Gerücht: Tokitsuumi wird Tokitsukaze-Oyakata

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gernobono
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Gerücht: Tokitsuumi wird Tokitsukaze-Oyakata

Beitrag von gernobono »

Um englischen Forum sind sich die Leute wohl ziemlich sicher, dass Tokitsuumi der neue Tokitsukaze-Oyakata wird. Dazu muss er natürlich sein intai erklären.

Die restlichen Verschiebungen bei den kabu kann ich nicht wirklich nachvollziehen, aber einen interessanten Punbkt habe ich noch gelesen. Wenn Chiyotenzan zurücktritt, wird er wohl Chiyotaikais kabu bekommen und dann steht Toki ohne kabu da, da er das von Chiyotaikai derzeit nur geliehen hat.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Soweit ich das verstanden habe, sieht die Situation im Moment so aus:

- der Tokitsukaze-kabu gehört (noch) dem gerade Ausgeschlossenen, der es aber nicht nutzen kann

- der Nishikijima-kabu gehört Tokitsuumi, ist aber an den ehemaligen Zaonishiki ausgeliehen, der oyakata im Tokitsukaze-beya ist

Der ursprüngliche Vorschlag sah folgendes vor:

- Tokitsuumi erklärt sein intai

- Tausch von Tokitsukaze-kabu und Nishikijima-kabu

- Nishikijima-kabu wird weiterhin an Zaonishiki ausgeliehen, bis der ehemalige Tokitsukaze oyakata ihn verkaufen kann

Nun hat sich aber die Kyokai eingemischt. Sie versucht, den so gut wie ehemaligen Tokitsukaze oyakata ganz rauszudrängen, ihm also möglichst auch den Nishikijima-kabu abzunehmen (das geht aber nur, wenn jemand das Geld, also mindestens 100 Mio. Yen bezahlt). Wenn ein Besitzer eines kabu normalerweise in den Ruhestand geht oder stirbt, haben er oder seine Erben laut Presseberichten eine Frist von drei Jahren, innerhalb derer er oder sie den kabu weiter verkaufen sollen (wahrscheinlich eine kyokai-interne Regelung, inwieweit das einklagbar ist, weiß ich nicht). Die kyokai sagt aber, im Falle eines Ausschlusses, greife diese Übergangsregelung nicht und der Ausgeschlossene muss den kabu sofort verkaufen.

Das Vorgehen soll nun etwa so aussehen:

- Tokitsuumi tritt zurück

- Tokitsuumi erwirbt den Tokitsukaze-kabu

- da niemand zwei kabu halten darf, verkauft Tokitsuumi sein Nishikijima-kabu; der wahrscheinlichste Käufer ist der jetzige Tokitsukaze Juryo rikishi Shimootori, so er das Geld auftreiben kann

- der Käufer des Nishikijima-kabu vermietet es an den ehemaligen Zaonishiki (der es ja im Moment auch leiht)

Das alles muss ein elender Papierkrieg sein, das endgültige Ergebnis wird am 9.10. verkündet.

PS: Gebäude und Grundstück des Tokitsukaze-beya gehören noch dem Vorgänger Tokitsukaze oyakata (also dem ehemaligen riji-cho). Der wollte ohnehin Tokitsuumi als Nachfolger, insofern sollte das zumindest kein Problem darstellen.

PPS: Sorry, dass ich schon wieder einen Thread gehighjackt habe.

Futschikato

Beitrag von Futschikato »

Wenn ihr jetzt noch mal für mich erklären könntet wer oder was ein Kabu ist ? :)

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Raishu
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Beitrag von Raishu »

Futschikato hat geschrieben:Wenn ihr jetzt noch mal für mich erklären könntet wer oder was ein Kabu ist ? :)
Um Trainer (Oyakata) in einem der vielen Sumoställe (Heya) zu sein, muss man eine Art "Trainerlizenz" (Kabu) erwerben, welche innerhalb des Sumoverbandes auf 105 limitiert sind. Diese "Trainerlizenzen" tragen die Namen ehemaliger Rikishi aus früheren Jahrhunderten.

Möchte also ein Ringer nach seiner aktiven Karriere weiterhin offiziell beim Sumoverband als Trainer angestellt sein, muss er einen dieser 105 Kabus erwerben oder vererbt bekommen.
Für gewöhnlich arbeiten die Trainer dann in dem Heya, dem sie selbst angehört haben.

Falls du dich mehr über die Organisation der Kabus und die Trainer, die dahinter stecken, informieren möchtest, besuche folgende Seite:

http://oyakata.seisa.de/

Ich bin wirklich auf den 9.Oktober gespannt. Die Offiziellen des Kyokai haben selbst festgelegt, dass der neue Shisho bis zu diesem Datum bekannt gegeben werden muss.
Was passiert aber, wenn Shimootori nicht das nötige Geld für Nishikijima aufbringen kann, von dem der ganze Handel abhängt?

