Neues von Asashoryu

Wissenswertes zum Thema Ozumo

Moderator: tsunamiko

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Watashi
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Beitrag von Watashi »

Jetzt geht auch Takasago oyakata vom 26.11. als Rückkehrdatum aus. Dieses soll im Laufe der Woche im Gespräch mit dem yokozuna festgeklopft werden. Er sagte auch, dass er auch an der Pressekonferenz, bei der sich Asa entschuldigen will, teilnehmen werde. (Sports Hochi)

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Holleshoryu
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Beitrag von Holleshoryu »

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist die Tatsache, daß Asashoryu sich beim Kyokai entschuldigen will. Er ist doch für sein Fehlverhalten bereits gemaßregelt worden ( und das nicht zu knapp ). Wozu dann also noch eine absolut überflüssige Entschuldigung ?

tainosen
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Beitrag von tainosen »

Vielleicht Höflichkeit und Ettikette - beides Grundlagen"techniken" eines Sumotori :roll: :roll:
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Holleshoryu
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Beitrag von Holleshoryu »

... hmmm ... so gesehen ... wenn der Bambusstock spricht bedankt sich der Krieger ja auch für die Belehrung ...

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Asashoryu ist im Moment dabei, sein Arbeitsvisum für Japan wieder zu bekommen. Sein altes lief im September ab und wurde nicht direkt verlängert. Jetzt hat er die nötigen Unterlagen eingereicht. Es gibt Fälle, in denen die Visumserteilung bis zu zwei Monate gedauert hat, aber Takasago oyakata meint: "(Die kurzfristige Erteilung) wird wohl im Rahmen eines Spezialfalls zugelassen." Jemand, der sich mit sowas auskennt, sagt: "In Spezialfällen kann die Erteilung in einem Tag geschehen. Auch, wenn es länger dauert, geht es dann innerhalb einer Woche."
Im Moment scheint das also kein Problem zu werden, aber die Sankei Sports unkt trotzdem schon einmal, was passiert, wenn es Asa wegen des Visa nicht zum Winter jungyo schafft. Das könnte seine Karriere gefährden...

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Kitanoumi riji-cho macht sich jetzt Sorgen um Asashoryus Sumo-Sinn. Kitanoumi: "Ich glaube zwar, dass er in seiner Heimat seinen Körper trainiert, aber er macht kein keiko mit anderen rikishi. Wie weit er da wohl seinen Sumo-Sinn zurück bekommen kann?" (Sports Hochi)

Futschikato

Beitrag von Futschikato »

Watashi hat geschrieben:Asashoryu ist im Moment dabei, sein Arbeitsvisum für Japan wieder zu bekommen. Sein altes lief im September ab und wurde nicht direkt verlängert. Jetzt hat er die nötigen Unterlagen eingereicht. Es gibt Fälle, in denen die Visumserteilung bis zu zwei Monate gedauert hat, aber Takasago oyakata meint: "(Die kurzfristige Erteilung) wird wohl im Rahmen eines Spezialfalls zugelassen." Jemand, der sich mit sowas auskennt, sagt: "In Spezialfällen kann die Erteilung in einem Tag geschehen. Auch, wenn es länger dauert, geht es dann innerhalb einer Woche."
Im Moment scheint das also kein Problem zu werden, aber die Sankei Sports unkt trotzdem schon einmal, was passiert, wenn es Asa wegen des Visa nicht zum Winter jungyo schafft. Das könnte seine Karriere gefährden...
tja, wär ja auch ein wunder wenn bei asa mal was ohne extrawurst klappen würde, diese visumsgeschichte kam sicher auch aus heiterem himmel!

