Neues Komitee nimmt Arbeit auf

Wissenswertes zum Thema Ozumo

Moderator: tsunamiko

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Watashi
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Neues Komitee nimmt Arbeit auf

Beitrag von Watashi »

Heute hat sich im Kokugikan zu ersten Mal das neue Komitee, das im Zusammenhang mit dem Tod von Tokitaizan geschaffen wurde, getagt. Teilgenommen haben insgesamt acht oyakata, davon drei riji und fünf Vertreter der ichimon. Folgende Ergebnisse sind dabei herausgekommen:

- das Komitee heißt jetzt "Komitee zur Untersuchung mit dem Ziel der Verhinderung einer Wiederholung" (saihatsu bôshi kentô iin-kai) (damit ist natürlich der Tod eines deshi gemeint); bisher wurde es "Komitee zur Untersuchung der Führung von rikishi" genannt

- Vorsitzender ist Isenoumi oyakata, der als riji für den Bereich "Anleitung zur Lebensführung" (seikatsu shidô) zuständig ist

- drei externe Mitglieder wurden bestimmt:

1. Tôno Takeo (73), stellvertretender Vorsitzender der Nihon Sumo Renmei, der Vereinigung des japanischen Amateur-Sumo. Tôno ist Absolvent der japanischen Sportuniversität (Nihon Taiiku Daigaku) und wurde ausgesucht, um die Verbindung zum Amateur-Sumo zu halten und über dessen Zustand zu berichten.

2. Ônishi Shôhei (55), Professor an der Keio Universität (eine der berühmtesten Privatuniversitäten in Japan), im Forschungzentrum für Sportmedizin. Ônishi ist auch Mitglied im medizinischen Komitee der kyôkai und gehört zum Stab der japanischen Anti-Doping Agentur. Aus diesem Blickwinkel soll er die Gesundheit der rikishi untersuchen.

3. Yamaguchi Hironori (?) (74), stellvertretender Vorsitzender der japanischen Vereinigung für Profisport (Nihon puro-supootsu kyôkai). Er soll die Brücke zu anderen Profisportverbänden schlagen.

Die drei Externen werden ab dem zweiten Treffen, das für den 19.10. angesetzt ist, teilnehmen.
Die Auswahl ist aber nicht unumstritten. Die Mainichi Shinbun (Japanisch) zitiert einen ungenannten oyakata, der aber teilgenommen haben soll, dahingehend, dass er sich etwas unabhängigere Experten als externe Mitglieder gewünscht hätte, die mit Sumo und der kyokai nichts zu tun haben.

- Beim nächsten Treffen soll über die Ergänzung durch weitere externe Experten beraten werden, um der Kritik Rechnung zu tragen. Ähnliche Kritik kam im Vorfeld ja auch schon vom stellvertretenden Minister des zuständigen Ministeriums für Erziehung und Wissenschaft (und Kultur und Sport und Technologie).

- Das Komitee will seine Ergebnisse in einem Forschungsbericht allen 53 heya zur Verfüngung stellen. Die grundlegende Form dafür wurde schon festgelegt: 19 Kapitel sollen sich mit "Anleitung zur Lebensführung" (seikatsu shidô), 10 mit dem keiko beschäftigen. Weiteres soll am 19.10. beschlossen werden.

- Es gibt auch den Vorschlag, dass untersuchende Mitglieder sich das Training in allen 53 heya ansehen sollen.

Ansonsten geht es eben am 19.10. in Kokugikan weiter...

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Heute sollen zwei weitere Externe in das Komitee aufgenommen werden:

- Yaku Mitsuru (48), ein Manga-ka (Comiczeichner), der seit 20 Jahren ein Sumofan ist. Das ist dann wohl auch seine Qualifikation für dieses Komitee.

- Yamamoto Hiroshi (54), Sportjournalist von NHK, Live-Kommentator (insbesondere Fußball, zum Teil Baseball), Mitglied des NHK-Kommentator-Komitees, zuständig für Sport und körperliche Ertüchtigung (hat übrigens einen Uniabschluss im Fach "Deutsch")

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Fay
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Beitrag von Fay »

Watashi hat geschrieben:Heute sollen zwei weitere Externe in das Komitee aufgenommen werden:

- Yaku Mitsuru (48), ein Manga-ka (Comiczeichner), der seit 20 Jahren ein Sumofan ist. Das ist dann wohl auch seine Qualifikation für dieses Komitee.