Die Regel besagt, dass die Ringer eines Stalles nur an Veranstaltungen/Turnieren des Kyokai teilnehmen dürfen, wenn das Heya einen Shisho hat. Bin mal gespannt, wie sich das auf dass gerade laufende Jungyo auswirkt. Werden bei keiner Lösung bis zum 9.Okt alle Teilnehmenden von Tokitsukaze Heya aus der Tour rausgenommen?

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Um der Chronistenpflicht genüge zu tun:

Die Sache ist in trockenen Tüchern. Laut japanischen Medienberichten hat sich der neue Tokitsukaze oyakata (also bis gestern noch Tokitsuumi) der Presse gestellt und die folgenden Tatsachen bestätigt:

- Tokitsuumi ist Vergangenheit (ist also zurückgetreten) und hat den Tokitsukaze-kabu und das heya übernommen; er ist der fünfte Tokitsukaze oyakata
- der Nishikijima-kabu ging an den momentanten Juryo rikishi Shimootori, der aber noch nicht zurücktritt
- der Nishikijima-kabu wird wie bisher auch an den ehemaligen Zaonishiki verliehen

Wer wem wieviel gezahlt hat, stand naturgemäß nirgendwo.

Hakanonami
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Beitrag von Hakanonami »

Vielen Dank für diese ausführlichen und sehr interessanten Auskünfte, die ich ansonsten, obwohl ich jetzt schon gut 10 Jahre Sumofan bin und seit dieser Zeit regelmäßig die Basho verfolge, wohl niemals erfahren würde, da ich kaum der englischen Sprache mächtig bin (Bißchen Schulenglisch von vor über 20 Jahren) und erst recht kein Japanisch kann. Diese Beiträge machen das Forum erhaltenswert und sind meiner Meinung nach keinesfalls selbstverständlich und allemal wieder lobenswert :D .

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tekariko
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Beitrag von tekariko »

Hakanonami hat geschrieben:Vielen Dank für diese ausführlichen und sehr interessanten Auskünfte, .....

Diese Beiträge machen das Forum erhaltenswert und sind meiner Meinung nach keinesfalls selbstverständlich und allemal wieder lobenswert :D .
Auch von mir vielen Dank. Ich kann mich obigen Worten nur anschließen.

Viele Grüße
Tekariko

Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

Kleiner Nitpick:
Watashi hat geschrieben:- Tokitsuumi ist Vergangenheit (ist also zurückgetreten) und hat den Tokitsukaze-kabu und das heya übernommen; er ist der fünfte Tokitsukaze oyakata
Der fünfte, der unter diesem Namen das (aktuelle) Tokitsukaze-beya anführt; jedoch bereits der 16. Tokitsukaze-oyakata - die ersten 11 waren im Osaka-zumo aktiv, Nr. 11 wurde dann 1926 bei der Vereinigung von Tokyo- und Osaka-zumo übernommen.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Asashosakari hat geschrieben: Der fünfte, der unter diesem Namen das (aktuelle) Tokitsukaze-beya anführt; jedoch bereits der 16. Tokitsukaze-oyakata - die ersten 11 waren im Osaka-zumo aktiv, Nr. 11 wurde dann 1926 bei der Vereinigung von Tokyo- und Osaka-zumo übernommen.
Ups, das kommt vom unbedachten Abschreiben. Sorry.

In anderer Sache:

Der erste Weg des neuen Tokitsukaze oyakata führte nach Niigata, zur Familie des verstorbenen Tokitaizan. Diese Entscheidung soll er allein getroffen haben, ursprünglich hieß es, er werde ab heute das Training leiten. Er nahm stattdessen gleich morgens sehr früh den Shinkansen und stand morgens gegen 9 Uhr bei der Familie vor der Tür.
Tokitsukaze oyakata hat sich in aller Form entschuldigt und der Familie gesagt, dass er alles tun werde, damit ein solcher Vorfall nie wieder geschehen könne. Die Familie hat sich bedankt, dass er persönlich gekommen ist und hat sich, laut Familienanwalt, dafür entschuldigt, dass Tokitsukaze oyakata (also ehemals Tokitsuumi) so plötzlich seine Karriere beenden musste, obwohl er noch weiterkämpfen wollte. Tokitsukaze oyakata blieb nach Medienberichten etwa 10 Minuten.
Das Training im Tokitsukaze beya leitet er dann ab morgen.

