Sumo Wörterbuch - Die Personen des NSK

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Doitsuyama
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Sumo Wörterbuch - Die Personen des NSK

Beitrag von Doitsuyama »

Nihon Sumô Kyôkai (日本相撲協会)
Der Nihon Sumô Kyôkai ist die japanische Profi-Sumô Organisation, hierzulande auch abgekürzt als NSK. 日本 heißt Japan, die beiden Kanji ni und hon könnten hier Sonne und wahr bedeuten („Wahre Sonne“?). Die beiden Zeichen 相撲 für Sumô kennen wir schon. Das Kanji 協 (kyô) heißt „zusammen arbeiten“, das Kanji 会 (kai) gehört zu den zehn häufigsten Kanji überhaupt und heißt „treffen“, hier im Sinne von „Verband“. Die wörtliche Übersetzung ist also einfach „Japanischer Sumô-Verband“

Sumôtori (相撲取り), Rikishi (力士)
Die wichtigsten Personen im Sumô-Verband sind sicherlich die Ringer selbst, die Betzeichnung für einen Ringer ist Sumôtori. Das dritte Kanji 取 (to) heißt „ergreifen“.
Eine andere Bezeichnung ist Rikishi, die beiden Kanji sind jedenfalls deutlich einfacher. 力 (riki) heißt „Kraft“, 士 (shi) heißt „Samurai, Kämpfer“, also „Kräftiger Kämpfer“. Beide Kanji werden auch gerne in Shikona verwendet, 力 etwa in Takatôriki, Tamarikidô und 士 in Minatofuji, Sumanofuji (hier mit weichem ji anstatt shi).


Sekitori (関取), -zeki (-関)
Die Bezeichnung Sekitori wird nur für Ringer der Makuuchi- und Juryo-Division verwendet. Sie genießen zahlreiche Privilegien. Beide Kanji sind bereits bekannt, 関 (seki) von Ôzeki und Sekiwake, 取 (tori) von Sumôtori, hier wird gleich die Aussprache tori verwendet und das Hiragana ri eingespart. Eines der Privilegien, welches Sekitori genießen, ist dass sie nicht mit –san angesprochen werden, sondern mit –zeki.

Toriteki (取り的), Wakaishu (若い手?)
Die Ringer unterhalb der Sekitori-Ränge können als Toriteki oder auch Wakaishu bezeichnet werden. Toriteki ist dabei spezifisch für Sumô. 的 (teki) ist ein häufiges Zeichen und heißt hier einfach „Objekt“. 若 (waka) heißt „jung, unreif“, wird übrigens häufig in Shikona verwendet, etwa Wakanosato, Takanowaka, Kotonowaka, Asanowaka (nicht dagegen Wakanoyama). 手 (shu) heißt „Hand“, und Wakaishu ist ein allgemeiner Ausdruck für junger (unerfahrener) Spieler.

Deshi (弟子)
Auch deshi ist ein Ausdruck, der im allgemeinen nur für die unteren Divisionen verwendet wird. Deshi ist sehr allgemein und heißt „Schüler“. 弟 (de) heißt „Jüngerer Bruder“, 子 (shi) heißt „Kind“. Deshi kann im Sinne der Beziehung von Oyakata (Lehrer) zu Rikishi (Schüler) auch für Sekitori verwendet werden.

Shindeshi (新弟子) , Maezumo (前相撲), Shindeshi kensa (新弟子検査)
Als Shindeshi werden dagegen die neuen Ringer bezeichnet, die im Maezumo parallel zum eigentlichen basho einige Kämpfe bestreiten und erst für das nächste Turnier auf der Banzuke erscheinen und in der Jonokuchi anfangen. 新 (shin) heißt „neu“, also „Neuer Schüler“. 前 (mae) ist schon aus Maegashira bekannt und heißt „vor“, hier zeitlich gemeint. Bevor ein Anwärter überhaupt zum Maezumo zugelassen wird, muss er das shindeshi kensa bestehen. Kensa heißt „Examinierung“, wobei 検 (ken) und 査 (sa) „untersuchen“ bedeuten. Bei der Untersuchung werden dem allgemeinen Gesundheitscheck die geforderte Mindestgröße von 1,73m und das Mindestgewicht von 75 kg sowie das ausreichende Vorhandensein japanischer Sprachkenntnisse geprüft. Neuerdings können auch Anwärter, die zu klein sind, nach Bestehen eines separaten Leistungstests (Werfen, Rennen) aufgenommen werden.