- Yamamoto Hiroshi (54), Sportjournalist von NHK, Live-Kommentator (insbesondere Fußball, zum Teil Baseball), Mitglied des NHK-Kommentator-Komitees, zuständig für Sport und körperliche Ertüchtigung (hat übrigens einen Uniabschluss im Fach "Deutsch")
Dann kann es ja nicht mehr lange dauern bis sie mich auch nehmen, ich habe einen Uniabschluss im Fach Deutsch und bin seit 20 Jahren Sumofan :P :wink:

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Heute fand nun die zweite Versammlung des Komitees statt und wie oben berichtet, wurde beschlossen die zwei neuen externen Mitglieder aufzunehmen. Der Manga-ka Yaku Mitsuru nahm dieses Mal noch nicht teil, wird aber in der Zukunft dann dabei sein.

Weitere Beschlüsse waren laut Mainichi Shimbun (Japanisch):

- Einführung eines workshops für die shisho, zu dem Experten in Bereichen wie Ernährungswissenschaften oder Sportmedizin eingeladen werden sollen. Diese workshops sollen parallel zu den Treffen der shisho-kai stattfinden. Das ist die Gruppe der heya-führenden oyakata, die regelmäßig drei Mal im Jahr tagt. Ziel soll laut Yamaguchi (stellvertr. Vorsitzender der Profisportvereinigung) sein, dass die shisho ihr Wissen in allen Bereichen verbessern.

- Durchführung einer Fragebogenumfrage in allen heya zum Thema keiko und Lebensumstände in den heya, um den jetzigen Zustand kennenzulernen. Die Fragebögen werden am 22.10. veröffentlicht und an alle 53 heya verteilt. Diese sollen sie bis zum 11.11. (shonichi des Kyushu basho) zurückgeben. Am 5.12. trifft sich dann dieses Komitee wieder und wird die Fragebögen einer genauen Untersuchung unterziehen.

- Es werden Untersuchungsgruppen aus je zwei oyakata und einem externen Mitglied gebildet, die das keiko in alle heya beobachten und untersuchen. Dies soll ab Dezember bis März nächsten Jahres stattfinden und an die Ergebnisse der Fragebögen anknüpfen.

- Außerdem soll ein periodisches Beratungssystem für die rikishi geschaffen werden.

- Das soll laut dem Vorsitzenden Isenoumi oyakata dazu beitragen, dass der jetzige Vorfall zur Gelegenheit wird, die Anleitung der rikishi in allen heya zu verbessern.

Und hier noch eine vollständige Liste der Komiteemitglieder:

3 riji:

- Vorsitzender: Isenoumi (ehem. Sekiwake Fujinokawa)
- Hidenoyama (Sadogatake-beya; ehem. Sekiwake Hasegawa)
- Tomozuna (ehem. Sekiwake Kaiki)

5 Vertreter der ichimon:

- Nakamura (ehem. Sekiwake Fujizakura), Takasago ichimon
- Matsugane (ehem. Ozeki Wakashimazu), Nishonoseki ichimon
- Kiriyama (ehem. Komusubi Kurosegawa), Tatsunami ichimon
- Izutsu (ehem. Sekiwake Sakahoko), Tokitsukaze ichimon
- Chiganoura (ehem. Sekiwake Masudayama), Dewanoumi ichimon

Externe:

- Tôno Takeo
- Ônishi Shôhei
- Yamaguchi Hironori (?)
- Yamamoto Hiroshi
- Yaku Mitsuru

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Laut Nikkan Sports hat die kyokai von den externen Mitgliedern schon den ersten Dämpfer erhalten. Der erste Entwurf für den Fragebogen an die heya wurde zurückgewiesen. Die Externen sind der Meinung, dass der Fragebogen überarbeitet werden muss.
Nach Aussage von Yamamoto Hiroshi (NHK) waren die Fragen der kyokai zu allgemein gehalten. Etwa im Sinne von: Achten Sie darauf, dass ihre rikishi immer angemessen essen? Kreuzen sie "JA" oder "NEIN" an. Solche Ja/Nein-Fragen waren zu häufig.
Yamamoto möchte lieber detailiertere und offene Fragen. Beispiel: Was machen Sie, wenn die rikishi zu spät zur Essenszeit kommen? etc. Die Externen werden jetzt wohl bis zum 22.10. eine neue Version erstellen.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Heute wurde der fertige und überarbeitete Fragebogen vorgestellt, der morgen an die heya verteilt wird. Diese sollen ihn bis zum 11.11. (shonichi des Kyushu basho) ausfüllen und zurückgeben. Die Ergebnisse sollen den Mitgliedern des Komitees als Grundlage für ihre eigenen Untersuchungen beim keiko in den heya dienen, die ab Dezember beginnen sollen.