PS: Sports Nippon berichtet, dass die rechtliche Situation jetzt so hingebogen wurde, dass keine Lücke an der Spitze des heya verbleibt:
Shimootori hat den Nishikijima-kabu "offiziell" am 4.10. übernommen, damit Tokitsuumi keine zwei kabu hielt. Tokitsuumi hat den Tokitsukaze-kabu jetzt offiziell am 5.10. übernommen, so dass das heya nie shisho-los war (in der Lesart der kyokai).
Außerdem wird in dem Artikel berichtet, dass der Preis für den Tokitsukaze-kabu vermutlich um die 150 Mio. Yen (im Moment etwas mehr als 900000 Euro) war, die im Endeffekt direkt von Shimootori an den ehemaligen Tokitsukaze oyakata bezahlt werden.

Hakanonami
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Beitrag von Hakanonami »

Wow, 900.000 Euro - ich frage mich, wo Shimootori so viel Geld hernimmt, wo er doch in der Juryo herumkrebst, naja, vielleicht ist ja mit seinem 10-5 der erste Schritt zum Wiederaufstieg getan. Ich drücke ihm auf jeden Fall die Daumen.

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Raishu
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Beitrag von Raishu »

Hakanonami hat geschrieben:Wow, 900.000 Euro - ich frage mich, wo Shimootori so viel Geld hernimmt, wo er doch in der Juryo herumkrebst
Ich habe mich mal an einer Herleitung versucht (Angaben ohne Gewähr).

Shimootori hat bisher folgende Anzahl an Tunieren/Rang bestritten:

15 Juryo
23 Maegashira (dabei 1 Kanto-sho)
01 Komusubi

Da die Banzuke alle 2 Monate neu aufgestellt wird, ist klar, dass der Monatslohn für 2 Monate gleich bleibt:

(Lohneinheiten)
30 x Juryo
46 x Maegashira
02 x Komusubi

Rechnung (in Euro, und alles gerundet):

159.000€ - Juryo
314.000€ - Maegashira
17.200€ - Komusubi

Dies sind schonmal 490.200€ an Monatsgehältern.

Der Kanto-sho bringt nochmal 13.200€

Für ein abgeschlossenes Turnier erhält der Sekitori auch einen Bonus. Leider fehlen mir die Zahlen für Maegashira und Juryo. Der Komusubi erhält 50.000 Yen (ca.331 €). Da alle anderen Sekitori sicherlich auch eine Abschlussprämie bekommen, schätze ich diese für M und J auf ca. 25.000-15.000 Yen. Shimootori hat 4 Turniere nicht beendet. Mit dem Mittelwert von 20.000 gerechnet, sind das ca. 680.000 Yen (ca. 4500€).

Bis hierhin total: 508.231€

Dies sind alles Beträge ,die man mehr oder weniger über sichere Zahlen herleiten kann.

Ein besonders wichtige Rolle spielen jetzt noch die koenkais (support groups), die den Ringer auch finanziell unterstützen. Dies können Unternehmer, autonom organisierte Fangruppen oder auch Univeritätsclubs sein. Was da an Geld fließt, ist für mich allerdings nur schwer vorstellbar. Es könnte sich dabei aber auch wieder um Beträge im 5-6 stelligen Euro-Bereich handeln.

Letztlich sind noch die Kensho-Gelder zu berücksichtigen (für mich auch nicht nachvollziehbar).

Stellt sich die Frage, wieviel er schon von dem oben errechneten Geld ausgegeben hat. Soweit ich weiß, ist er verheiratet, er wird also nicht mehr im Heya wohnen.

Dass an dieser Stelle die kompletten 900.000€ zusammen kommen bezweifel ich. Aber es besteht ja die Möglichkeit der Kreditaufnahme oder das Abbezahlen in Raten, et voila, wir haben das Kabugeld zusammen.

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Ganryu
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Beitrag von Ganryu »

Interessante Darlegung, Raishu!

Da Shimotori nicht so aussieht , als ob er bisher Hunger und Entbehrungen verkraften mußte, denke ich, daß seine Lebenshaltungskosten (wie bei uns allen ja leider auch) durchaus zu Buche schlagen. Mir fallen aber noch mindestens zwei Möglichkeiten ein, wie er - ohne sich zu verschulden - zu Geld gekommen sein könnte, die hier noch nicht genannt wurden:

- in eine reiche Familie einheiraten
- ein entsprechend ausgestattetes Erbe antreten

Viele Grüße,

Kana-san

PS:
Weiterleben muß er ja anschließend auch noch, und seine Ausgaben werden sicher nicht geringer.

Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

(Auch von mir alle Informationen ohne Gewähr...)
Raishu hat geschrieben:Für ein abgeschlossenes Turnier erhält der Sekitori auch einen Bonus. Leider fehlen mir die Zahlen für Maegashira und Juryo. Der Komusubi erhält 50.000 Yen (ca.331 €). Da alle anderen Sekitori sicherlich auch eine Abschlussprämie bekommen, schätze ich diese für M und J auf ca. 25.000-15.000 Yen. Shimootori hat 4 Turniere nicht beendet. Mit dem Mittelwert von 20.000 gerechnet, sind das ca. 680.000 Yen (ca. 4500€).
Soweit ich weiß, ist das in der Tat ein Bonus, den nur Sanyaku bekommen, keine "normalen" Sekitori. Soll wohl eine Art Belohnung dafür sein, dass man als hochrangiger Kämpfer (= Zugpferd fürs Publikum) das ganze Turnier dabei war, deshalb auch die Staffelung nach der Länge der Teilnahme.

Allerdings gibt es da wohl noch eine Art Basho-"spesen" für Sekitori...für Turniere in Tokyo sind das unabhängig vom Rang 25.000 Yen. Für die drei anderen Turniere sind es meines Wissens jeweils: Juryo 227.500 Yen, Makuuchi 248.500 Yen, Sanyaku 283.500 Yen, Ozeki 332.500 Yen, Yokozuna 385.000 Yen. (Der Großteil davon ist Erstattung für die Kosten einer Unterkunft; ob die meisten Sekitori für Osaka/Nagoya/Fukuoka tatsächlich eine eigene Wohnstätte anmieten, wage ich aber zu bezweifeln. Das Geld gibt es vermutlich trotzdem. :wink:)
Raishu hat geschrieben:Letztlich sind noch die Kensho-Gelder zu berücksichtigen (für mich auch nicht nachvollziehbar).
Laut den Zahlen von Nikkan Sports hat Shimootori von 2003 bis heute 96 Kensho gewonnen (plus eventuell ein paar weitere in 2006.09, für das ich wegen seiner Demotion nach Juryo keine Zahlen habe). Für seine fünf Turniere im Jahr 2002 würde ich mal großzügig etwa 20 Kensho ansetzen, weil er unter anderem einen Sieg über Musashimaru und gleich drei über Takamisakari hatte. (Heute wäre "Kinboshi + 3x Sakari + 33 weitere Siege als mittlerer Maegashira" wahrscheinlich sogar über 40 Kensho wert, aber damals waren die Zahlen noch generell deutlich niedriger.)

Also, grob gerechnet dürfte Shimootori etwa 120 Kensho in seiner Karriere gewonnen haben. Pro Kensho fallen vor Steuern 55.000 Yen an, also insgesamt 6.600.000 Yen.

Als letzte halbwegs berechenbare Einkunftsart hätte ich dann noch den hosho-kin-Bashobonus anzubieten, der sich auf der Basis der in der Karriere erreichten Kachi-koshi errechnet und pro Basho an jeden Sekitori ausgezahlt wird. Das sind nach meinen Berechnungen im Laufe der Jahre für Shimootori insgesamt 10.850.000 Yen gewesen.

Viel Spaß beim Umrechnen und Aufaddieren. 8)
Raishu hat geschrieben:Dass an dieser Stelle die kompletten 900.000€ zusammen kommen bezweifel ich. Aber es besteht ja die Möglichkeit der Kreditaufnahme oder das Abbezahlen in Raten, et voila, wir haben das Kabugeld zusammen.
Ich vermute mal stark, dass ihm der ehemalige Tokitsukaze (also Yutakayama, nicht der gerade geschasste Futatsuryu) finanziell unter die Arme gegriffen hat, da der Plan, Tokitsuumi als neuen Tokitsukaze zu installieren ja unter anderem erst auf sein Drängen hin zu Stande kam.

Futschikato

Beitrag von Futschikato »

:D

nun essen muss er ja jetzt nicht mehr so viel ...wobei ich davon ausgehe, das er in der zeit als er noch im heya lebte, fürs essen auch nix löhnen musste.

Ich vermuste aber auch mal, das das Kabu eine 1a Sicherheit bei jeder Bank ist :D

Matitsuomi
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Beitrag von Matitsuomi »

Ich denke, wie Futschikato, auch, dass eben so ein kabu "wie eine Immobilie" eine sichere Anlage ist, da man das Ding fast sicher für einen vergleichbaren Preis wieder losschlagen kann, muss eigentlich nur geprüft werden, ob der Kunde die allfälligen Kreditzinsen wird leisten können. Ob Sumo das auf Dauer hergibt, oder ob es wie Immobilien auch platzen kann, weiß ich nicht, aber japanische Banken sind traditionell in solchen Dingen eher kreditvergabewillig.