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Total überraschend hat Takasago oyakata nun verkündet, dass Asashoryu endgültig nicht am 26.11. zurückkehrt, sondern nun doch erst am 30.11. Takasago oyakata: "Wir hatten die Rückkehr für den 26. geplant, aber ohne Regelung der Visumsangelegenheit kann er nicht zurückkommen." Jetzt heißt es, Asashoryu landet am Nachmittag des 30. in Narita, meldet sich dann im Kokugikan und berichtet Kitanoumi riji-cho und anderen führenden Mitgliedern der Kyokai und veranstaltet anschließend zusammen mit seinem shisho eine Pressekonferenz.
Asa wird somit nicht am 26. bei der Sitzung des Yokozuna Deliberation Council antreten und sich persönlich entschuldigen. Takasago: "Es wurde auch nicht explizit vom YDC gefordert, dass er sich entschuldigt."
Wieder im Ring stehen wird er dann ab dem 2.12. beim Winter jungyo. Oshima oyakata, zuständig bei der Kyokai für die jungyo: "Wir hoffen, dass dank des yokozuna die Hallen voll werden und dass er in Vorbereitung auf das hatsu basho sein Bestes gibt." (Sprts Hochi)

Das soll jetzt wirklich endgültig sicher sein.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Zur Wiedergutmachung für die Fans soll Asashoryu während des Winter jungyo in besonderem Maße eingebunden werden. So soll er jeden Tag beim öffentlichen Training mit Mini-rikishi (also Kindern) trainieren.
Dieses Training ist bei den jungyo eine Besonderheit. Normalerweise nehmen daran beliebte rikishi wie Takamisakari oder rikishi aus der Gegend, wo das jungyo stattfindet, teil, aber nur äußerst selten yokozuna. Aber da Asashoryu sich ja vor dem Sommer jungyo gedrückt hat, soll er das jetzt gegenüber den Fans ausgleichen.
Oshima oyakata, bei der kyokai für die jungyo zuständig, sagt: "Weil er den Fans viel Ärger bereitet hat, soll das eine Art Entschuldigung sein. Er wird beim jungyo jeden Tag beim Mini-rikishi Sumo antreten." (Sports Hochi)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Ein Klatschblatt aus der Mongolei hat berichtet, dass Asashoryu in der Nacht vom 13.11. in Ulan Bator abends in weiblicher Begleitung in einer Bar aufgetaucht sei. Dort habe er sich sinnlos betrunken und am Ende das Mobiliar demoliert. Ein Bekannter habe den Besitzer der Bar dann entschädigt.
Wenn diese Anschuldigungen wahr sein sollten, hätte Asashoryu jetzt erst recht richtige Probleme. Schließlich steht er technisch gesehen immer noch unter Hausarrest und darf nicht abends um die Häuser ziehen (abgesehen davon, dass es auch illegal ist, eine Bar auseinander zu nehmen).
Sports Nippon zieht den Wahrheitsgehalt des Berichts allerdings in Frage, da die betreffende Zeitung in der Mongolei ziemlich verschrieen sei. Der Inhalt konnte jedenfalls nicht bestätigt werden.

Das Dementi folgt auch gleich auf dem Fuß. Takasago oyakata berichtet: "Ich bin heute von ihm (Asashoryu) benachrichtigt worden: 'Eine solche Sache gab es absolut nicht.' Das kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel." "Wenn das wahr wäre, wäre es wirklich schlecht. Aber weil er mir gesagt hat, dass es einen solchen Vorfall nicht gab, gibt es darüber hinaus nichts zu untersuchen." (Sports Hochi)

tainosen
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Beitrag von tainosen »

Watashi hat geschrieben:Ein Klatschblatt aus der Mongolei hat berichtet, dass ...
Das wirklich überraschende an dieser Meldung der 4. Gewalt im Staate ist die, dass es im Jurten-, Steppen- und Nomadenreich auch schon eine Klatschpresse gibt.
Ich bin platt :o :shock: :o :shock: :o

Aber die schlechten Dinge breiten sich eben aus wie ein Virus - würde mich nicht wundern, wenn es irgendwo hinter einer Felsenecke im Steppensand auch schon einen McDoof gibt - Schreck lass nach :evil:
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Futschikato