Der Fragebogen umfasst 61 Fragen. Ich habe keine Liste von allen 61 Fragen gefunden, aber hier eine Übersicht.

- Die Fragen befassen sich mit den zwei großen Bereichen der Lebensführung im heya und des keiko.

- Zum keiko sind das beispielsweise Fragen wie nach der zeitlichen Länge des keiko. Oder
"Wie ist das keiko bei shin-deshi (Neulingen) zu sehen?"
"Unterscheiden sich Disziplinierung und körperliche Bestrafung ihrer Meinung nach?"
"Wenn sie sich unterscheiden, wodurch?"
"Kommt es vor, dass sie beim Training/bei der Erziehung Gegenstände einsetzen?" (Ich nehme an, der Bambusstock gehört hierher)
"Gibt es Umstände unter denen Training/Erziehung nur durch den Einsatz von Gegenständen möglich ist?"
"Wie stellen sie sicher, dass das keiko nicht zu weit geht?"
Also insbesondere Fragen, die sich eng an dem Fall des verstorbenen rikishi orientieren. Diese sollen auf Anregung der externen Komiteemitglieder nicht nur mit ja oder nein beantwortet werden, sondern mit Erklärungen versehen werden.

- Zur Lebensführung sind das aber auch allgemeine Fragen, beispielsweise zu den Themen:
morgendliches Aufstehen, abendliches Licht-aus, Ernährung, wann die Tür abgeschlossen wird, Vorhandensein von Mobbing (jp. ijime) oder "Fragen sie ihre rikishi nach ihren Problemen?" etc.

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tekariko
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Beitrag von tekariko »

Hallo,

irgendwie zweifle ich am Wert eines solchen Fragenkatalogs solange er nicht von allen Mitgliedern eines jeden Heyas beantwortet wird.
Oder wird das der Fall sein, und ich habe es nur falsch verstanden?

Viele Grüße
Tekariko

Watashi
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Beitrag von Watashi »

So weit ich das verstanden habe, sind die Fragebögen ausschließlich an die shisho gerichtet. So steht es zumindest in den Medienberichten ("Umfrage an die shisho"). Ich weiß auch nicht, wie die Richtigkeit der Aussagen überprüft werden soll (wer sagt schon "nein" bei "Fragen sie ihre rikishi nach ihren Problemen?").

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gernobono
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Beitrag von gernobono »

Watashi hat geschrieben:Swer sagt schon "nein" bei "Fragen sie ihre rikishi nach ihren Problemen?"
ein ehrlicher shisho....
aber vielleicht ist das ein paradoxon....

für mich ist das ganze reiner aktionismus um die allgemeinheit zu beruhigen......aber vielleicht kommt ja überaschendes heraus

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Yaku Mitsuru, Manga-Zeichner, Sumo-Fan und Komiteemitglied, ist mit der Vorgehensweise bei der heya-Beobachtung durch das Komitee nicht einverstanden. Die Beschlüsse des Komitees (getroffen in seiner Abwesenheit) sehen vor, dass Dreiergruppen (2 oyakata, 1 Externer) die einzelnen heya nach Voranmeldung besuchen und beim keiko zuschauen. Das findet Yaku ungenügend.
Er will im Alleingang und ohne vorherige Ankündigung Überraschungsbesuche in den heya machen, um die dortigen Zustände zu untersuchen. Er will vor solchen Besuchen schon Informationen über die heya sammeln (Spitzel gesucht?) und dann erst das heya besuchen. Insbesondere verdächtige heya will er unter die Lupe nehmen. Er sagt nicht, welche das sein könnten, außer Tokitsukaze, wenn sich die Aufregung wieder gelegt hat. Das will er Anfang nächsten Jahres um das hatsu basho herum in Angriff nehmen.