Da aber das Problem ja ein allgegenwärtiges sein dürfte, denn nicht jeder heiratet ein reiches Erbe, aber fast jeder Oyakata war ja Ringer, die im Vergleich zu unseren Fussijungs ja doch eher dünn verdienen, kann es auch durchaus sein, dass die Finanzierungsfragen eh fest geregelt sind, vielleicht sogar direkt oder indirekt über den Kyokai (jetzt wollte ich "Kyokaitenho" schreiben...) laufen.

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gernobono
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Beitrag von gernobono »

so ein kabu darf nicht fremdfinanziert sein, weil niemand ausser einem mitglied des kyokai anrechte auf so ein kabu haben darf......eine zeitlang musste man kabu sogar an den kyokai zurückgeben, da sich besitzer solcher kabus bei der yakuza verschuldet haben und die kabu als sicherheit hinterlegt haben....

die finanzierung erfolgt normalerweise nicht durch den rikishi selbst, sondern durch seinen persönlichen koenkai oder den des heya

die oben genannten zahlen mögen richtig sein, sind aber mehr oder minder irrelevant, da ein rikishi der auf einnahmen durch seine siege angewiesen ist niemals geld weglegen wird können.......geld vom koenkai gehört normalerweise auch dem oyakata...und zwar alles......wenn er dem rikishi etwas gibt, dann gut...wenn nicht, eben nicht.......

asashoryu hat sich ja aufgeregt, weil takasago-oyakata die gewinne seiner hochzeit ohne kommentar eingesteckt hat.......in sumokreisen üblich, aber wohl nicht klar für den mongolen.....

der einfachste und billigste weg (wenigstens pekuniär) ist die heirat der oykata-tochter, wie es uns moto-kotonowaka gezeigt hat......

ganz früher wurden heya überhaupt nur weitergeschenkt (vererbt).....da war keine rede von den riesensummen, von denen jetzt gesprochen wird.....

Asashosakari
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Beitrag von Asashosakari »

gernobono hat geschrieben:die oben genannten zahlen mögen richtig sein, sind aber mehr oder minder irrelevant, da ein rikishi der auf einnahmen durch seine siege angewiesen ist niemals geld weglegen wird können
Hmm, hat denn jemand behauptet, dass Shimootori (oder sonstwer) auf die Einnahmen aus den diversen Boni "angewiesen" ist? Mir erschließt sich nicht ganz, inwieweit ein rein theoretischer Kritikpunkt die ganze Sache "irrelevant" macht. Schließlich fließen die Boni, egal ob der Rikishi das Geld sofort auf den Kopf haut oder für sein Kabu in 10 Jahren zurücklegt.

gernobono hat geschrieben:asashoryu hat sich ja aufgeregt, weil takasago-oyakata die gewinne seiner hochzeit ohne kommentar eingesteckt hat.......
Na, die gesamten Gewinne wollte Takasago ja nun auch nicht gerade haben. Das Problem auf Seiten Asashoryus war wohl eher, dass Takasago überhaupt einen Anteil wollte (und dann anscheinand auch noch recht viel), obwohl er Asashoryus Heiratsabsichten eigentlich nicht befürwortet hatte.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Der neue Tokitsukaze oyakata hat nach seinem Tagestrip nach Niigata gestern, also am 11.10., zum ersten Mal das Training im heya geleitet. Er ist um 7.09 Uhr am heya eingetroffen und hat eine kurze Rede an seine deshi gehalten, bevor das Training angefangen hat. Das Training dauerte etwa 2 Stunden ab 8.30 Uhr waren für die zweite Stunde auch die etwa 30 Pressevertreter zugelassen, die seit morgens früh um das heya lagerten.
Tokitsukaze oyakata ist betont auf die einzelnen deshi eingegangen, mit ruhiger Stimme und warnte sie auch bei gefährlichen Aktionen (etwa beim Fallen). In dem Artikel, den ich gelesen habe hieß es, er scheine noch etwas unbehaglich in der neuen Rolle.
Beim butsukari keiko arbeitete er dann mit vollem Körpereinsatz und gab den Trainingspartner für die drei Maegashira.

Hier ist der japanische Artikel mit einem kleinen Foto des neuen oyakata beim Training im mawashi.

PS: Gestern war dann auch Kitanoumi rijicho in Niigata bei der Familie der verstorbenen Tokitaizan und hat sich entschuldigt. Da er bei konkreten Fragen aber immer auf die noch laufende Untersuchung verwies, war die Familie damit wohl nicht so ganz zufrieden, da sie sich konkrete Antworten gewünscht hatten.