Beitrag von Futschikato »

Watashi hat geschrieben: Takasago oyakata berichtet: "Ich bin heute von ihm (Asashoryu) benachrichtigt worden: 'Eine solche Sache gab es absolut nicht.' Das kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel." "Wenn das wahr wäre, wäre es wirklich schlecht. Aber weil er mir gesagt hat, dass es einen solchen Vorfall nicht gab, gibt es darüber hinaus nichts zu untersuchen." (Sports Hochi)
Takasago scheint ja auch ein richtiger schlauberger zu sein. wenn ich rausfinden wollte ob an der sache was drann ist, würd ich natürlich auch nur den beschuldigten fragen !

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Laut Sports Hochi wäre Asashoryus Rückkehr beinahe noch einmal gefährdert worden. Die Business Class des Fluges von Ulan Bator nach Narita war nämlich schon ausgebucht, weil jedes japanische Medium seine Reporter und Kameramänner hineingesetzt hat, um Aufnahmen von Asashoryu zu machen. Leider war da kein Platz mehr für Asashoryu selbst frei (vielleicht hätten sie erst buchen und dann das Datum verkünden sollen).
Naja, jedenfalls wurde jetzt ein Platz in einer Maschine, die über Seoul/Süd Korea fliegt, gebucht. Die landet zur etwa gleichen Zeit in Narita wie der Direktflug aus der Mongolei. Damit steht seiner Entschuldigungstour jetzt hoffentlich nichts mehr im Wege.

Asa muss sich jetzt auch nicht mehr "nur" auf einer Pressekonferenz entschuldigen, sondern doch noch beim Yokozuna Deliberation Council antreten, die extra für seine Rückkehr eine Sondersitzung am Freitag einberufen hat. Das haben sie am Montag bei ihrer regulären Sitzung beschlossen.
Takasago oyakata hat mit Asashoryu telefoniert und der yokozuna habe seine Zustimmung gegeben, sich nicht nur wiederholt zu entschuldigen, sondern auch die ganze Sache ausführlich zu erklären. Deshalb werden auch nicht nur die Mitglieder des YDC anrücken, sondern gleich auch noch Kitanoumi rijicho und andere wichtige Kyokai Mitglieder teilnehmen. Uchidate Makiko hat extra einen Termin verschoben, um sich ganz Asashoryu zu widmen.
(Nikkan Sports)

Leider gibt es keine Asashoryu-Effekt beim Vorverkauf fürs jungyo. Ein Ort ist ausverkauft, allerdings ohne, dass Asashoryu eine große Rolle gespielt hätte (Kotoshogikus Heimatort), der Rest ist nicht so weit, wie sie gehofft hätten. (Mainichi Shimbun)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

So, Asashoryu ist jetzt in Narita eingetroffen. Es gibt gegensätzliche Mitteilungen darüber, ob er doch den Direktflug genommen hat, ist aber auch egal, denke ich.
In der Mongolei machte er sich dick eingepackt auf den Weg (Foto). In Narita hatte er dann zumindest einen yukata an, auch wenn es nach Presseberichten nicht für einen mage gereicht hat, sondern die Haare nur im Pferdeschwanz waren. Das sieht man hier und hier und hier allerdings nicht.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Asashoryu hat jetzt seine Entschuldigungs-Pressekonferenz gegeben. Mit dabei war sein shisho, Takasago oyakata. Asashoryu entschuldigte sich: "Ich habe Ihnen Sorgen bereitet. Ich entschuldige mich dafür von ganzem Herzen. Ich werde mich von jetzt an als yokozuna mit aller Kraft anstrengen." Danach beantwortete er dann Fragen der Reporter (Inhalt kommt später).