Tsukebito (付人 oder 付け人)
Die Ringer der unteren Klassen können auch als Tsukebito bezeichnet werden, da sie ausnahmslos als Helfer einem Sekitori aus dem gleichen Heya oder zumindest dem gleichen Ichimon zugeordnet sind. Tsukebito bezeichnet aber eher die direkte Zuordnung zum Sekitori als den unterrangigen Ringer. 付 (tsuke bzw. tsu) „anhängen, heften“ kennen wir schon von banzuke, diesmal mit der harten Aussprache tsuke, da es hier am Wortanfang steht. 人 (hito) heißt „Person“, hier mit der weichen Aussprache bito. Zusammen bedeutet das also „Angehängte Person“, eben „Betreuer, Diener“.

Heya (部屋)
Die Ringer sind Mitglied eines Heya, und zwar des Heya, dem sie zu Beginn ihrer Karriere beigetreten sind. Heya-Wechsel finden so gut wie nie statt, einzige Ausnahme: Wenn ein neues Heya eröffnet wird, kann der oyakata „seine“ rikishi aus seinem alten Heya mitnehmen, soweit er sie angeworben hatte. Außerdem kann sich der Name eines Heya ändern, oder zwei Heya zusammengelegt werden, wie augenblicklich Takasago und Wakamatsu. Das Wort Heya ist nicht Sumô-spezifisch und heißt eigentlich „Raum“, daher ist die passende Übersetzung „Stall“, wie etwa im Boxen. 部 (he) heißt hier „Abschnitt“, 屋 (ya) heißt „Haus“, also „Abschnitt eines Hauses“, „Raum“. Spricht man das Wort zusammen mit dem Namen des Heya, wandelt sich das he zum be, etwa Takasago-beya.

Ichimon (一門)
Die derzeit etwa 50 Heya gehören alle (bis auf eines, welches sich aufgrund Streitigkeiten von seinem Ichimon gelöst hat) einem Ichimon an. Das Ichimon ist eine Familie von Heya, die durch Neugründungen aus einem gemeinsamen Ur-Heya entstanden sind. Ichimon heißt wörtlich auch „Familie“, „Haushalt“, „Clan“. 一 (ichi) heißt „Eins“, 門 (mon) heißt „Tor“, also „Ein (gemeinsames) Tor“. Es gibt fünf Ichimon: Dewanoumi Ichimon, Tatsunami-Isegahama Ichimon, Nishonoseki Ichimon, Takasago Ichimon und Tokitsukaze Ichimon. Die Ringer eines Ichimon pflegen engere Beziehungen untereinander, so werden Toriteki als Tsukebito abgestellt oder es wird gemeinsam trainiert. So trainiert Tochiazuma aus dem Tamanoi-beya beispielsweise oft im Musashigawa-beya, beide gehören dem Dewanoumi Ichimon an.


Shishô (師匠), Oyakata (親方), Okami-san (女将さん?)
Der Shishô ist der Besitzer des Heya, sein Name ist der gleiche wie der des Heya. 師 (shi) heißt „Experte, Lehrer“, 匠 (shô) heißt „Handwerker“, zusammen heißt das „Meister, Lehrer“.
Die Oyakata sind die Personen, die Shishô werden können. 親 (oya) heißt „Elternteil“ und 方 (kata) heißt hier wohl „Person“, also die Eltern des Heya. Jeder Shishô ist ein Oyakata, aber nicht jeder Oyakata führt ein Heya. Viele sind bei einem Heya angestellt als Trainer. Um Oyakata zu werden muss man einige Voraussetzungen erfüllen: 1) Japanische Staatsbürgerschaft, 2) erfolgreiche Vergangenheit als Sekitori (25 Turniere insgesamt oder 20 ununterbrochen als Sekitori), 3) Erwerb eines Toshiyori-kabu (siehe auch Jun-Toshiyori). Die 3. Voraussetzung wurde aufgehoben für die besonders erfolgreichen Yokozuna Taihô und Kitanoumi, sie sind sogenannte Ichidai toshiyori.
Die Okami-san ist die Ehefrau des Shishô und damit die Heya-Mutter und einzige Frau im Heya. 女 (onna) heißt „Frau“ und 将 (shô) heißt „Kommandeur“, die Aussprache okami ist unregelmäßig. Zusammen heißt das „Frau des Anführers“. Das san wird zur Bezeichnung einer Person angehängt.