Futschikato

Beitrag von Futschikato »

jetzt muss nur noch jemand dem retardierten Futschikato "koenkai" übersetzen :D :D ich ahne das es sowas wie ein "gönner" ist, beim googeln klang es aber eher wie wahlkampfbüro oder zumindest nach wahlkampfspendenkomitee.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

後援 kôen bedeutet soviel wie "Unterstütung, Hilfe",
-会 -kai ist "Vereinigung, Verein".
講演会 kôen-kai ist somit wörtlich eine "Unterstützungsvereinigung".

Beim Sumo ist ein kôen-kai dann eben eine Vereinigung von Sponsoren oder Gönnern, in der Politik ein Wahlkampf(spenden)komitee, das einen Kandidaten unterstützt.
Zum kôen-kai im Sumo müsste sonst noch jemand Auskunft geben, der dort tiefergehende Kenntnisse hat.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Laut Sports Hochi gibt es tatsächlich schon wieder erste Interessenten beim Tokitsukaze-beya, die dort als rikishi anfangen wollen. Endgültig entschieden ist laut Tokitsukaze oyakata aber noch nichts. Die Tatsache, dass sich aber überhaupt jemand gemeldet hat, gibt ihm jedoch neue Hoffnung.
Im Moment macht der oyakata sich vor allem Sorgen um die deshi, die schon im heya sind. Er wird dahingehend zitiert, dass diese im Moment vor allem psychisch angeschlagen sind und nicht auf der Höhe ihrer Leistungskraft.

Der oyakata selbst wird im Moment regelmäßig dabei beobachtet, im mawashi selbst am Training teilzunehmen und seine deshi unter vollem Körpereinsatz anzuleiten. Er will nach dem Kyushu basho samt Kind und Kegel ins Obergeschoss im Gebäude des heya einziehen, damit er immer vor Ort sein kann, falls etwas passiert.

Pitinosato
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Tokitsuumi noch auf der neuen Banzuke ??

Beitrag von Pitinosato »

Wird Tokitsuumi eigentlich noch auf der neuen Banzuke zu finden sein ??
Blöde Situation, er ist zurückgetreten vom aktiven Sport, aber die Aufsteiger in die Juryo sind schon bekannt.
Da würde dann ja einer in den beiden Top-Ligen fehlen...

Weiß jemand wie das gemacht wird ??
Bleibt er drauf oder rückt doch noch einer nach ??

danke

Pitinosato

tainosen
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Beitrag von tainosen »

ich denke mal, er bleibt noch drauf und erst in der nächsten Banzuke wird sein Intai berücksichtigt.
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Beitrag von Jakusotsu »

Die Banzuke wurde bereits geschrieben, als Tokitsuumi noch nicht mal im Gespräch für den Oyakata-Job war, ergo wird er auch drauf sein.

Damit fehlen schon mal zwei Makuuchler im Kyushu Basho.
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Jakusotsu
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Beitrag von Jakusotsu »

Jakusotsu hat geschrieben:Die Banzuke wurde bereits geschrieben, als Tokitsuumi noch nicht mal im Gespräch für den Oyakata-Job war, ergo wird er auch drauf sein.
Tja, so kann man sich täuschen - der NSK ist doch immer wieder für eine Überraschung gut.
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tainosen
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Beitrag von tainosen »

Nun gut, explizit steht er nicht in der Banzuke - aber sein imaginäres Plätzchen ist freigehalten worden - so dass die Auswirkungen vor allem für potentielle Aufsteigeraspiraten und Abstiegskandidaten dieselben sind, als stünde er noch auf der Banzuke - und da ich ihn im GTB auf M12O hatte - stört es mich auch nicht weiter, dass er nicht mehr draufsteht - warum auch immer.
:roll:
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Watashi
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Beitrag von Watashi »

Das Tokitsukaze-beya hat jetzt das Training im Fukuoka-Camp eröffnet. Tokitsukaze oyakata war wieder aktiv dabei und lieh seinen rikishi beim butsukari geiko "seine Brust". "Wenn ich nur da sitze, ist es langweilig. Ich möchte mich auch körperlich betätigen", sagte er laut Sports Hochi.
Nach dem Training tauschte er seinen mawashi dann aber gegen den oyakata-üblichen Anzug und fuhr zur Vorstellung zum Gouverneur der Präfektur Nagasaki, aus der er ursprünglich stammt. So gewöhnt es sich auch langsam an die Plichten eines oyakata, die über das keiko hinaus gehen.

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Beitrag von Watashi »

Schlechte Neuigkeiten fürs Tokitsukaze-beya:
Laut Nikkan Sports stellt ein regelmäßiger kensho-Sponsor des heya seine Tätigkeit mit dem Kyushu basho ein. Direktversandanbieter Senshukai wird keine kensho mehr für Kämpfe des Tokitsukaze-beya sponsorn.