Kitanoumi riji-cho, der die Pressekonferenz in Fukuoka im Fernsehen verfolgte: "Er hat sich entschuldigt und bereut es zutiefst. Ich glaube, dass er es wirklich bereut, mit seinem leichtsinniger Verhalten allen Unannehmlichkeiten bereitet zu haben." zum jungyo: "Der yokozuna hat sowohl in Taten als auch in Worten eine große Verantwortung. Für jeden rikishi ist es die Hauptaufgabe, auf dem dohyo zu sein. Ich möchte, dass er sich in diesem Sinne anstrengt." zum hatsu basho: "Asashoryu ist ein yokozuna. Es ist angemessen, dass sein Ziel das yusho ist." über die Verantwortung der Kyokai und zukünftige Reaktionen: "Die Anteilung erfolt durch den shisho. Die Kyokai hat sich nicht einzumischen."
(Mainichi Shimbun)

Und noch ein paar Fotos:
Mainichi Shimbun
Yomiuri Shimbun
Jiji
Nikkan Sports Artikel mit Foto

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Nach der Pressekonferenz musste Asashoryu wie angekündigt bei der außerordentlichen Sitzung des Yokozuna Deliberation Council antreten und sich erneut entschuldigen und erklären. Damit war er erst der zweite aktive yokozuna nach Wakanohana III. (1999), der an einer Sitzung des YDC teilnahm.
Er erschien mit Takasago oyakata zusammen und drückte erneut seine Reue aus: "Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen. Ich werde ab jetzt zu meinen urspünglichen Zielen zurückkehren und mich voll einsetzen." etc.
Die Worte scheinen Wirkung gezeigt zu haben. Es wurden Stimmen laut, die sagten: "Er hat ausreichend Reue gezeigt. Wenn er sagt, dass er wieder bei eins anfangen will, werden wir das überwachen." Von intai keine Rede mehr. Der Vorsitzende Ebisawa sagte: "Ich denke, wir können jetzt einen Schlusspunkt darunter setzen."
Der ehemalige Vorsitzende Ishibashi sagte: "Die bisher unguten Gefühle haben sich aufgelöst." Selbst Uchidate Makiko, als Kritikerin der yokozuna bekannt (und berüchtigt), zeigte sich versöhnlich: "Er hat sich der Meinung des YDC, der ihn überwacht, untergeordnet. Ich hätte gedacht, dass er eine unverschämtere Haltung an den Tag legt, aber auch bei seiner Pressekonferenz im Fernsehen sag es sehr nach Reue aus." Ihm wurde aber auch klar gemacht: "So etwas darf auf keinen Fall noch einmal vorkommen." Asashoryu zeigte sich einsichtig und antwortete mit einem schlichten "hai" (ja). (Mainichi Shimbun)

Uchidate wird aber auch noch anders zitiert: "Das, was er getan hat, ist eigentlich eine Aufforderung zum intai wert." Aber: "Er hat ehrlich sein Haupt gesenkt, das sah sehr nach Reue aus. Ich möchte, dass er den Rang, dessen Ansehen er beschädigt hat, und unseren Nationalsport wieder aufbaut. Da er gesagt hat, dass er sich wieder voll anstrengen will, denke ich, dass er seine Handlungen selbst entscheiden kann."
Ebisawa: "Wir wollen dieses Problem dieses Problem sein lassen. Er hat sich angemessen entschudigt. Wir überwachen ihn." (Sports Hochi)