Und wo er gerade dabei war, hat er sich auch noch über Asashoryu geäußert. Er würde ihn lieber heute als morgen aus der Mongolei zurückrufen, da der yokozuna dort sich selbst überlassen sei. Deshalb solle er zurückkehren, um eine bessere Kontrolle durch Takasago oyakata zu ermöglichen, zumal Asashoryu in der Mongolei im Moment ja auch von niemandem überwacht werde.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Alle heya haben die Fragebögen pünktlich bis zum heutigen shonichi zurückgegeben, meldet Isenoumi oyakata, Vorsitzender des zuständigen Komitees. An Tag drei von diesem basho werden sich Isenoumi oyakata und die andere oyakata, die Komiteemitglieder sind, hinsetzen und die Ergebnisse zusammentragen. Am 5.12. ist dann das Treffen mit den externen Komiteemitgliedern geplant, auf dem die Ergebnisse dann besprochen und analysiert werden sollen. (Sports Hochi)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Es gibt jetzt auch unter den oyakata des Komitees Überlegungen, unangekündigte Besuche in den heya zu machen. Aber es ist noch nichts sicher. Im Moment werden die Fragebögen gesichtet.
Tomozuna oyakata hat einen eigenen Vorschlag erarbeitet: "Ich möchte die heya gemäß der Fragebögen in drei Klassen teilen, A, B und C. Diejenigen in Klasse C werden dann direkt von dem Komitee angeleitet. Ich möchte auch die Möglichkeit überdenken, dass die Mitglieder (des Komitees, nehme ich an) alle heya ohne Vorwarnung besuchen." (Sports Nippon)

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Jakusotsu
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Beitrag von Jakusotsu »

Watashi hat geschrieben:"Ich möchte die heya gemäß der Fragebögen in drei Klassen teilen, A, B und C."
Soll das heißen, die Fragebögen wurden tatsächlich unterschiedlich ausgefüllt? :shock:
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Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

"Diejenigen in Klasse C werden dann direkt von dem Komitee angeleitet."
Gruppe C sind vielleicht die Heya, in denen Besucher das beste Chanko bekommen. 8)

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Schnappamawashi
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Beitrag von Schnappamawashi »

wir sollten die Sache schon ziemlich ernst nehmen. Schließlich geht es um einen Todesfall. Aber die Einteilung bleibt doch noch undurchsichtig.
Ich hoffe auf ein positives Ergenis der Sache.

Gruß
Schnappamawashi

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Heute haben sich die oyakata des Komitees getroffen und die Fragebögen ausgewertet. Jetzt gibt es auch erste Berichte zum Inhalt der Fragebögen.
Isenoumi oyakata, der Vorsitzende des Komitees: "Die überwiegende Mehrzahl der heya haben Sachen geantwortet wie 'Wir beschäftigen uns auch mit dem Leben unserer rikishi nach dem Sumo." 'Wir legen während des keiko auch Pausen ein.' etc." Isenoumi dazu: "Wenn alle Antworten der Wahrheit entsprechen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es einen solchen Zwischenfall wieder geben kann. Aber weil wir dieses Ergebnis nicht so schnell ziehen dürfen, wollen wir uns mit den (externen) Experten beraten." Für den 5.12. ist das Treffen des gesamten Komitees mit Externen geplant, bei dem die Meinungen ausgetauscht werden sollen und der Besuch der heya durch die Mitglieder beschlossen werden soll. (Sports Nippon)

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Jakusotsu
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Beitrag von Jakusotsu »

Watashi hat geschrieben:"Wenn alle Antworten der Wahrheit entsprechen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es einen solchen Zwischenfall wieder geben kann."
Welch großartige Überraschung! :roll:
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tsunamiko
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Beitrag von tsunamiko »

Eine Zusammenfassung von verschiedenen Postings von Moti und Jonosuke

Das „Komitee zur Untersuchung mit dem Ziel der Verhinderung einer Wiederholung“ hat seine Arbeit beendet und vier konkrete Vorschläge an den Kyokai weitergegeben.

1. Reform des Shisho-kai durch die Aufnahme von Externen Mitgliedern
2. Einführung eines Problembüros als Teil des medizinischen Büros, wo die Rikishi über ihre Probleme reden können, egal ob physischer oder psychischer Art.
3. Jeder, der einem Heya als Neuling beitritt, muss eine Erklärung an Eides statt abgeben, dahingehend, dass er dem Heya aus freien Stücken beitritt.
4. Ein Handbuch, das explizit die “Dos and Donts” für die Rikishi auflistet, wie z.B. in Roppongi nicht mit einem Pferdeschwanz herumlaufen, keine Zurschaustellung von Gefühlen (z.b. sichtbares Zeigen von Freude bei einem Sieg), etc.. Das Ganze mit Bildern, damit auch die ausländischen Rikishi davon profitieren können.