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Beitrag von Watashi »

Heute fand das Unterstützungstreffen des Tokitsukaze-beya statt. Teil nahmen etwa 50 Vertreter der koen-kai, rikishi wie die Makuuchi-Vertreter Tokitenku und Toyonoshima und natürlich der neue shisho.
Der Vorsitzende der Kyushu koen-kai Hirano sagte: "In dem heya sind schreckliche Sachen passiert, aber unsere Liebe zum Tokitsukaze-beya ist unverändert." Tokitsukaze oyakata (Ex-Tokitsuumi also) versprach: "Unter unserem neuen System tun wir alles, damit so etwas nicht wieder passiert. Ich bin zuversichtlich, dass uns damit ein Neustart gelingt." (Sports Hochi)

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Beitrag von Watashi »

Nicht nur die koen-kai lassen das Tokitsukaze-beya nicht hängen, sondern langsam kommen auch die Fans zurück. Zu Beginn des Trainings Ende letzten Monats waren genau 3 Zuschauer beim keiko, am 3.11. waren es aber dann doch etwa 40 Leute. Tokitsukaze oyakata ist froh, dass er auf die Unterstützung und das Verständnis der Leute aus der Umgebung zählen kann. "Die Zahl der Fans ist vielleicht sogar höher als letztes Jahr. Dafür bin ich sehr dankbar. Beim keiko ist inzwischen auch wieder eine natürliche Atmosphäre eingekehrt," sagte er strahlend (Sports Nippon (mit Foto)).

Unterdessen will die Polizei in Aichi eine erneute Untersuchung der Todesursache von Tokitaizan anordnen. Sie sind der Meinung, dass sie keine Strafverfolgung nur aufgrund der Autopsie, die die Eltern des Toten an der Universität Niigata durchführen ließen, begründen können. Diese Autopsie ergab als Todesursache: schockbedingter Tod aufgrund multipler äußerer Verletzungen. Zuvor war die Polizei von einem Unfalltod ausgegangen. (Sankei Sports)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Beim Tokitsukaze-beya läuft es trainingstechnisch inzwischen richtig gut. Seit dem Beginn der Kyushu keiko ist die Zahl der rikishi, die zum de-geiko vorbeikommen, stark gestiegen. Auch gestern waren wieder drei sekitori da. Offenbar schreckt der Skandal der letzten Monate da nicht ab.
Tokitsukaze oyakata ist im mawashi immer noch mittendrin und spielt den Gegener beim butsukari-geiko. Er sagt: "Es kommen viele rikishi vorbei. Gestern (am 5.11.) war auch ozeki Chiyotaikai da. Bisher sind es vor allem rikishi aus dem eigenen ichimon, aber dank ihrer Hilfe können wir hier gutes keiko machen."
Im heya selbst gibt es mit Toyonoshima (immerhin shukunsho letztes basho) oder Tokitenku auch einige sekitori. Dazu kommt beispielsweise Sanoyama oyakata (Toookiii!), gegen den Tokitsukaze oyakata während seiner aktiven Zeit häufig gekämpft hat und der aus dem Takasago-beya Asasekiryu mitbringt, häufig vorbei. So entwickelt der neue oyakata langsam sein eigenes Netzwerk. Außerdem wächst er langsam in seine Rolle als shisho, sowohl im Training als auch im administrativen Bereich. (Sankei Sports)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Heute fand die ichimon-kai (ichimon-Treffen) des Tokitsukaze-ichimon in Fukuoka statt. Es war das erste Treffen seit dem Tod von Tokitaizan im Juni. Der Führer des ichimon, Isenoumi oyakata, sagte: "Heute beten wir für Saito Takashi (Tokitaizan). Wir bieten ihm unsere leisen Gebete an."
Es gab auch Stimmen, die dem neuen Tokitsukaze oyakata dankten, dass er so schnell zurückgetreten ist und das heya übernommen hat. Isenoumi: "Es ist schwer ein heya zu übernehmen, insbesondere in so kurzer Zeit. Wir haben im ichimon viel gesprochen und Ratschläge gegeben." (Sports Hochi)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Drei rikishi, die wegen des Todes von Tokitaizan unter Verdacht stehen und gegen die noch ermittelt wird, werden am Kyushu basho nicht teilnehmen. Ihr kyujo wurde heute morgen beim NSK eingereicht. Das betrifft je einen rikishi der makushita, sandanme und jonidan.
Laut Tokitsukaze oyakata habe die drei von sich aus darum gebeten, nicht teilnehmen zu müssen. Sie sollen gesagt haben: "Da wir noch mitten in der Untersuchung stecken, ist es uns nicht möglich, uns emotional aufs Sumo zu konzentrieren." Tokitsukaze oyakata wollte eigentlich, dass sie antreten: "Wir haben beim keiko mit der Absicht teilzunehmen trainiert. Aber weil sie sich nach den Anhörungen und dem allen psychisch nicht angemessen vorbereiten konnten, muss ich am Ende den Wunsch der Betroffenen respektieren. Ich habe auch viel darüber nachgedacht." (Sports Hochi)