Hier ein paar Fotos:
Sports Hochi
Mainichi Shimbun I
Mainichi Shimbun II
Jiji I (bei der Pressekonferenz)
Jiji II (Uchidate)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Takasago oyakta hat auch erst einmal vorsorglich ein Mongoleiverbot für seinen yokozuna verhängt. In der nächsten Zeit habe er ohnehin keine Zeit, in sein Heimatland zu reisen. Er solle sich ganz auf sein Sumo konzentrieren.
Der Hintergrund: Es gab Gerüchte, dass Asa sich nach dem Winter jungyo (2.-4.12.) schon wieder in die Mongolei absetzen wollte. Da es inzwischen eindeutige Kyokai-Regelungen zu Auslandsreisen der rikishi gibt, ist das aber ohne Zustimmung des shisho durch Stempel auf dem Antrag nicht mehr möglich (außer man stiehlt den Stempel vielleicht?). Takasago oyakata: "Er hat vier Monate lang Pause gehabt. Es ist angemessen, dass er sich in Japan aufs hatsu basho vorbereitet. Da hat er keine Zeit, um in die Mongolei zu reisen." Bisher hat sich Asashoryu nach Ende eines basho und vor Veröffentlichung der banzuke gerne vorübergehend in die Mongolei verabschiedet. Takasago oyakata möchte nun wohl verhindern, dass direkt nach dem Winter jungyo und dem Entschuldigungsmarathon von heute der "alte Asashoryu" zurückkehrt. (Nikkan Sports)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Hier mal ein paar Reaktionen der Fans:

Die Leute, die heute beim Kokugikan anstanden, um Karten fürs hatsu basho zu erstehen, zeigten sich gespalten in der Bewertung. Ein Angestellter aus Tokyo (47 Jahre) sagte: "Die Pressekonferenz kam zu spät. Ich kaufe das Ticket nicht, weil Asashoryu teilnimmt." Demgegenüber zeigte sich ein Selbstständiger aus Yokohama (63 Jahre) erwartungsvoll: "Weil er sich jetzt entschuldigt hat, wünsche ich mir, dass er sich von nun an sehr anstrengt." (Sports Hochi)

Und Sports Nippon bringt ein paar Zitate aus Lesermeinungen:
Negativ: "Er ist Ausländer. Man kann nicht erwarten, dass er das 'Sumo' wirklich versteht" (44, männlich)
Positiv: "Er hat sich ruhig entschuldigt, das war... wirklich sehr gut." (72, männlich), "Ich habe endlich verstanden, wieso er am Fußball teilgenommen hat." (36, männlich)
Insgesamt kam Asashoryu wohl bei der Bewertung relativ gut weg.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Heute hat Asashoryu das Sadogatake-beya besucht und hat vor dem Hausaltar für den im August verstorbenen ehemaligen Sadogatake oyakata (ehem. Yokozuna Kotozakura) gebetet.
Obwohl das Sadogatake-beya zu einem anderen ichimon gehört, war Asashoryu früher oft zum de-geiko da und wurde vom alten Sadogatake oyakata trainiert. Er zeigte sich tief ergriffen: "Er (ehem. Sadogatake oyakata) war eine beeindruckende Persönlichkeit. Er war ein großzügiger Mensch, der das Sumo geliebt hat." Wegen seiner Strafe und seiner Reaktion darauf konnte Asashoryu nach dem Tod des ehemaligen oyakata nicht am Begräbnis teilnehmen. Dazu meint er: "Ich hatte deshalb die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl ("Schmerz im Herzen"). Obwohl ich ganz vorne mitgehen hätte müssen, konnte ich nicht gehen."
Nachdem er eine Nacht über seine Entschuldigungstour geschlafen hatte: "Die Anspannung nimmt Stück für Stück ab. Ich möchte wie normalerweise angemessenes keiko machen." (Nikkan Sports mit Foto)

Und hier die passenden Fotos:
Sports Hochi
Daily Sports
Jiji
Mainichi Shimbun
Sports Nippon

Der jetzige Sadogatake oyakata sagte zu dem schnellen Besuch : "Ich war überrascht, als ich gestern die Nachricht bekam (dass Asashoryu vorbeikommt). Wir haben davon gesprochen wie (Asashoryu dem ehemaligen Sadogatake oyakata) in die Schuhe geholfen hat, als dieser nicht mehr so gut gehen konnte und wie (Asashoryu) ihm bei der Begräbniszeremonie Blumen mit in den Sarg legen lassen hat. Außerdem haben wir uns Fotos aus seinen besseren Tagen angesehen." (Mainichi Sports)