Es wurde auch davon gesprochen den Bambusstock zu verbannen, aber wie Isenoumi Oyakata zu seiner (der des Bambusstockes) Verteidigung sagte “Also bitte, den benutzen wir, um auf etwas hinzuweisen“


"Das darf aber nicht das Ende sein, sondern soll nur der erste Schritt in einem Prozess sein” meinte der Vorsitzende des Kommitees, Isenoumi Oyakata. „Wir müssen sicherstellen, dass kein unnötiger Druck auf die Neulinge ausgeübt wird damit sie einem Heya beitreten. Mögliche Neulinge sollten das Leben im Ozumo kennenlernen, indem sie einige Zeit im Heya leben ohne das dieser Aufenthalt irgendetwas beschönigt. Wir müssen sicher sein, dass sie ein Wirkliches Bedürfnis haben dem Ozumo beizutreten und diese Bereitschaft sollten sie schriftlich bestätigen. Das soll verhindern, dass die, die nicht den Wunsch haben, dem Sumo beitreten. Wir sollten ausserdem eine Atmosphäre schaffen in der jeder Rikishi offen über seine Probleme innerhalb des Kyokai reden kann.“ fügte der Oyakata hinzu.

Ein externs Mitglied des Kommitees, der frühere Berater der Nihon Taiiku Universität, Takeo Touno, wies darauf hin, dass eine der Hauptursachen für den Tokitsukaze Zwischenfall darin liege, dass der Kyokai die Führung des Heya und seiner Rikishi dem Oyakata überlasse. Er sprach sich für weitere Ausbildung der heyabesitzenden Shisho und Oyakata durch eine Reihe von Vorträgen und Workshops aus.

Der Cartoonist und Sumo-Kommentator Mitsuru Yaku brauchte offen seine Unzufriedenheit mit der Zusammenfassung ihrer Ermittlungsphase in diesen vier Punkten. Er meinte der Zusammenfassung fehle Substanz und Gewicht. Er wünscht außerdem eine härtere Gangart bei der Durchsetzung von gutem Benehmen und passendem Verhalten der Rikishi, sowohl auf dem Dohyo als auch abseits vom Dohyo, um die Traditionen und Sitten des Ozumo zu bewahren. Als negative Beispiele nannte er das Zeigen von Gefühlen (die geballte Faust nach dem Sieg), Dame-oshi, sowie das Erscheinen in der Öffentlichkeit in anderer Kleidung als dem traditionellen Kimono.

Yakus Ansicht entspricht den Ansichten, die viele japanische Fans äussern, insbesondere im Hinblick auf Asashoryu und einige ander ausländische Rikishi. Während der Untersuchungs- und Befragungsphase hatte Yaku explizit darum gebeten Asashoryu zu treffen und mit ihm zu sprechen. Ihm wurde mitgeteilt, dass Asashoryu an den Untersuchungen nicht teilnehmen wollte. Er wünscht das Rikishi die die Regeln nicht einhalten mit einer Suspendierung bestraft werden.

Yakus Ansicht wurden von den übrigen Mitgliedern nicht ausdrücklich widersprochen. Das aus Externen und Kyokai Oyakata zusammengesetzte Komitee gab eine Zusammenfassung seiner Ergebnisse weiter, das Ziel ist weitere Tragödien wie die im Tokitsukaze Beya zu verhindern. Die Gruppe der Oyakata war eher an der Erreichung dieses Zieles interessiert.

Auf der anderen Seite wird Yakus Meinung auch von anderen Externen geteilt, genauso wie von einflussreichen Personen wie Matsunami im Erziehungsministerium. Zu diesem Zeitpunkt kam Yakus Vorschlag nicht auf den Verhanglungstisch, der Kyokai wird sich jetzt nicht damit beschäftigen müssen, vielleicht aber zu einem späteren Zeitpunkt. Die Externen bestanden unerbittlich darauf, dass der Kyokai seine Oyakata instruiere, damit sie ihren Rikishi ordentliches Benehmen im Sumo beibringen können, so dass die Probleme auf die Yaku hinwies nicht weiter existieren. Sie sind alle der Meinung, dass der Mangel an Führungsqualitäten von Takasago Oyakata an dem letzten Asashoryu Ausrutscher schuld sind.
...there are so many different ways that lead to the gods
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