Toshiyori-kabu (年寄株), Myôseki (名跡), Toshiyori-mei (年寄名),Ichidai toshiyori (一代年寄)
Der Besitz eines Toshiyori-kabu ist eine der Voraussetzungen für einen Ringer, nach Ende der aktiven Laufbahn Oyakata zu werden. Es gibt 105 Toshiyori-kabu, jeweils mit einem eigenen Namen versehen, die im Prinzip nicht erweitert werden. Der Bestand ist also knapp und der Erwerb demzufolge schwierig. Ein Ringer beendet seine Laufbahn in der Regel mit etwa 30 oder drüber, Oyakata bleibt man in der Regel aber bis 65. Mit diesem Alter ist für alle das Ausscheiden aus dem Sumô-Verband vorgeschrieben. 年 (toshi) heißt „Jahr“, 寄 (yori) heißt „vorwärts“, Toshiyori heißt „die Älteren“. 株 (kabu) heißt „Anteil“. Ein Toshiyori-kabu ist also ein Anteil an den Älteren im Sumô-Verband. Eine andere Bezeichnung für das zu erwerbende Recht ist Myôseki, was einfach „Familienname“ heißt. 名 (myô) heißt „Name“, 跡 (seki) heißt hier „folgen“, also der Teil des Namens, der weiteren Generationen folgt. Auch Toshiyori-mei kann verwendet werden, bezeichnet aber speziell den Namen des Toshiyori-kabu. Nach Erlangung des Oyakata-Status nimmt die Person den Namen des Toshiyori-kabu an. Bei Eröffnung eines Heya nimmt entsprechend das Heya den Namen an.
Eine Ausnahme stellen die Ichidai toshiyori dar. Diese sind Toshiyori-Rechte, die außerhalb der 105 festgelegten Toshiyori-kabu vergeben werden, und mit dem Ausscheiden der berechtigten Person wieder verfallen, also nicht weitergegeben werden können. 一 (ichi) heißt „Eins“ und 代 (dai) heißt „Generation, Zeitalter“, also ein Toshiyori für eine Generation. Dieses besondere Recht wird nur ganz besonders erfolgreichen Yokozuna vergeben, bisher haben Taihô (32 yûshô) und Kitanoumi (24 yûshô) dieses Recht erhalten. Bei Chiyonofuji war das nicht erforderlich, da er von seinem Oyakata den Kokonoe-kabu geerbt hat.

Jun-Toshiyori (準年寄), Intai (引退)
Neben den 105 Toshiyori-kabu gibt es 10 Jun-Toshiyori, die ein Ringer für eine Zeit von zwei Jahren nach seinem Intai erhalten kann. Für Ôzeki (?) und Yokozuna verlängert sich diese Zeit auf 5 Jahre, da ihr Rücktritt tendenziell früher erfolgen muss, als eigentlich nötig wäre. In dieser Zeit können sie sich bemühen, einen Toshiyori-kabu zu erwerben. Gelingt dies nicht, müssen sie aus dem Sumô-Verband ausscheiden. 準 (jun) müsste dasselbe Zeichen wie bei Jun-yûshô sein, ganz sicher bin ich bei beiden nicht. Das erste Zeichen von Intai 引 (in) heißt „ziehen“, 退 (tai) heißt „zurückziehen“, zusammen heißt Intai nicht nur im Sumô „sich zurückziehen, zur Ruhe setzen“.

Gyôji (行司)
Die Gyôji sind die Schiedrichter, die den Kampf durchführen und urteilen (müssen), wer gewonnen hat. Auch die Gyôji gehören einem Heya an und sind analog zu den Rikishi in Klassen von Jonokuchi bis Makuuchi eingeteilt, wobei der Aufstieg nach dem Leistungsprinzip erfolgt, aber dennoch sehr langsam vonstatten geht. Die Anzahl der Gyôji ist auf 45 beschränkt, wobei ein Neuanfänger in der Regel nach dem Abschluss der Mittelschule bei einem Heya einsteigt und mit 65 in den Ruhestand geht. 行 (gyô) heißt "gehen", 司 (ji) heißt "verwalten, Beamter", Gyôji ist ein Sumô-spezifisches Wort. Eine schöne Auflistung der Gyôji findet sich bei Bandey: http://www.szumo.hu/shitsu/gyoji.html