Ab morgen nimmt Asashoryu dann am jungyo in Kyushu teil. Heute nachmittag ist der Fahrt dorthin vorgesehen.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Tja, es ist geschehen: Asashoryu hat sich in seinen Trainings-mawashi beworfen und hat tatsächlich am jungyo teilgenommen. Er nahm am butsukari-geiko teil und trainierte unter anderem mit Yoshikaze, der aus der Gegend stammt, oder Kakuryu, einem weiteren Mongolen. Danach machte er das yokozuna dohyo-iri. Bei den Kämpfen besiegte er unter anderem Hakuho per yorikiri und erntete viel Beifall.
Die Halle war fast ausverkauft (3400 von 3600 Sitzen besetzt). Die Zuschauer zeigten sich sehr erfreut, dass Asashoryu angetreten ist, und spendeten ihm Beifall.
Außerdem entschuldigte sich Asashoryu bei der jungyo-Abteilung und ihrem Leiter, Oshima oyakata, für sein Fehlverhalten im Sommer. (Jiji)

Asashoryu wirkte etwas plumper als sonst, aber insbesondere seine Muskeln sind kaum verändert. (Nikkan Sports mit Foto)
Oshima oyakata: "Seine Muskeln haben weniger nachgelassen, als ich gedacht hätte. Auch seine Bewegungen waren gut." (Yomiuri Shimbun)

Fotos:
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Matitsuomi
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Beitrag von Matitsuomi »

Holleshoryu hat geschrieben:Was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist die Tatsache, daß Asashoryu sich beim Kyokai entschuldigen will. Er ist doch für sein Fehlverhalten bereits gemaßregelt worden ( und das nicht zu knapp ). Wozu dann also noch eine absolut überflüssige Entschuldigung ?
Auch, wenn der Post schon älter ist, etwas abstrakt formuliert: Mit einer Strafe ist dem Bestraften zwar ein Nachteil entstanden, aber der "Geschädigte" hat erst einmal immer noch seinen Schaden. Und selbst wenn der ausgeglichen wird, hatte er im Allgemeinen immer noch eine Menge Ärger. Von daher kann man durchaus noch einmal unauffällig eine Bitte um Entschuldigung vorbringen.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Heute hat Asashoryu am Mihashira Jinja (einem Schrein) ein rituelles dohyo-iri durchgeführt. Etwa 1000 Zuschauer waren dabei, als er sein kraftvolles dohyo-iri zeigte. Tachimochi war Kotoshogiku, da er aus der Gegend stammt, tsuyuharai war Takamisakari.
Die Stadt Yanagawa, in der der Schrein steht, gilt als Ursprung des unryu-Stils beim yokozuna dohyo-iri, da der 10. Yokozuna Unryu, auf den der gleichnamigen Stil zurückgeht, aus der Stadt stammt. Unryu selbst soll am Mihashira Jinja sein dohyo-iri gemacht haben. Leider ist die Haupthalle des Schreins vor zwei Jahren einer Brandstiftung zum Opfer gefallen. Die Vereinigung, die sich den Wiederaufbau zum Ziel gesetzt hat, hat nun zum jungyo bei der Kyokai angefragt, ob Asashoryu, der den unryu-Stil praktiziert, ein dohyo-iri am Schrein durchführen kann.
Ein Zuschauer: "Das war ein beeindruckendes dohyo-iri, ich bin überwältigt von meinen Gefühlen. ... Ich wünsche mir, dass er so auch beim basho sein Bestes gibt." (Yomiuri Shimbun)

Fotos:
Yomiuri Shimbun
Jiji
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Beim jungyo zeigte Asashoryu bei einigen Trainingskämpfen, wer der Chef im Ring gegen Kotoshogiku, Kisenosato und Futeno. Er zeigte ein paar starke Würfe. Nur beim tachi-ai fehlt noch die Brillianz: "Mein Körper bewegt sich soweit, aber meine Form ist nur bei etwas über 50 %. Wenn ich noch etwas mehr mache, werde ich mich wieder daran gewöhnen."
Danach nahm er noch am Kinder-Sumo teil. (Jiji)

