei und sein bruder ist noch beim sumo als gyoji (oshima) und im märz diesen jahres hat er ein grill restaurant eröffnet
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Re: Kyokushuzan geht in die Politik
Vielen Dank, tsunamiko.
Wenn ich ein bischen Japanisch oder Mongolisch lesen könnte, wäre alles leichter. *seufz*
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