Tate-gyôji Kimura Shônosuke (立行司 木村庄之助), Fukutate-gyôji Shikimori Inosuke (副立行司 式守伊之助)
Die höchsten Positionen, die ein Gyôji erreichen kann, sind die des Tate-gyôji und des Fukutate-gyôji. 立 (tate) heißt "(auf-)stehen" und bezeichnet den höchsten Gyôji. 副 (fuku) heißt "Vize-" und wird allgemein für den Stellvertreter eines höchsten Amtes bezeichnet.
Die Namen der Gyôji sind schon aus historischen Zeiten festgelegt und wechseln sich ab mit Kimura and Shikimori, den beiden Familien, die ursprünglich die Gyôji-Zunft beherrschten. Auch später wurden deren Namen beibehalten. Der Tate-gyôji heißt stets Kimura Shônosuke und die Inhaber des Titels werden durchnummeriert, ebenso der Fukutate-gyôji Shikimori Inosuke.

Shinpan (審判)
Bei jedem Kampf sind fünf Shinpan anwesend, die als die wahren Schiedsrichter fungieren. Sie können jederzeit in den Kampf eingreifen und auch nach dem Kampf das Urteil des Gyôji ändern bzw. den Kampf neu ansetzen. 審 (shin) heißt "Richter" und 判 (han, hier gewandelt zu pan) heißt "Urteil". Shinpan heißt also (nicht nur im Sumô) "Schiedsrichter". Die Shinpan werden aus den Oyakata für eine Dauer von zwei Jahren gewählt.

Shinpan-buchô(審判部長), Tokei-gakari (時計係)
Einer der Shinpan ist der führende Shinpan, also der Shinpan-buchô, wobei 部 (bu) "Abschnitt, Abteilung", 長 (chô) "Chef, Führer" bedeutet und buchô allgemein "Abteilungsleiter" bedeutet. Ein anderer der Shinpan ist zugleich Tokei-gakari, also der Zeitnehmer, und gibt dem Gyôji ein Zeichen, wenn die erlaubte Zeit für das Vorkampfritual abgelaufen ist. 時 (toki) heißt "Zeit", 計 (kei) heißt "messen", 係 (kakari) heißt "Verantwortlicher"; toki und kei werden zusammengezogen zu tokei, ka wandelt sich zu ga.

Yobidashi (呼出)
Die Yobidashi sind die Männer für alles. Vor dem Kampf rufen sie auf dem dohyô in einer speziell trainierten hohen singenden Stimmer die Namen der beiden kommenden Kämpfer aus und tragen die kenshô-Banner um den Ring. Sie sind außerdem für den Bau des dohyô selbst zuständig, und kündigen das Sumô-Turnier mit Trommeln an, am Tag vor Shonichi in der Stadt, und an allen Tagen vom 16 Meter hohen Turm vor der Arena.
Die Yobidashi gehören ebenso wie die Gyôji einem Heya an und steigen nach dem gleichen System von Jonokuchi bis zum Tate-Yobidashi auf. Im Unterschied zu den Gyôji und Oyakata werden sie aber nicht auf der banzuke aufgelistet. 呼 (yobi) heißt "ausrufen", 出 (dashi) heißt "verlassen", Yobidashi heißt wörtlich "Ausrufer". Eine schöne Auflistung der Yobidashi findet sich ebenfalls bei Bandey: http://www.szumo.hu/shitsu/yobidashi.html

Tokoyama (床山), Tô (等)
Die Tokoyama sind die Friseure der Sumô-Ringer und binden die Haare zu dem für Sumô-Ringer so typischen Haarknoten. Auch sie gehören einem Heya an und steigen in der Hierarchie auf. 床 (toko) heißt "Bett, Tatami", 山 (yama) heißt "Berg", die einzelnen Zeichen sind diesmal also nicht sehr erhellend. Die Zunft der Tokoyama gibt es neben dem Sumô auch im Kabuki-Theater, wo ebenfalls klassische Haartrachten gepflegt werden.
Der Grad eines Tokoyama bemisst sich im Unterschied zu Gyôji und Yobidashi nicht nach den Divisionen, sondern nach einer eigenen Skala, den sogenannten tô. 等 (tô) heißt allgemein "Grad, Klasse". Es gibt sechs Klassen (in aufsteigender Reihenfolge, in Klammern die derzeitige Anzahl Tokoyama): 5-tô (6), 4-tô (8), 3-tô (15), 2-tô (11), 1-tô (10), tokutô (2), insgesamt also 52. Tokutô (特等) heißt wörtlich "Spezialklasse".