Foto vom Kinder-Sumo

Fotos von gestern:
Daily Sports
Sankei Sports (dohyo-iri)
Sankei Sports (yorikiri gegen Hakuho)
Sports Hochi (doyho-iri)

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Jakusotsu
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Beitrag von Jakusotsu »

Watashi hat geschrieben:Die Stadt Yanagawa, in der der Schrein steht, gilt als Ursprung des unryu-Stils beim yokozuna dohyo-iri, da der 10. Yokozuna Unryu, auf den der gleichnamigen Stil zurückgeht, aus der Stadt stammt.
Lasst mich zu diesem Thema das Türchen noch etwas mit Verwirrnis füllen, und aus dem Sumo Fan Magazin zitieren:
Die meisten Historiker glauben, dass das, was heute als Unryu-Stil bekannt ist, tatsächlich von Shiranui erfunden wurde, da er beim Dohyo-Iri mit seinem Arm an der Hüfte gezeichnet wurde. Interessanterweise war es der 22. Yokozuna Tachiyama Mine’emon (1877-1941), dem zugestanden wird, dass er den heutigen Shiranui-Stil perfektioniert hat, aber Tachiyama selbst wird mit den Worten zitiert, dass sein Dohyo-Iri auf Yokozuna Unryu basiert und er sah sein Dohyo-Iri als das von Unryu an. Die Verwirrung um die Stile wurde noch nicht gelöst, aber Shiranuis Dohyo-Iri entsprach vermutlich eher dem heutige Unryu-Stil.
Edit: Ups - von wegen Türchen - das hier ist ja garnicht der Adventskalender... :oops:
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Watashi
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Beitrag von Watashi »

Die Veranstalter des letztes jungyo gestern haben einen kreativen Weg gefunden, ihre Einnahmen aufzubessern. Nachdem sie im Vorverkauf auf keinen grünen Zweig kamen, haben sie kurzerhand den Trubel um Asashoryu ausgenutzt und auch von den Medienvertretern Eintritt verlangt: pro Verlag 10000 Yen. Die Medien waren zwar entsetzt, weil sie normalerweise so reinkommen, aber am Ende hatte der Veranstalter immerhin 190000 Yen von den Reportern etc. eingenommen, um die Löcher im Budget zu füllen.
Ein Vertreter des Veranstalters (das ist bei den jungyo nicht die Kyokai, sondern eine lokale Vereinigung): "Wir haben das vor 10 Tagen entschieden, weil wir in den roten Zahlen waren. Das ist Business." Die Überlegung war: "Wenn Asashoryu kommt, kommen auch die Medienvertreter."
Dieser Schritt war wohl dringend notwendig, da von den 2700 Plätzen nur etwa 1900 verkauft wurden.

Asashoryu zum Abschluss seiner Wiederkehrjungyo: "Das Gefühl auf dem dohyo? Lecker! Wie wenn man etwas essen will." Sein weiterer Plan sieht vor, dass er ab heute in Kyushu entspannt und ab dem 9.12. in Tokyo mit dem keiko beginnt. (Sports Hochi (mit Foto wie Asa Hakuho hochhebt))

Kaihomi
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Beitrag von Kaihomi »

Tachimochi war Kotoshogiku, da er aus der Gegend stammt, tsuyuharai war Takamisakari
Man kann den Japanern wirklich nicht vorwerfen, sie hätten keinen Sinn für Marketing. :P
Man nehme einige Publikumslieblinge (hier: Spatzl 2 und Robocop) und schon schaut sich das Publikum auch den im Moment nicht sooo geliebten Yokozuna an.
Gewusst wie....

Kaihomi
I'm a proud owner of a big sumo-cat!

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