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Beitrag von Watashi »

Tokitsukaze oyakata wurde gestern 34 Jahre alt und macht sich so seine Gedanken, wie er weiter zum Neubeginn seines heya beitragen kann. Sein erstes Ziel ist es, einen neuen sekitori hervorzubringen: "Zuerst möchte ich einen neuen sekitori machen. Dann kommt auch die Lebhaftigkeit und Energie zurück."
Erster Kandidat für dieses Ziel ist Tosayutaka (22), der beim aki basho die sandanme ohne Niederlage gewann und erstmals in die makushita aufstieg. Damit ist er in seinem vierten Turnier überhaupt schon in der makushita. Tokitsukaze oyakata: "Er hat die Kraft. Dieses basho kann er auch fünf Siege einfahren." Wenn bei diesem basho und im Januar gut abschneidet, könnte er den Rekord einstellen und schon in seinem sechsten basho in die Juryo aufsteigen. (Sports Hochi)

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Fay
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Beitrag von Fay »

Watashi hat geschrieben:Erster Kandidat für dieses Ziel ist Tosayutaka (22), der beim aki basho die sandanme ohne Niederlage gewann und erstmals in die makushita aufstieg. Damit ist er in seinem vierten Turnier überhaupt schon in der makushita. Tokitsukaze oyakata: "Er hat die Kraft. Dieses basho kann er auch fünf Siege einfahren." Wenn bei diesem basho und im Januar gut abschneidet, könnte er den Rekord einstellen und schon in seinem sechsten basho in die Juryo aufsteigen. (Sports Hochi)
Stimmt mich etwas nachdenklich, daß er nicht auch Tokitairyu erwähnt, der momentan auf Ms 18 ist und bis jetzt ganz beeindruckende Ergebnisse gezeigt hat. Allerdings gehört er zu den drei Rikishi die in diesem basho kyujo gehen, weil sie in den Tod von Tokitaizan verwickelt sind. Das heisst, er fällt ein gutes Stück zurück, wenn nicht schlimmeres.

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Sports Hochi ergänzt jetzt noch die Namen der drei potentiellen Übeltäter, die jetzt nicht am Kyushu basho teilnehmen:

Makushita West 18 Tokitairyu (24), der wie Fay schon erwähnt hat, bisher die Hoffnung für einen raschen Juryo-Aufstieg war. Er stammt wie der oyakata auch von der Tokyo Nogyo Daigaku (Tokyo Landwirtschaftsuniversität) und hatte sein hatsu-doyho im März 2006.

Sandanme Ost 38 Soryuzan (25), stammt aus Fukuoka (verpasst also sein Heimatbasho) und hatte sein hatsu-dohyo schon im März 1998.

Jonidan Ost 16 Sokenzan (22), hatsu-doyho März 2004.

Nikkan Sports deutet außerdem an, dass die Entscheidung zum kyujo nicht ausschließlich von den betroffenen rikishi getroffen wurde. Sie zitiert eine ungenannte Quelle aus dem Umfeld des heya: "Es gab auch von oyakata aus anderen heya den Ratschlag, die Betroffenen sollten kyujo gehen."
Normalerweise wird ein kyujo nur bei Verletzung oder Krankheit beantragt, deshalb muss man eigentlich ein Attest mit einreichen. Die kyokai nahm den Antrag aber trotzdem an, aufgrund der "notwendigen Situation".

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Tokitsukaze oyakata hatte heute nach dem Training Besuch aus der alten Heimat, oder genauer vom Bürgermeister, Inoue, der Nachbargemeinde, Shin-kamigoto-cho, seiner Heimatgemeinde, Goto-shi. Beide Gemeinden sind Teil der Goto-Inselgruppe, die zur Präfektur Nagasaki gehört.
Dieser Herr Inoue ist auch Präsident des Udon-Nudel-Unternehmens "Nagasaki Goto Udon". Deshalb hat er dem Neu-shisho auch als Gastgeschenk 72 kg Goto Udon-Nudeln mitgebracht. Das sind irgendwelche speziellen Udon (Foto) und er hofft, dass die rikishi dadurch groß und stark werden.
Tokitsukaze oyakata empfing ihn nach dem asa-geiko, noch im mawashi.
Hier und hier und hier gibt es ein paar Fotos von der offiziellen Übergabe des ersten Kartons (insgesamt 30 Kartons mit je 12 Packungen, also gut zu essen).

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