Wakaimonogashira (若者頭)
Die Wakaimonogashira sind bis zu acht einem Heya zugeordnete Mitarbeiter des Sumô-Verbands, oft ehemalige Makushita Rikishi, heutzutage öfter ehemalige Sekitori, in jedem Fall mit langer Laufbahn. Sie trainieren die Schüler in ihrem Heya bzw. Ichimon, legen die Maezumo-Kämpfe (mit Hilfe der Sewanin) sowie Entscheidungskämpfe um das yûshô (in allen Divisionen fest). Derzeit gibt es acht Wakaimonogashira. 若 (wakai) heißt "jung", beliebt auch in Shikona, 者 (mono) heißt "Person", 頭 (gashira) ist aus "Maegashira" bekannt und heißt "Kopf", hier im Sinne von "Anführer". Wörtlich ist Wakaimonogashira also "Kopf der jungen Personen". Wakaimono ist übrigens eine weitere mögliche Bezeichnung für Rikishi von Makushita abwärts.

Sewanin (世話人)
Die Sewanin sind ebenfalls bis zu acht einem Heya zugeordnete Mitarbeiter des Sumô-Verbands, auch ehemalige Rikishi. Sewanin sind "Personen, die sich um andere kümmern" und erledigen eine Vielzahl von anfallenden Aufgaben verschiedenster Art. Ihre Hauptaufgabe ist es, sich um das Gepäck des Kyôkai bei den zahlreichen Reisen zu basho und jungyô zu kümmern. Sowohl Sewanin als auch Wakaimonogashira kann man früh am Tag am Eingang als Ticket-Abreißer treffen, später werden sie von Oyakata abgelöst. 世 (se) heißt "öffentlich", 話 (wa) heißt "erzählen", 人 (nin) heißt "Person".

Riji (理事), Rijichô (理事長)
Bei dem Riji handelt es sich um den Vorstand des Sumô-Verbands. Er besteht aus 10 Personen und wird alle zwei Jahre von den Toshiyori, Yokozuna und den zwei Tate-gyôji gewählt.(?) Gestern fand gerade die Wahl statt, und wie man dem Bericht von Masumi Abe entnehmen kann, werden die Stimmabgaben offensichtlich minutiös abgesprochen, so dass möglichst viele aus einem Ichimon im Riji vertreten sind. 理 (ri) heißt "Logik, Grund", 事 (ji) heißt "Ding, Sache", Riji ist allgemein der Vorstand, auch etwa von Unternehmen. Der Rijichô wird wiederum von den Riji gewählt und ist der Vorsitzende des Vorstands. 長 (chô) heißt wie schon bei buchô "Chef, Führer". Der Rijichô der letzten zwei Jahre war Tokitsukaze-oyakata, er trat aus Altersgründen zurück. Für die nächsten zwei Jahre wurde jetzt Kitanoumi-oyakata gewählt.

Kôenkai (後援会)
Ein Kôenkai ist eine Gruppe von Sponsoren für einen Rikishi oder ein Heya. Die Kôenkai gehören nicht dem Sumô-Verband an, haben aber durch ihre Finanzkraft auch Mitsprachemöglichkeiten zumindestens für ihr Heya. Sie bilden erstmal einen Fanclub des Rikishi, haben aber eine ganz andere soziale Stellung als Fanclubs hierzulande. Kôenkai gehören zumeist wichtige Personen der Stadt oder Region an, aus der der Rikishi stammt. Die Beitragszahlungen zum Kôenkai werden im Wesentlichen dafür verwendet, dem Rikishi zu ermöglichen, einenToshiyori-kabu kaufen zu können, bzw. später ein Heya unterhalten zu können. Beides erfordert nämlich erhebliche finanzielle Mittel. 後 (kô) heißt "hinter, nach", 援 (en) heißt "helfen", 会 (kai) heißt hier "Gruppe", also ist ein Kôenkai eine hinter dem Rikishi bzw. Heya stehende Gruppe von Helfenden.

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